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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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lief es hier und nicht anders. Mut, das war es. Mut und Zuversicht, dann gehörte einem die Welt.
    Die Ängste verschwanden. Auf einmal sah er wieder klar. Dies war seine große Chance, und er nutzte sie.
    »Versprochen«, sagte Markus.
    Kurze Zeit später knarrte die gepolsterte Tür, und der Anwalt erschien mit dem Vorschlag, auf den man sich vorbehaltlich ihrer Zustimmung geeinigt hatte: neunundvierzig Prozent für PPP und einundfünfzig für sie. »Zwei weitere Bedingungen sind damit verknüpft«, fuhr der Anwalt fort. »Erstens muss die Methode innerhalb der nächsten drei Jahre aufgedeckt werden, und solange sie das nicht ist, will PPP ein vertraglich festgelegtes Sonderrecht haben, das Unternehmen jederzeit und ohne Angabe von Gründen zu liquidieren. Zweitens stellt PPP einen dritten Geschäftsführer, der die Organisation und den Unternehmensaufbau leiten soll. Das ist aus unserer Sicht unproblematisch; mit diesen Dingen hat die Firma Peak Performance Pool große Erfahrungen, von denen wir auf diese Weise profitieren.«
    »Was heißt das genau, einundfünfzig Prozent für uns?«, wollte Block wissen.
    Der Anwalt strahlte zufriedene Siegesgewissheit aus. »Das heißt, dass Sie beide die Anteilsmehrheit in der zu gründenden Firma haben werden und damit die Entscheidungsbefugnis behalten. Wobei Sie diese einundfünfzig Prozent im Binnenverhältnis aufteilen müssen. Mister Westman sagte mir, dass Sie einen Vorvertrag geschlossen hätten?«
    Markus nickte. »Ja. Mister Block stehen danach drei Viertel unserer Anteile zu, mir ein Viertel.«
    »Nein, so machen wir das nicht«, wandte Block kopfschüttelnd ein. Er legte Markus väterlich die Hand auf die Schulter und erklärte dem Anwalt: »Wir machen halbe-halbe. Oder, damit es runde Zahlen werden, sechsundzwanzig Prozent für mich und fünfundzwanzig Prozent für diesen jungen Mann hier.« Zu Markus gewandt, sagte er auf Deutsch: »Es geht mir nicht ums Geld. Wir werden Milliarden verdienen – was soll ein alter Mann wie ich damit? Ich will der Welt die Block-Methode vermachen. Darum geht’s mir.«
    Der Anwalt blinzelte verdutzt, nickte dann und vergewisserte sich: »Das heißt, Sie sind mit der ausgehandelten Regelung einverstanden?«
    »Ja«, sagte Block.
    Markus war außer Stande, ein Wort herauszubringen. Er nickte nur benommen.
    So wurden die Verträge ausgefertigt und im Verlauf eines weiteren Meetings unterzeichnet. Es waren Berge von Papier; man bekam richtiggehend Schmerzen im Handgelenk von den vielen Unterschriften, die zu leisten waren.
    Im Lauf dieses Treffens kam der Vorschlag auf, die zu gründende Firma in Abweichung von der ursprünglichen Idee Block & Westman zu nennen. »Klingt doch gut«, meinte einer der PPP -Leute. »Dynamisch. Prägnant. Wie Hewlett-Packard. Oder: Daimler-Benz.«
    Markus lehnte sofort ab. Alleiniger Namensgeber, argumentierte er, solle der Erfinder der Methode sein, denn ohne diese gäbe es keinen Anlass, die Firma zu gründen.
    »Also bleibt es bei dem ursprünglichen Namen Block Explorations «, resümierte ihr Anwalt und scherzte: »Das erspart uns auch, alles neu ausdrucken und mit dem Unterschreiben noch mal von vorn anfangen zu müssen.«
    Block hatte diese Diskussion erstaunlicherweise nur schweigend verfolgt und, nachdem der Punkt geklärt war, Markus zufrieden zugelächelt. Dann widmete er sich ohne ein weiteres Wort wieder dem Unterzeichnen der Verträge.
    Markus horchte in sich hinein, während er ebenfalls Blatt um Blatt wendete und seine Paraphe an die dafür vorgesehene Stelle kritzelte. Er war zufrieden mit seiner Entscheidung, aber er hatte sie, wenn er ganz ehrlich war, nicht Block zuliebe getroffen. Nein, es war ein anderer Grund gewesen, der hier eine Rolle gespielt hatte: das Gefühl, dass dies noch nicht seine Endstation sein würde. Da war immer noch das Bild des gläsernen Turms in ihm. Des Turms, auf dem Westman Tower stand. Nicht Block & Westman , sondern nur Westman. Er hörte eine Stimme in sich, die ihm zuflüsterte, dass Block Explorations , egal wie groß diese Firma werden mochte, nur eine Etappe auf seinem Weg sein würde.
    Dass er gut daran tat, seinen Namen noch aufzusparen.
    Einer der Verträge, die bei diesem Treffen unterschrieben wurden, war Markus’ eigener Anstellungsvertrag. Darin war ein Gehalt von 100000 Dollar pro Jahr vereinbart und auch, dass es neu festgesetzt werden würde, sobald der erste Ölfund gemacht war. Was natürlich hieß: höher. Deutlich höher.
    Es war ein

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