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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Hans, der Leadsänger der Coolen Kerle aus den Bergen, hatte seinen Whirlpool geliefert bekommen. Beleuchtung und Kulissen waren nun komplett, Tische und Bänke waren aufgestellt worden und ließen den Zuschauerraum nicht mehr so enorm groß und bedrohlich leer aussehen. Chefinspektor Müller hatte noch einmal alle an der Produktion Beteiligten befragen lassen. Über die Ergebnisse der Ermittlungen hatte uns niemand informiert. Die Show der Super-Sommer-Hitparade war bereits restlos ausverkauft. Und vor der Kulturhalle hatten sich schon heute einige Autogrammjäger herumgetrieben. Zusätzliche Security-Kräfte waren eingetroffen.
    Ob man Joe beim Heurigen erkennen würde? Er schien nicht einmal daran zu denken. Heute Abend waren seine Falten in den Mundwinkeln nicht so hart wie während der letzten Tage, heute waren es die Fältchen eines Menschen, der gerne lacht. Joe versperrte den Wagen mittels Fernbedienung und lächelte, als ob er meine Gedanken erraten hätte.
    „Der Ausflug war eine hervorragende Idee, Mira.“
    „Etwas anderes als der Heurige in Grinzing, bei dem wir uns das erste Mal über den Weg gelaufen sind.“
    „Das muss Jahre her sein.“
    Das kam mir auch so vor.
    Wir gingen durch das Tor in den Innenhof. Das Gebäude an der Längsseite des Grundstücks mit seinen malerischen Arkaden hatte früher mit Sicherheit als Stall gedient. Jetzt befanden sich dort zwei Räume mit Tischen und Bänken und der Buffet-Raum. Im Freien standen in einer kurz gemähten Wiese fünf lange Tische. Das Haus an der hinteren Schmalseite des Grundstückes war wohl das Wohnhaus. Zwei Kinder saßen auf einem Marillenbaum.
    Wir hatten Glück und ergatterten einen freien Tisch. Hinter uns waren nur Sträucher, neben uns ein Tisch mit einem älteren Ehepaar. Die beiden aßen und schwiegen einander an. Stilles Einverständnis? Oder hatten sie einander bloß nichts mehr zu sagen? Joe setzte sich mir gegenüber und nahm meine Hand. Wie lange hatte das schon kein Mann mehr getan? Wir waren alle viel zu cool. Gefühlen gegenüber viel zu skeptisch. Joe verstand noch etwas von Romantik.
    „Was wollen wir trinken?“
    Ich seufzte zufrieden und wachte aus meinen Tagträumen auf.
    Bald schon standen ein halber Liter Heuriger, Sodawasser und eine Reihe ländlicher kulinarischer Köstlichkeiten vor uns: Blutwurst, Leberwurst, Presswurst, von der Weinbäuerin selbst geräucherter Rohschinken, selbst eingelegte Pfefferoni, Aufstriche, darunter ein nahezu genialer Quargelaufstrich, und frisches Brot.
    Der halbe Liter Wein war bald geleert, der nächste halbe Liter wurde bestellt. Es konnte nicht an diesem bisschen Wein liegen, dass mir so leicht zu Mute war. Ich beobachtete eine Gruppe von Menschen, die zwei Tische entfernt von uns saßen. Vielleicht hatten sie Joe erkannt. Ich sah, wie sie miteinander redeten und zu uns herüberspähten. Aber jedenfalls gab es niemanden, der herkam und Joe um ein Autogramm bat oder gar etwas vorsingen wollte. Wahrscheinlich waren sie einfach nicht sicher, ob dieser Mann in Polohemd und Jeans tatsächlich ihr Idol der volkstümlichen Unterhaltungsmusik war. Oder sie waren keine Fans dieser Musik. Soll es ja auch geben, selbst auf dem Land.
    Irgendwann einmal fragte die Weinbäuerin bei uns nach, ob alles zu unserer Zufriedenheit sei, und zündete ein Windlicht an. Es war finster geworden, und wir hatten es kaum gemerkt. Wir lobten ihre hervorragende Küche, und ich ließ mir das Quargelaufstrichrezept geben. Dass es so gute Dinge gab, die derart einfach waren. Gleich viel Quargel und Butter vermischen, etwas Salz und scharfes Paprikapulver dazu – fertig.
    Der nächste halbe Liter Wein wurde gebracht. Ich nieste. Das waren die letzten Folgeerscheinungen meines Ausfluges in den Kühlkeller.
    Joe stand auf, setzte sich eng neben mich und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich hatte nicht gewusst, dass mir noch das Herz wie einem verliebten Schulmädchen klopfen konnte. Still sahen wir in die dunklen Büsche. Mag sein, dass wir ein etwas eigenartiges Bild abgaben, mit dem Rücken zu den anderen Gästen, eng aneinander gedrückt und doch schon einiges über das Alter hinaus, in dem man für gewöhnlich seine Gefühle so offen zur Schau stellt. Joe sah mir in die Augen und küsste mich. Und ich erwiderte den Kuss. Und mir war es piepegal, was die Menschen rundherum dachten. Vielleicht aber hatte ich inzwischen doch schon etwas zu viel Wein getrunken.
    Wir waren die letzten Gäste. Als wir gezahlt hatten und

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