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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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Duschkabine aufgerissen wurde und Daron mit schreckgeweiteten Augen dastand. Als er Mael sah, überzog eine solche Wut sein Gesicht, wie ich sie nie in ihm vermutet hätte. Er verpasste Mael einen sauberen Schlag ins Gesicht, sodass dieser das Gleichgewicht verlor, mich losließ und zur Seite taumelte. Daron ließ ihm keine Zeit, sich zu erholen, und streckte ihn mit einem weiteren Fausthieb nieder. Während Mael leicht benommen auf dem Rücken lag, lief ihm das Blut aus Mund und Nase über seinen nackten Körper, bis es vom laufenden Wasser der Dusche erfasst wurde und sich wie ein dünner, ruhiger Fluss in Richtung Ablauf schlängelte.
    „Du Bastard!“, schrie Daron, packte Mael an seinem langen, blonden Pferdeschwanz und schleifte ihn daran rabiat aus der Dusche. Mael schrie ebenfalls, aber vor Schmerz, und hielt sich dabei den Kopf, um zu verhindern, dass Daron ihm die Haare ausriss.
    „Kleines, ist alles in Ordnung?“, rief mir Daron noch schnell zu, und ich nickte, während mir die Tränen vermischt mit Wasser das Gesicht herunterliefen und ich in der Hocke zitternd meine Blöße mit dem nassen Handtuch zu verdecken versuchte. Auf einmal war es kalt, so bitterkalt im Raum geworden, dass mich selbst trotz des heißen Wassers von Kopf bis Fuß eine Gänsehaut überzog.
    „Bleib da drin und komm nicht raus!“, befahl Daron mir hektisch und versuchte, die Duschkabine hinter mir zu schließen. Allerdings musste die Tür etwas abbekommen haben, denn sie hielt nicht mehr richtig in der Verankerung und ging wieder einen kleinen Spalt weit auf. Von meiner kauernden Position aus konnte ich das Geschehen außerhalb mitverfolgen. Ich sah Daron, bekleidet mit einer inzwischen nassen Jeans, wie er sich drohend und breitbeinig vor seinem Bruder aufgebaut hatte. Sein breites Kreuz bebte unter seinem Atem, und seine Haare fielen ihm in nassen Strähnen über seinen Rücken. Um die beiden Männer bildeten sich kleine Pfützen, die das Blut langsam rosa verfärbte.
    Ich vernahm ein leises Lachen. Ein Lachen, das immer mehr anschwoll, bis es sich zu einem so eiskalten Keckern verzog, dass es mir vor Grauen die Zehennägel aufrollen wollte.
    „Was ist los, Bruderherz?“, kicherte Mael. „Hast du etwa Angst, ich könnte es deiner kleinen Freundin besser besorgen als du? Ein interessantes Püppchen hast du dir da ausgesucht. Das ist mir schon letzte Nacht aufgefallen, als ich sie im Traum besuchte.“
    O Gott, es stimmte also tatsächlich. Nicht nur, dass Mael real existierte, was mich merkwürdigerweise weniger überrascht hatte als vielmehr die Tatsache, dass er tatsächlich Darons Bruder war. Jetzt wäre für mich der Zeitpunkt ideal für einen starken Drink gewesen. Oder für eine Zwangsjacke.
    Beides hatte ich gerade nicht zur Hand.
    Mist!
    „Also, du warst das!“, brüllte Daron. „Wie kannst du es wagen, Hand an meine Freundin zu legen, du perverser kleiner Scheißer?“ Ich gebe zu, in diesem Moment war ich überrascht, denn es war das erste Mal, dass ich Daron fluchen hörte. Aber gut, in dieser Situation wollte ich nicht pingelig sein und fand es zudem mehr als angebracht.
    „Deine Freundin, dass ich nicht lache! Du hast doch nicht mal annähernd die Kraft, es mit diesem kleinen Wildfang aufzunehmen. Und mit der willst du die Linie der Ewigen weiterführen? Vergiss unsere Gesetze nicht, Brüderchen!“ Erneut lachte Mael sein hässlich verzerrtes Lachen und wischte sich das Blut mit dem Handrücken aus dem Gesicht. „Die ist weitaus mehr Mann, als du es jemals sein wirst! Pass nur auf, dass sie dir nicht deine Eier abschneidet und gebraten zum Frühstück serviert.“
    „Wage es nicht, unsere Gesetze zu erwähnen! Du hast alles entehrt, wofür sie stehen. Möge Vater über dich richten!“
    Kaum hatte Mael diese Worte vernommen, verschwand sein selbstgefälliges Grinsen aus seinem Gesicht und etwas drängte sich an dessen Stelle, das ich bei ihm nicht vermutet hätte. Angst.
    Nackte Panik.
    „Nein, nicht Vater!“, schrie Mael beinahe hysterisch auf und versuchte noch, abwehrend seinen Arm zu erheben, doch er war zu langsam. Daron schnellte blitzartig nach unten und presste Mael seine rechte Hand auf die Brust, während er mit der anderen dessen Kehle festhielt. Ein schwarzes Licht begann sich unter seiner Hand zu formen und verbreitete in seiner tiefen Schwärze eine so gleißende Helligkeit, dass ich mir eine Hand vor Augen halten musste. Gütiger Gott, was passierte hier nur? Mael schrie vor Schmerzen,

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