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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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einstweilen zurückzustellen.
    »Würden Sie sich die Methode denn abkaufen lassen?«, fragte ein anderer Vertreter von PPP , ein junger Mann mit ausdruckslosen, strahlend blauen Augen.
    Block gab ein knurrendes Geräusch von sich. »Ja. Für fünfhundert Milliarden Dollar.«
    Der Mann schmunzelte. »Finden Sie diesen Preis nicht selber ein bisschen übertrieben?«
    Block warf dem Mann einen Blick zu, der Stahlplatten hätte durchbohren können. »Meine Methode ist mehr wert als das, und das wissen Sie ganz genau. Die gesamte Weltwirtschaft ist vom Öl abhängig, und mit den herkömmlichen Methoden werden Sie in ein paar Jahren keins mehr finden. So einfach ist das. Das Gegenteil von dem, was Sie sagen, ist richtig: Es gibt überhaupt nicht genug Geld auf der Welt, um zu bezahlen, was meine Methode wert ist.«
    Die Leute von PPP wechselten unruhige Blicke, ein paar der ansonsten so reglosen Gesichter verzogen sich für ein paar Momente. Dann sagte der Sprecher: »Gut, wir stellen diesen Punkt einstweilen zurück.«
    Markus war froh, zu sitzen. Sein Gedärm fühlte sich an, als sei es entschlossen, den Gordischen Knoten zu rekonstruieren. Außerdem war er nicht gerade das, was man als gut ausgeschlafen bezeichnen konnte; er hatte die letzten Nächte mit Amy-Lee verbracht und persönliche sexuelle Rekorde aufgestellt.
    Die Leute von PPP blätterten in ihren Unterlagen, studierten die Bildschirme ihrer Notebooks. »Also, wir stellen uns das folgendermaßen vor«, fuhr der Sprecher dann fort. »Da es sich um ein Seed-Financing handelt, erwerben wir mit unserer Investition achtzig Prozent des zu gründenden Unternehmens –«
    Wieder wollte Block hochfahren, doch Markus bekam ihn gerade noch zu packen und hielt ihn zurück.
    »Das sind Hunde!«, zischte Block ihn leise und auf Deutsch an. »Ich mach da nicht mit!«
    »Nur die Ruhe«, erwiderte Markus, ebenfalls auf Deutsch. »Die versuchen es halt, das ist normal. Das ist jetzt Verhandlungssache …«
    Einer der Anwälte beugte sich zu ihnen herüber. »Lassen Sie uns kurz rausgehen.«
    Sie gingen in den Raum nebenan, ebenfalls eine Bibliothek, nur dass die Bücher hier rote und schwarze Lederrücken trugen.
    »Unser Standpunkt«, sagte der Anwalt hastig und noch während er die Tür hinter ihnen schloss, »wird sein – und wir werden diesen Standpunkt auch durchsetzen, keine Sorge –, dass wir es hier nicht mit Seed-Financing zu tun haben, sondern mindestens mit einer Start-Up -Situation, sobald der Beweis erbracht ist, dass die Methode funktioniert. Start-Up heißt aber, dass es nur noch um die eigentliche Unternehmensgründung und die Markteinführung geht. Die Gründung ist reine Routine und die Markteinführung einer Methode, neue Ölvorkommen zu erschließen, nicht wirklich ein Risiko.«
    Markus nickte. Er hatte sich im Hinblick auf seine Pläne schon während des Studiums ausgiebig mit der Theorie der Private-Equity -Finanzierung beschäftigt, also der Finanzierung eines Unternehmens mit privatem Risikokapital. Was der Anwalt sagte, entsprach dem, was er wusste. In der Start-Up -Phase einer Unternehmensgründung lagen die Risiken eines Kapitalgebers hauptsächlich in der Möglichkeit von Produktmängeln oder darin, dass sich das Produkt nicht wie erwartet am Markt durchsetzte. Beide Risiken waren aus seiner Sicht in ihrem Fall minimal: Das Risiko von Produktmängeln – was hieße, dass die Methode Blocks nicht die gewünschten Resultate lieferte – würde durch die erste Phase abschätzbar werden; konkret gesagt, sobald Block ein neues Ölfeld auf amerikanischem Boden gefunden hatte, würde bewiesen sein, dass seine Methode funktionierte. Das zweite Risiko dagegen war reine Theorie: Dass eine solche Methode keine Interessenten fand, war schlicht nicht vorstellbar.
    »Wir können sogar«, fuhr der Anwalt fort, »argumentieren, dass wir sehr rasch in die Early-Stage -Phase eintreten und diese auch sehr rasch hinter uns lassen werden. Es wird in unserem Fall praktisch sofort Expansion einsetzen; ich sehe deren Bewältigung sogar als das hauptsächliche Problem. Aber damit können wir, ich denke, schon nächstes Jahr auf einen Börsengang hinarbeiten, sodass PPP ihren Investitionsgewinn in außergewöhnlich kurzer Zeit realisieren wird. Das ist für uns eine gute Situation, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    Block hatte ihm mit großen Augen zugehört, zweifellos, ohne viel verstanden zu haben. »Aber die können doch nicht achtzig Prozent der Anteile

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