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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Verträgen ersehen können, ist die Entscheidung der Jury bindend und kann nicht angefochten werden. Die Jury entscheidet sich für den, der am besten in die Sendung passt, und muss ihre Gründe nicht offen legen. Sie waren alle hervorragend. Viel Glück und auf Wiedersehen am Samstag!“
    Wütendes, teilweise niedergeschlagenes Gemurmel. Die Mutter der Zwillinge eilte mit ausgebreiteten Armen auf den Fernsehdirektor zu. Ich hatte genug gesehen. Ich verließ die Bühne durch einen Seitenausgang und fragte mich, ob Vesna ihren Dienst in der Küche hatte antreten können.
    Es gab in der Kulturhalle drei Buffet-Stände, die aber nur während Großveranstaltungen geöffnet waren, und eine Kantine, in der Menschen aus der Umgebung und alle, die gerade hier zu tun hatten, essen konnten. Soviel hatte ich in Erfahrung gebracht.
    Ich war nervös, wahrscheinlich die Nachwirkungen dieser Endausscheidung. Scheiße. Joe saß in der Jury, auch ein Teil seines Jobs, dressierten Kindern ins Rampenlicht zu verhelfen. Und wo war diese Produktionsassistentin?
    Ich irrte herum. Es ist unangenehm, keinen Rückzugsort zu haben. Kein Büro, keine Garderobe, nicht einmal einen Schreibtisch. Solange ich da war, musste ich irgendwelche Aktivitäten vortäuschen. Ich hatte bereits mit beinahe allen Stars geredet. Auch mit ihren Managern. Amüsant übrigens, dass die meisten der Manager Verwandte waren. Offenbar sollte das Geld in der Familie bleiben.
    Über den Streit wegen der Plattenverträge hatte ich wenig herausgefunden. Tatsache war, dass ein paar Stars die Firmen, bei denen sie bisher unter Vertrag waren, unter Druck setzen wollten. Und dass es neue Labels gab, die ihnen bessere Konditionen boten. Downhill-Sepp hatte diesen Aufstand nicht gewollt.
    Ich irrte durch die wenig einladenden Gänge im Bürotrakt der so genannten Kulturhalle und suchte die Küche. Wäre ich bloß durch den Haupt- und nicht durch den Bühneneingang gekommen. Ich bog ab und war wieder dort, wo ich fünf Minuten zuvor zu suchen begonnen hatte. Okay, zurück in den Zuschauerraum, dann ins Eingangsfoyer. Hier gab es einen Pfeil mit der Aufschrift Kantine. Ich hörte rasche Schritte hinter mir und drehte mich um.
    Es war der Regieassistent. „Eine Nachricht für Sie“, rief er. „Sie ist versehentlich auf meinem Schreibtisch gelandet. Dabei steht groß Mira Valensky drauf.“
    „Welche Nachricht?“
    „Der Zettel ist zugeklebt, ich habe ihn natürlich nicht gelesen.“
    Er überreichte mir ein kariertes Blatt, das von einem Block abgerissen worden war. Ich entfernte den Klebestreifen und las: „Wir müssen uns treffen. Im Kühlkeller. Sofort! Wichtig!“ Der Regieassistent sah mich erwartungsvoll an.
    „Danke!“, sagte ich. Die Nachricht konnte nur von Joe sein. War schon wieder etwas passiert? Oder sie stammte von Vesna. Der Keller lag wahrscheinlich neben der Küche, vielleicht auch darunter. Ich würde ihn finden. Schnell hatte es geheißen.
    Ich eilte durch das Foyer Richtung Kantine. An der gläsernen Eingangstür zum Gastraum klebten Werbeplakate für die Super-Sommer-Hitparade. Daneben waren zwei weitere Türen. Die eine war der Eingang zur Küche. Ich warf einen kurzen Blick hinein und zog meinen Kopf rasch zurück. Vesna hatte ich nicht gesehen. Ich sollte nachschauen, ob ihre halbkriminelle Mischmaschine am Parkplatz stand. Doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Die andere Türe führte in einen engen Gang. Am Ende des Ganges war eine Treppe. Ich hastete die Stufen hinunter. Warum kannte sich Joe so gut aus? Mit Sicherheit war er hier schon öfter aufgetreten. Und während der Warterei bei den Proben lernte man wahrscheinlich schnell das ganze Haus kennen. So groß war es schließlich auch nicht. Ich machte Licht. Vor mir lag ein typischer Kellergang. Auf dem Boden ein billiger Kunststoffbelag. Graue Betonwände. Ein schwach muffiger Geruch. Einige Türen. Ich bildete mir ein, Schritte gehört zu haben. Aber da war niemand. Die ersten beiden Türen waren versperrt. Die dritte führte in einen Abstellraum. Dreieckständer mit vergilbten Ankündigungsplakaten verstellten mir den Weg. Ich schlängelte mich durch. Noch eine Türe. Ein Türgriff wie bei einem alten Kühlschrank. Die Tür ging auf. Ich tastete nach einem Lichtschalter, fand aber keinen. Ich machte einen Schritt in den Raum hinein. Drei mal drei Meter, rundherum glattes Metall, Edelstahl, das matt im spärlichen Licht der Gangbeleuchtung schimmerte. Der Geruch nach rohem Fleisch stach

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