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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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weil das so ist, heißt das, dass wir uns darüber keine Sorgen zu machen brauchen. Allah will, dass wir immer unser Bestes tun, aber er will nicht, dass wir uns dabei Sorgen machen. Verstehst du? Denn wenn man sich Sorgen macht, während man etwas tut, kann man unmöglich sein Bestes tun.«
    Bestürzt betrachtete Abu Jabr das Mobiltelefon in seiner Hand, wurde sich erst jetzt dessen bewusst, dass er es die ganze Zeit auf- und zugeklappt hatte. Er war beeindruckt. Das war nicht dumm. Das war sogar ausgesprochen klug von dieser Frau.
    Er tat das Telefon weg, atmete aus. Dann griff er nach seinem Gebetsteppich, rollte ihn zusammen, nahm ihn unter den Arm, steckte den Kopf ins andere Zimmer und fragte: »Wasimah – dieser Andachtsraum … Kannst du mir erklären, wie ich ihn finde?«
    Markus landete um 16 Uhr 10 auf dem Montréal International Airport . Er war einer der wenigen Passagiere, die nur Handgepäck bei sich trugen, was ihm die Warterei am Gepäckkarussell ersparte und außerdem erlaubte, der Erste am Schalter der Mietwagenfirma zu sein.
    Während die Angestellte die Daten aus seinem Führerschein in den Computer tippte, fragte sie: »Werden Sie den Wagen wieder hier abgeben oder bei einer anderen Niederlassung?« Letzteres, so war den angeschlagenen Bedingungen zu entnehmen, kostete Aufpreis.
    »Hier«, antwortete Markus. »Morgen Mittag, spätestens gegen zwölf Uhr.«
    Etliche Unterschriften später – unter diverse Verträge und ein Formular, das den Stand des Meilenzählers und der Tankanzeige dokumentierte – erklärte sie ihm den Weg mit einer Routine, die verriet, dass sie das jeden Tag hundert Mal sagte: »Folgen Sie diesen Schildern bis zu unserem Parkplatz. In einem kleinen Büro gleich beim Eingang sitzt ein junger Mann. Das ist Will. Er wird Sie zum Wagen bringen und Ihnen den Schlüssel aushändigen. Gute Fahrt.«
    Will begnügte sich damit, nach einem flüchtigen Blick auf die Papiere den Schlüssel über den Tresen zu schieben und zu knurren: »Der dritte von links.« Dann wandte er sich wieder seinem Comic zu.
    Zehn Minuten später war Markus auf dem Highway 10 unterwegs, einer vierspurigen Straße, die zunächst ostwärts und später nach Süden führte, hatte sich an den Fahrzeugtyp gewöhnt und einen brauchbaren Radiosender gefunden. Bis zur Grenze waren es noch dreißig Meilen.
    Die Musik endete, es kamen Nachrichten. Die erste Meldung war, dass der amerikanische Geheimdienst Hinweise darauf habe, Al-Qaida plane nach dem Anschlag auf den Hafen von Ras Tanura nun auch einen Anschlag auf die Tankanlagen. Der amerikanische Präsident berate zur Stunde mit seinem Krisenstab über das weitere Vorgehen, insbesondere darüber, ob die USA den militärischen Schutz der saudischen Ölindustrie übernehmen sollten. Außerdem war die allgemeine Alarmstufe hochgesetzt worden. Überall in den Vereinigten Staaten wurde der Schutz öffentlicher Gebäude und Einrichtungen verstärkt, ferner die Kontrollen an den Grenzen verschärft.

Kapitel 24
    Vergangenheit
    K urze Zeit später meldete sich ein Kunde, mit dem niemand gerechnet hatte. Sie hatten gerade die erste Besprechung mit den Leuten hinter sich, die die Geräte für die Probebohrungen vor der brasilianischen Küste herstellen würden. Stundenlang hatten sie gemeinsam über den ersten Plänen gebrütet, Block hatte mit rotem Stift eine Menge Änderungswünsche eingezeichnet, die bei den Ingenieuren der anderen Seite bisweilen Stirnrunzeln, Verwunderung oder Kopfschütteln ausgelöst hatten, und sie dann wieder heimgeschickt. Und gleich darauf war Thurber mit dem Fax hereingekommen und hatte es ihnen gesagt.
    »Saudi-Arabien?«, wiederholte Block mit skeptisch gefurchter Stirn. »Man sollte meinen, die hätten genug Öl.«
    »Es ist ein lukratives Engagement«, meinte Thurber. »Ideal, um die Wartezeit zu überbrücken, bis die Geräte fertig sind.«
    Block rieb sich das Kinn. »Ich habe wenig Lust, offen gesagt. Und es ist ja nicht so, dass hier nichts zu tun wäre. Sie hätten die Typen gerade eben erleben sollen. Kaum verlangt man etwas von ihnen, das ihren eingefahrenen Denkschemata widerspricht, schon werden sie bockig. Den Kerlen wird man auf die Finger gucken müssen, das sage ich Ihnen!«
    Thurber nickte. »Sicher. Aber das geht heutzutage alles genauso gut über Internet oder Videokonferenz.« Er wedelte mit dem Fax. »Das Angebot der Saudis ist wirklich sehr lukrativ, und ich bin mir sicher, dass ich die Konditionen noch mal deutlich

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