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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Steffen.
   »Also morgen müsst ihr die Küche ohne Marie und mich bewältigen. Wir haben einen Termin bei einem Winzer, der ist auch wichtig. Also teilt euch die Aufgaben nach Talent ein. Wer schnibbelt, wer kocht, wer richtet an, wer kümmert sich um den Abwasch.« Steffen erntet ungläubige Blicke.
   »Marie und du wollt zum Winzer fahren? Ihr beide seid die einzigen, die kochen könnt!«, sagt Sophie und erhält allgemeine Zustimmung.
   »Den Termin können wir verschieben«, sage ich und befürchte gleich aufzufliegen.
   »Auf keinen Fall. Wir fahren. Du hast es versprochen. Oder halten wir beide uns jetzt an keine Zusagen mehr?« Ich verstehe Steffens Drohung.
   »Tobias ist auch ein ausgezeichneter Koch. Zusammen mit Louis werdet ihr das wohl hinkriegen.«

Die Notlüge mit dem Winzer ist eine blöde Ausrede. Aber mein Exmann ist nicht sehr geschickt im Lügen und schließlich meint er es mal wieder nur gut. Vor dem Schlafengehen wird es noch einmal zum Thema.
   »Ist der Besuch bei dem Weinonkel wirklich so wichtig, dass du ihn nicht verschieben kannst?«
   »Weißt du Tobi, du hast den Maître vor die Tür gesetzt, obwohl ich dich gebeten hatte, mich das regeln zu lassen. Nun seht zu, wie ihr das morgen ohne mich schafft.«

Pünktlich um halb neun warte ich in der Ente vor dem Mató. Steffen hat noch am Vortag einen Termin zur Gastroskopie für mich vereinbart.
   »Du wirst eine örtliche Betäubung bekommen, dann ist es mit dem Schlauch schlucken nicht so unangenehm.« Während der Befragung durch den Arzt hält er meine Hand.
   »Sie haben schwarzen Stuhl bemerkt und Blut gespuckt? Rauchen Sie? Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Trinken Sie Alkohol? Hatten Sie in der Vergangenheit häufiger Stress?«
   »Sechsmal Ja!«
   »Während der Untersuchung werden wir eine kleine Gewebeprobe entnehmen und sie im Labor auf das Bakterium Helicobacter pylori untersuchen. Das ist der Hauptverursacher von Magengeschwüren.« Ich halte mich tapfer.
   »Frau Martin, wir haben einen Tumor entdeckt. Die Biopsie wird uns Aufschluss darüber geben, ob er gutartig ist oder wir es mit einem Magenkarzinom zu tun haben.« Der Arzt sieht auf die Uhr.
   »Wir bringen die Gewebeprobe sofort ins Labor. In vier bis fünf Tagen liegen verlässliche Ergebnisse vor. Bis dahin werden sie Medikamente einnehmen, die die Magensäure neutralisieren. Sie müssen ab sofort auf reizende Speisen, Alkohol, Kaffee und Nikotin verzichten. Gönnen Sie sich ein paar Tage Ruhe und bleiben Sie noch einen Moment liegen. Also wir sehen uns Ende der Woche.« Ich starre an die Decke. Die Worte Tumor und Magenkarzinom haben mir die Sprache verschlagen. Meine Atmung wird unruhig und Tränen schießen mir in die Augen.
   »Ich habe vielleicht Magenkrebs. Hat er das gemeint?« Ich zittere am ganzen Körper. Steffen drückt meine Hand ganz fest. Auch er ist kreidebleich und ringt nach Luft. Er schüttelt den Kopf.
   »Nein, das hat der Arzt nicht gesagt. Es geht nur darum, es auszuschließen.
   »Ich darf keinen Krebs haben. Ich bin Mutter einer neunjährigen Tochter. Was wird aus Clara? Oh Gott, Tobi wird damit nicht klar kommen. Warum ich, Steffen?« Ich bin kurz davor, den Verstand zu verlieren.
   »Werde jetzt nicht hysterisch!«, schreit er mich an. »Ich weiß, Geduld zählt nicht zu deinen Stärken, aber du musst jetzt abwarten und darfst nicht den Kopf verlieren.«
   »Steffen, versprich mir, kein Wort zu niemanden. Wenn alles gut ist, bleibt es unser Geheimnis. Sollte der schlimme Fall eintreten, werde ich es Tobi sagen. Versprichst du es mir?«
   »Du musst dich schonen! Ab sofort gehörst du ins Bett. Wie willst du das erklären?«
   »Wir schieben es auf meinen Rücken. Wenn du mitspielst, wird es klappen.«
Steffen fährt mich direkt nach Hause. Ellen bemerkt sofort, dass ich geweint habe.
   »Es ist wieder mein Scheiß Kreuz. Ich versuche, mich etwas lang zu machen. Ich lege mich zu Clara aufs Sofa und kann mich an meinem Mädchen nicht satt sehen.
   »Komm her mein kleiner Schatz und lass uns schmusen. Ich bleibe jetzt bei dir. Oma wird uns beide pflegen.« Immer wieder laufen mir Tränen über das Gesicht. »Es hört gleich auf, Mama, ich habe schon eine Tablette genommen.« Ich lasse mir von Ellen das Telefon geben und rufe im Bistro an. Sophie nimmt das Gespräch entgegen.
   »Wie seid ihr ohne uns klar gekommen?«
   »Mach dir keine

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