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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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mit dem Oberkörper vor und zurück, als könne man ein Fahrzeug auch auf diese Weise vom Fleck bewegen.
    »Mark? Was ist los?«
    Der Idiot in dem roten Geländewagen würde ja wohl endlich bremsen, oder? Himmel, ja, jetzt fiel es ihm wieder ein! Es gab einen Trick für solche Situationen, wie war denn das noch mal … genau, mit dem Anlasser! Den Anlasser betätigen und dann die Kupplung kommen lassen. Markus fasste nach dem Zündschlüssel.
    In diesem Augenblick rammte ihn etwas mit einer Wucht, die mörderischer war als alles, was er je erlebt hatte. Die Welt zerfiel in wirbelnde Bewegungen, in Schmerzen, in eine Kakophonie aus kreischendem, brechendem Metall. Vage begriff er, dass er sich zusammen mit seinem Auto überschlug, dann war da nur noch Schwärze.
    Die beiden Minarette der Großen Moschee wiesen zum Himmel, ihr Schatten fiel kurz. Wie mahnende Finger, dachte der alte Mann.
    Sie standen am Fenster und blickten hinab auf den weiträumigen Vorhof, wo ein Mann auf dem Boden kniete, mit verbundenen Augen, die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Er atmete panisch. Sogar von hier oben konnte man das sehen.
    Das Freitagsgebet war vorüber. Die Gläubigen verließen die Große Moschee nach und nach und gingen wieder ihrer Wege. Bis auf die, die blieben, um der Hinrichtung beizuwohnen.
    Es waren mehr als sonst. Man schien zu ahnen, dass heute kein gewöhnlicher Mörder oder Vergewaltiger geköpft wurde.
    »Ich wollte, sie würden ihre Kinder nicht zusehen lassen«, murmelte der greise Prinz. »Das ist nichts für Kinder.«
    Der Mann neben ihm, der Polizeichef von Riyadh, strich sich hüstelnd den Bart. »Es gibt Gelehrte, die anderer Ansicht sind.«
    »Sie reden von Al-Schammari, nehme ich an. Al-Schammari ist ein alter Mann.«
    »Er sagt, das Grauen einer Hinrichtung zu erleben kann Kinder davon abhalten, später selber zu Verbrechern zu werden.« Es war offensichtlich, dass der Polizeichef diese Ansicht teilte.
    »Mag sein. Aber ich bezweifle es.«
    » Scheikh! «, entfuhr es dem anderen. »Dieser Mann hat mit Drogen gehandelt! Ihr werdet doch kein Mitleid mit ihm empfinden?«
    Einen Moment lang hatte Prinz Abu Jabr Faruq Ibn Abdulaziz Al-Saud das unbestimmte Gefühl, dass der Polizeichef ihn belog. Was natürlich undenkbar war.
    Er schüttelte unwillig den Kopf. »Ich sorge mich um die Seelen der Kinder, das ist alles. Die Kinder sind unsere Zukunft.«
    Unten auf dem Platz trat der Scharfrichter hinter den Delinquenten. Er trug Riemen, die kreuzförmig über der Brust gegürtet waren. Die Klinge seines Schwertes gleißte im Sonnenlicht.
    »Woher stammt er, sagten Sie? Aus Zypern?«
    »Ja«, sagte der Polizeichef düster. »Ein Zypriote. War Student an der König Fahd Akademie. Lange genug im Land, um Gottes Gesetze zu kennen.«
    Ein Hieb mit dem Schwert, fast schneller als das Auge, dann kippte der Leib des Verurteilten vornüber, während sein Kopf davonrollte, bis ihn eine Betonwand aufhielt. Ein kollektives Aufstöhnen war zu hören. Blut sprudelte aus dem Halsansatz und versickerte im Sand, einige Augenblicke lang, bis das Herz zu schlagen aufhörte.
    Das Jet Rock im Central Terminal des Flughafens La Guardia hatte große Fenster aus braunem Glas zur Straße hin. Es roch nach Frittierfett und Zwiebeln, und an der Kasse herrschte Andrang. Niemand beachtete die beiden ungleichen Männer, die nebeneinander auf Barhockern an der Fenstertheke saßen, jeder ein Tablett mit einem Cheeseburger-Menü vor sich.
    Einer von ihnen, ein hagerer, braun gebrannter Mann um die fünfzig, vertilgte seinen Hamburger und redete dabei mit verhaltener Stimme und Schmerz im Blick. Das, was er sagte, wurde von belangloser Musik überlagert, unterbrochen von Durchsagen und Last Calls , und war schon am nächsten Tisch nicht mehr zu verstehen.
    Der andere ließ sein Tablett unberührt, hörte nur zu. Er sah aus wie ein ehemaliger Football-Profi. Nur der Priesterkragen, der unter seinem Parka hervorlugte, passte nicht dazu.
    »Dieses Versteckspiel kann nicht lange gut gehen«, sagte er, als der andere schließlich schwieg.
    »Natürlich nicht. Es ist reine Verzweiflung.«
    »Wie lange? Was denken Sie?«
    Der Hagere griff nach der Papierserviette, wischte sich den Mund und die Finger ab. »Zwei Wochen. Höchstens. Eher weniger.«
    »Das heißt, der Moment, auf den wir uns vorbereitet haben, ist da.« Der Breitschultrige nickte. »Es war gut, dass Sie mich angerufen haben. Auch wenn es verdammt früh am Morgen war.«
    »Es ging nicht

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