Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt
Handumdrehen gewöhnte.
Doch, er gratulierte sich jetzt schon dazu, Block überredet zu haben. Die Saudis! Die Herrscher des Ölpreises fragten sie um Rat! Wenn das nicht der Ritterschlag war, dann wusste er nicht, was sonst.
Gegenwart
S üdlich von Montreal fuhr Markus von der Schnellstraße auf eine Landstraße ab, und von dieser wiederum bog er an einer bestimmten Stelle – genau 1,6 Meilen nach einem Einkaufszentrum mit einem blauen Elchkopf auf dem Dach, in dem er sich einige Dinge besorgt hatte – auf eine schmale, unbefestigte Piste ab, die in den Wald führte.
Der Weg endete auf einem unmarkierten, von zahllosen Reifenspuren zerfurchten Platz zwischen Bäumen und Büschen. Ein Schild, das darum bat, keine Abfälle in den Wald zu werfen, war das einzige Zeichen der Zivilisation.
Markus stellte den Wagen ab und stieg aus. Die Luft war eiskalt, und es wurde allmählich dunkel. Bis zur Grenze waren es keine drei Meilen mehr.
Er holte die Dinge aus dem Kofferraum, die er vorhin gekauft hatte. Die Bergstiefel passten; er hoffte, dass das auch so blieb. Die große Taschenlampe spendete ausreichend Licht. Der Kompass war ein Sonderangebot gewesen. Und die gepolsterte Jacke hielt mollig warm.
Gut. Er schloss das Auto ab, orientierte sich, fand den Fußweg, der ihm beschrieben worden war. Dann hängte er sich sein Gepäck über die Schulter und marschierte los.
Die Beschreibung des Weges war sehr detailliert gewesen, und er fand alle angegebenen Punkte, Wegzeichen und Merkmale. Es ging etwa eine Stunde lang durch die Hügel über dem Lake Champlain. Wo genau Kanada aufhörte und die Vereinigten Staaten anfingen, ließ sich nicht ausmachen. Es gab keinen Zaun, keine Grenzmarkierung, keine elektronische Überwachung. Dafür verrieten die ausgetretenen Pfade, wie stark dieser heimliche Übergang genutzt wurde.
Endlich ging es wieder abwärts. Die Hügel fielen zurück, das Gelände wurde flacher. Der Wald lichtete sich, und die ersten Häuser einer Siedlung kamen in Sicht, von der Markus wusste, dass sie Highgate Springs hieß und zwei Meilen südlich der Grenze lag.
Er betrat den Ort nicht. Der Fußweg führte auf ein kleines Kiefernwäldchen zu und endete auf dem Parkplatz in dessen Mitte. Ein einzelnes Auto stand darauf.
Markus ging darauf zu, doch noch ehe er es erreicht hatte, wurde das Fenster auf der Fahrerseite heruntergekurbelt.
»Herzlich willkommen in den USA «, sagte Keith Pepper.
Kapitel 25
Vergangenheit
D ie Arbeiten begannen sofort am Tag nach ihrer Ankunft in Saudi-Arabien – allerdings unter Bedingungen, die sie unmöglich zu machen drohten. Sie durften die Ausländersiedlung von Dhahran nur in Begleitung einer großen, bewaffneten Eskorte verlassen, die ihnen nicht von der Seite wich – auch dann nicht, wenn Block eigentlich seine Untersuchungen hätte durchführen müssen, um die er immer noch ein Geheimnis machte, unter diesen Umständen mehr denn je. Zudem war man nicht bereit, ihnen Zugang zu den bereits bekannten Ölfeldern zu gewähren. Block versuchte zu erklären, dass er seine Instrumente daran eichen wollte, um sie auf die besonderen Bedingungen der arabischen Wüste einzustellen, stieß aber nur auf bedauernde Ablehnung. Das sei leider unmöglich, erklärte ein Beauftragter des Königshauses unerbittlich.
»Ich weiß nicht, wie das gehen soll«, sagte Block abends zu Markus, nach einem Tag, an dem sie nur herumgefahren waren und nicht das geringste Resultat erzielt hatten. »Ich muss quasi von vorn anfangen. Wir werden wochenlang zu tun haben. Wenn nicht Monate.«
»Kann uns doch recht sein«, meinte Markus schulterzuckend. »Solange die Saudis alles zahlen …« Thurber hatte ihre Auftraggeber auf mehr als das Doppelte des ursprünglichen Tagessatzes hochgehandelt; außerdem wurden alle anfallenden Spesen übernommen, beliebig viele Transatlantikflüge inklusive.
Block nickte nachdenklich, rieb sich die Fingerspitzen, wie er es manchmal tat, wenn er schon dabei war zu überlegen, wie etwas genau anzupacken war. »Sie werden mir helfen müssen, Markus.«
»Kein Problem. Dazu bin ich mitgekommen.«
»Es wird viel Arbeit. Wir werden die Methode gemeinsam neu erfinden müssen.«
»Soll mir recht sein«, sagte Markus.
Doch dann schien jemand bei der Saudi ARAMCO noch einmal nachgedacht zu haben und machte ihnen zumindest einige der Unterlagen, um die Block gebeten hatte, zugänglich: seismische, radiologische und magnetische Bodenuntersuchungen, mit denen Block sich
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