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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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ertragen muss. Wenn du willst, fahren wir gemeinsam in die Firma und ich koche uns dort einen Kaffee.« Wo sonst hätte ich einen Kaffee für Steffen kochen können? Die Schlüssel für das Haus in der Eichenallee liegen beim Notar. In Sophies Villa will ich ihn nicht einladen. Ich bin mir sicher, wenn er dort erst seinen Fuß einstellt, werde ich ihn nicht mehr los werden.

Maike hat schon Feierabend gemacht. Wir beide sind allein. Ich zähle fünf gehäufte Löffel Kaffeepulver in den Filter der Maschine, als ich seinen heißen Atem in meinem Nacken spüre. »Komm her«, haucht er und drückt sich fest an meinen Körper. »Komm doch zu mir!« Seine Hände greifen nach meinen Brüsten und umfassen sie fest. Lustvoll küsst er meinen Hals. Ich drehe mich um und beginne, langsam die Knöpfe meiner Bluse zu öffnen. Das ist das Zeichen auf das er so lange gewartet hat. Wir lieben uns auf dem Boden vor dem Küchentresen. Steffen liebkost mich genau an den Stellen, wo ich es gern habe. Unser Stöhnen und Keuchen ist bis auf die Straße zu hören. Völlig erschöpft und befriedigt liegen wir neben einander.
   »Wie gut es tut, einmal richtig Dampf abzulassen«, sage ich zu ihm. Verschwitzt erhebe ich mich, um zwei Becher Kaffee einzuschenken. Steffen schaut mich ungläubig an.
   »Drei von fünf Punkten. Ich denke, damit kann ich leben. Allerdings nicht mehr mit dir zusammen unter einem Dach.«

Sophie steht am Küchenfenster und wartet darauf, dass der Kaffee fertig wird, als sie mich mit Bruno auf die Villa zukommen sieht. Ich kaufe fast jeden Morgen frische Brötchen und der Hund bekommt seinen ersten Spaziergang. Die Ära Kaffee im Stehen und Pippi im Garten gehört der Vergangenheit an.
   »Es ist wunderbares Wetter draußen. Es ist schon fast sommerlich.« Entsprechend gut ist meine Laune.
   »Fahren wir zusammen in die Firma?«
   »Heute nicht. Steffen feiert Eröffnung. Ich werde kurz am Gesundheitshaus vorbei fahren und einen Diener machen.« Frisch geduscht und nach Marzipan mit Kirschblüte duftend, durchforste ich den Kleiderschrank. Meine Wahl fällt auf ein hellblaues Polo Kleid und flache Ballerina Schuhe. Im Esszimmer verpacke ich eine Flasche Eau de Toilette zu einem Geschenk. Extra für Bärbel habe ich einen neuen Duft mit natürlichen Essenzen von Orange, Mandarine und Grapefruit kreiert und hoffe, dass sie ihn auch benutzen wird.

Der Platz vor der Praxis ist bereits mit zahlreichen Autos zugeparkt. Ich stelle meinen Wagen in der Nebenstraße ab und nehme den Strauß Blumen, den ich zuvor auf dem Markt gekauft habe, vom Rücksitz. Von den rund fünfzig Gästen, die sich in kleinen und größeren Gruppen um die Stehtische drängen, kenne ich nicht einen Menschen. Ich suche nach einem bekannten Gesicht in der Menge und freue mich, bei Kurt endlich fündig zu werden.
   »Marie, wie schön. Da wird Steffen sich aber freuen.« Er gibt mir zur Begrüßung einen Kuss auf die linke Wange.
   »Richtig schön ist es geworden. Ich bin wirklich begeistert.«
   »Steffen ist im Energieraum im ersten Stock. Soll ich dich rauf bringen?«
   »Nicht nötig. Ich werde ihn schon finden.« Auf der Treppe kommt mir Bärbel entgegen und ich übergebe ihr das kleine Mitbringsel mit einem Augenzwinkern.
   »Hm, das duftet ja wunderbar. So frisch. Danke, das ist wirklich unheimlich nett von dir.« Sie freut sich aufrichtig.

Als Steffen meine Stimme hört, kommt er aus seinem Behandlungsraum und blickt mich freudestrahlend an.
   »Oh, mein Mädchen ist da.« Er ist sichtlich erleichtert und küsst mich auf den Mund. Schwungvoll nimmt er meine Hand und zieht mich aufgeregt in sein Zimmer.
   »Das ist mein neues Reich.« Ich will wissen, warum das Behandlungszimmer Energieraum heißt. Steffen zeigt auf eine breite Therapieliege.
   »Das ist eine Energie Matratze mit Magnetfeld-Resonanz-Stimulation und Mikrovibration.« Dabei strahlt er wie unsere Enkel zu Weihnachten.
   »Stimulation und Vibration? Das könnte mir gefallen.« Ich lache und werfe mich schwungvoll auf das Behandlungsbett, schlüpfe aus meinen Schuhen und drehe mich aufreizend auf die Seite. Steffen kennt diesen Blick und versteht meine Signale sofort.
   »Ich vermisse dich, Marie. Wann sehe ich dich wieder?«
   »Am Freitag um zehn. Du brauchst nur den QHS Kanal anzustellen.« Ich greife nach meiner Handtasche und werfe Steffen zum Abschied einen flüchtigen Handkuss zu.

Mit Küss mich Kirsche

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