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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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für ein Nein sehr begrenzt, und so presste ich, von heftigen Zitteranfällen geschüttelt, erneut ein Ja hervor. Ich stand inzwischen so unter Schock, dass es auf einen weiteren auch nicht mehr ankam.
    „Gut“, sagte Daron, „ich werde mich jetzt langsam umdrehen.“
    Was er dann auch tat. Ich war vor Angst kurz davor, aus dem Fenster zu springen, wäre denn eins in greifbarer Nähe gewesen. Er sah aus wie immer, nur dass seine ganze Haut pechschwarz war, so wie es keine Menschenhaut der Welt je hätte sein konnte. Aber augenscheinlich war er sowieso kein Mensch, weshalb ich diesen Gedanken schnell wieder verwarf.
    Wie in Zeitlupe hob Daron seinen Kopf, den er bis jetzt gesenkt gehalten hatte, und öffnete die Augen. Mein Herz sprang mir vor Angst beinah aus der Brust, und ich versuchte mich panisch an den Kacheln hinter mir festzukrallen. Das Grün seiner Iris war komplett verschwunden, ebenso wie das gesamte Weiß, und dort, wo ich so verliebt Smaragde und grüne Wiesen gesehen hatte, blickten mir nun zwei rot glühende Augen entgegen, wie ich sie mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht furchtbarer hätte ausmalen können.
    Langsam reichte mir die Gestalt aus der Hölle eine Hand und sagte: „Komm aus der Dusche, Kleines. Du wirst dich sonst noch verkühlen.“
    Das war der Moment, in dem mein Gehirn sich vollkommen dem Schock ergab und die Welt vor meinen Augen sich in unscharfe Konturen verwischte, bis von ihr nichts mehr übrig war als gähnende, dunkle Leere.

18
    Ich erwachte von einem komischen Druck irgendwo unter meinem Ohr. Meine Augen waren noch geschlossen, und eigentlich wollte ich sie nicht öffnen. Auch wenn man sagte, man sei nach einer Ohnmacht verwirrt, so stimmte das nur bedingt. Ich war bereits einmal in meinem Leben in Ohnmacht gefallen dank einer Bauchoperation und einer nicht gerade zimperlichen Krankenschwester, die meinte, mich am Tag nach der Behandlung mit aller Macht aufsetzen zu müssen. Meine Einwände, mir würde schwindelig, hatte sie ignoriert. Bis ich einfach umgekippt und mit dem Kopf auf den Nachttisch geknallt war. Diesen Schmerz hatte ich noch registriert, nicht mehr aber, woher er stammte. Das Nächste, an das ich mich wieder erinnerte, waren vier Schwestern, die mich mittels eines Lakens ins Bett gehievt hatten. Ich hatte sofort gewusst, wo ich mich befand und was soeben geschehen war.
    Nun war es genauso. Vor meinem inneren Auge sah ich bruchstückhaft die vergangenen Szenen, die mein Hirn zuletzt gespeichert hatte. Daron und ich auf dem Sofa. Mael und ich unter der Dusche. Daron und Mael vor der Dusche. Daron, wie er sich in diese abscheuliche Kreatur verwandelt hatte. Bei dem Gedanken daran schüttelte ich den Kopf. Ich wolle ihn nicht so sehen, weder live noch in meiner Erinnerung.
    Mein sanfter Riese.
    Ein schwarzes Monster.
    Das wollte ich einfach nicht glauben.
    „Ich glaube, sie wird wach“, hörte ich eine mir unbekannte männliche Stimme sagen, und der Druck unter meinem Ohr begann sich zu lösen. Im nächsten Moment spürte ich, wie mir etwas Kaltes auf die Stirn gelegt wurde.
    O Gott, ich wollte nicht aufwachen. Ich wollte nur noch schlafen und vergessen. Doch mir war klar, dass das nicht ging und ich irgendwann aufwachen musste. Vorsichtig öffnete ich erst das eine, dann das andere Auge. Und sah einen vollkommen Fremden neben mir sitzen, der mich mit einem freundlichen Lächeln bedachte.
    „Alles klar, Aline? Geht es dir wieder besser?“
    „Denke schon“, war alles, was mir in diesem Moment einfiel. Noch reichlich benommen fasste ich an die Stelle, an der ich kurz zuvor noch den sonderbaren Druck verspürt hatte.
    „Esmarchscher Handgriff“, grinste mich der Fremde an. „Dadurch konntest du besser atmen. Hilft immer bei Ohnmacht.“
    Hä?
    Ich verstand nur Bahnhof, nickte aber dankbar und blickte mich um. Ich erkannte Darons Wohnzimmer mit dem flackernden Kamin. Man hatte mich offenbar auf die Couch gelegt, meine Beine waren erhöht auf einen Stapel Kissen gebettet. In dem Moment fiel mir ein, dass ich unter der Dusche gewesen war.
    Nackt.
    Wie man eben unter die Dusche geht.
    Hastig blickte ich an mir herunter und fand mich in eine dicke, dunkle Decke eingewickelt vor. Na wenigstens etwas, dachte ich mir. Mich hatten heute schon zwei Männer so gesehen, wie Gott mich geschaffen hatte. Für einen Dritten war definitiv kein Platz mehr auf meiner Tanzkarte. Bei dem Gedanken nahm ich den Fremden etwas näher unter die Lupe. Seine kurzen,

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