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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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Hals mit federleichten Küssen zu bedecken, sodass ich meinen Kopf zur Seite fallen ließ und mir ein leises Stöhnen nicht verkneifen konnte. Ich spürte, wie er mit seiner anderen Hand mein Gesicht wieder zu sich drehte, und erkannte in seinen Augen eine Ernsthaftigkeit, die mir bereits Antwort genug auf meine Frage gewesen wäre.
    „Ja, Aline, ich frage dich hiermit offiziell, ob du mich, den Erlöser der reinen Seelen, für immer auf meinem Weg begleiten und die Bürde, die wir uns einst erwählt haben, mit Stolz tragen willst. Ich, Daron McÉag, bitte dich: Sei meine Gefährtin für die Ewigkeit. Sei mein Herz, mein Atem, mein Licht in der Dunkelheit.“
    Aufregung schnürte mir die Kehle zu, und am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen, doch stattdessen bewahrte ich die Würde des Augenblicks, nahm seine Hand und legte sie auf meine Brust, dort, wo mein Herz schneller schlug als ein Taubenschwänzchen. Es gab so viel, was ich ihm in diesem Moment hätte sagen wollen, doch statt Tausender Gedanken formten sich in meinem Kopf nur zwei kleine Buchstaben, die so einfach zu sprechen waren und in sich doch mehr an Tiefe besaßen als alle Ozeane der Welt.
    „Ja.“
    Mit diesem einen Wort küsste ich ihn so innig, dass ich dachte, mein Herz würde zerspringen. Ich hatte soeben mein Schicksal besiegelt.
    Ich hatte soeben eingewilligt, den Tod zu heiraten.
    Und während Daron begann, mich auf mein Bett zu ziehen und nach allen Regeln der Kunst zu lieben, spürte ich, dass es nichts auf der Welt gab, was sich für mich jemals hätte richtiger anfühlen können.

31
    Irgendwann waren wir eng aneinander gekuschelt eingeschlafen. In dieser Nacht war mein Schlaf traumlos und erholsam gewesen, was, ehrlich gesagt, nach den Ereignissen der letzten Tage auch dringend notwendig gewesen war.
    Mein kleines pinkfarbenes Handy hatte viel zu früh auf meinem Nachttisch geklingelt. Zumindest für mein Empfinden. Ich hätte noch ewig an Darons Seite liegen bleiben können, doch als ich mich verschlafen zu ihm umdrehte, bemerkte ich, dass er mich bereits mit wachsamem Blick musterte.
    „Guten Morgen, Kleines.“
    „Guten Morgen“, erwiderte ich verschlafen und wollte am liebsten an seine Brust gedrückt wieder einschlafen. Doch Darons Hände streichelten zärtlich über so manche Stelle meines Körpers, die eindeutige Signale an meine Mitte schickte. Zerknautscht öffnete ich eines meiner Augen und fragte Daron, ob er etwa nach der letzten Nacht immer noch nicht genug bekommen habe.
    „Von dir? Niemals!“, lachte er mit einer solchen Entschlossenheit, dass es mir einen freudigen Stich ins Herz versetzte. Wie lange hatte ich darauf gewartet, dass das mal ein Mann zu mir sagen würde.
    „Allerdings fürchte ich, wir werden das auf später verschieben müssen, denn kleine Rotschöpfe müssen sich jetzt aus dem Bett und in die Arbeit quälen.“
    Ach ja, richtig, da war ja noch was.
    Mein normales Leben.
    Irgendwie hörte sich das komisch an.
    „Na gut“, maunzte ich und pellte mich aus meinen warmen, weichen Laken. Zusammen zogen wir uns an, und während Daron in der Küche Tee kochte, unterwarf ich mich im Bad meinem morgendlichen Schönheitsritual. Als ich meine schweineteure Augenfaltencreme auftragen wollte, bemerkte ich, dass sich die eine größere Falte unter meinem rechten Auge, gegen die ich schon seit einem Jahr erfolglos kämpfte, erstaunlich gut zurückgebildet hatte. Sie war kaum mehr zu sehen. Erst dachte ich, ich hätte noch Schlaf in den Augen, und zwinkerte ein paar Mal, doch als ich mein Spiegelbild genauer inspizierte, musste ich meinem ersten Eindruck recht geben.
    Die Falte war fast weg.
    Wie über Nacht verschwunden.
    Also, das war jetzt ein Ding.
    Und noch während ich einen ungläubigen Blick auf die Creme in meiner Hand warf, kam mir der Gedanke, dass sie wohl eher nicht der Grund für meinen plötzlichen Erfolg im Kampf gegen das Alter sein konnte. Hatte die Verbindung zwischen Daron und mir etwa schon begonnen, sich auf eine mir unbekannte Weise zu festigen? Leicht verunsichert führte ich meine Fassadenrenovierung zu Ende, bändigte meine Haare und schlüpfte zum Schluss in eine schwarze Röhrenjeans. Dazu wählte ich einen engen roten Pullover mit V-Ausschnitt, der farblich wunderbar mit meiner Haarfarbe harmonierte.
    Als ich die Küche betrat, erwartete mich dort bereits mein dampfender irischer Frühstückstee. Irisch.
    Schon merkwürdig, wie man unterbewusst die Fäden seines Lebens spann und

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