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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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erst viel später die Zusammenhänge erkannte. Ich grinste in mich hinein und nahm einen großen Schluck aus meiner Lieblingstasse.
    „Sehen wir uns heute Abend?“, fragte Daron und riss mich damit aus meinen Gedanken. Da musste ich lachen, ging zu ihm rüber und kniff ihn keck in seinen knackigen Hintern, wofür ich einen sanften Protest erntete.
    „Was für eine Frage. Natürlich!“, grinste ich weiter und drückte mich eng an Darons Traumkörper.
    „Ich frage mich langsam, ob der Tee in deiner Tasse der gleiche ist wie meiner, so frech wie du auf einmal bist“, schmunzelte er. „Ich komme gegen acht Uhr vorbei, geht das in Ordnung für dich?“
    Ich nickte und gab ihm einen Kuss. Seine Zunge schmeckte nach Tee und Zucker, und ich genoss es, mit meiner vorsichtig über deren raue Oberfläche zu streifen. Hätte ich nicht zur Arbeit gemusst, ich hätte sofort wieder über ihn herfallen können. Hier in der Küche, drüben im Wohnzimmer, auf dem Tisch, der nur einen Meter von uns entfernt stand …
    „Nein, nein, das geht jetzt nicht, ich muss weiter,“ löste ich mich scherzhaft schimpfend von seinem Mund und drohte ihm mit dem Zeigefinger. „Verdammt, Daron, könntest du bitte etwas weniger anziehend auf mich wirken? Wenn das so weitergeht, kann ich niemals wieder in die Öffentlichkeit. Allein schon deine bloße Anwesenheit lässt meine Vernunft in Lichtgeschwindigkeit in meinen String rutschen.“
    Keck grinsend nahm er mir die mittlerweile leere Tasse ab.
    „Und? Wäre das so schlimm?“
    Nein, natürlich nicht. Aber das sagte ich ihm so jetzt nicht, sondern streichelte ihm stattdessen liebevoll über seine Wange und legte all die Liebe, die ich für ihn empfand, in meinen Blick. Daron erkannte, was ich ihm damit sagen wollte, denn er schenkte mir ein so zufriedenes Lächeln, dass meine Selbstbeherrschung fast wieder dahingeschmolzen wäre wie ein Eis an einem heißen Sommertag.
    „Und jetzt los!“, befahl er mir, drehte mich um und gab mir einen Klaps auf meine vier Buchstaben. Na, ausnahmsweise wollte ich gehorchen, aber wirklich nur ausnahmsweise. Nachdem ich in meine dunklen Stiefel geschlüpft war sowie Mantel und Schal übergeworfen hatte, reichte mir Daron meine kleine Tasche und verließ mit mir zusammen die Wohnung. In seinem langen, schwarzen Ledermantel und der engen Jeans sah er einfach umwerfend aus. Kennen Sie diese Slow-Motion-Szenen aus dem Kino, wenn der Held bis an die Zähne bewaffnet in Zeitlupe auf die Kamera zu schreitet, die Haare wild im Wind wehend? Verdammt, Aline, jetzt reiß dich zusammen! Die Kunden warten auf dich.
    Vor der Haustür umarmte Daron mich noch einmal, gab mir einen letzten zärtlichen Kuss und sah mir tief in die Augen.
    „Bis heute Abend. Ich freue mich auf dich.“
    „Und ich mich auf dich“, antwortete ich. Ich sah ihm nach, als er in seinen imposanten Geländewagen stieg und davonfuhr. Fast zwölf Stunden ohne ihn; ich wusste nicht, wie ich das durchhalten sollte. Andererseits tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass ich ihn bald für alle Ewigkeit an meiner Seite haben würde, sodass mir der Abschied ein kleines bisschen weniger schwer fiel.
    Wenn auch nicht wirklich leicht.
    Na ja, frisch verliebt eben, Sie kennen das ja.
    Irgendwo hörte ich etwas scheppern und jemanden lautstark fluchen. Wahrscheinlich war mal wieder meinem Nachbarn im ersten Stock die Bratpfanne mit seinem Frühstücksspeck heruntergefallen. Das passierte in der Regel zweimal im Monat. Im Haus liefen bereits heimliche Wetten, wann es wieder so weit sein würde.
    „Ich fasse es nicht! Was für ein Bild von einem Mann!“, kreischte plötzlich jemand hinter mir los, sodass ich fast einen Herzstillstand erlitt. Ich drehte mich um und sah eine völlig aufgeregte Betty mit weit aufgerissenen Augen und noch weiter aufgerissenem Mund vor mir stehen. Sie lachte und umarmte mich, ehe ich wusste, wie mir geschah.
    „Aline, sag mir bitte nicht, dass das der Kerl ist, über den wir neulich gesprochen haben! Der ist ja ein Gott!“
    „Ähm … ja. Hallo, Betty“, war das einzige, was ich in diesem Moment herausbekam. Ich musste gerade mühsam die gerissenen Fäden meines Lebensstrangs wieder kitten. Irritiert fragte ich sie, was sie an einem Montag in aller Herrgottsfrühe hier bei mir vor der Haustür zu suchen hatte. Daraufhin hielt sie mir eine Tüte vom Bäcker ums Eck unter die Nase, die verdächtig nach Kürbiskernbrötchen duftete.
    „Ich muss auf eine Tagung hier in der Nähe

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