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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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ein Verhältnis mit diesem Moderator hast.“
    Der Moderator hatte einen Namen. Ich war davon überzeugt, dass Droch ihn kannte.
    „Müller hat es in der Früh in der Kantine der Sicherheitsdirektion herumerzählt. Das ist unprofessionell, aber er dürfte weder dich noch die Volksmusikbranche besonders lieben.“
    „Und er ist bisher bei seinen Ermittlungen total erfolglos gewesen.“
    „Ja. Er steht unter ziemlichem Druck. Jedenfalls hat mein Informant ihn um Aufklärung gebeten.“
    Ich nickte aufmerksam.
    „Es war eine von der Volksmusiksendung, die Müller angerufen hat. Der Regieassistent der Produktion ist mit dem Heurigenwirt verwandt, bei dem ihr gewesen seid. Er wollte Wein bestellen, und da wurde ihm offenbar sofort erzählt, dass der Moderator bei ihnen zu Gast gewesen war. Mit einer Frau. Selbstverständlich hat der Regieassistent nachgefragt. Du bist leicht zu identifizieren.“
    Sein Blick wurde weich. Ach, Droch.
    „Und er hat das aus irgendwelchen Gründen einem jungen Mädchen erzählt, das in der Show auftritt. Ich kenne sie nicht, so etwas schaue ich mir wirklich nicht an.“
    Hatte ich bisher auch nicht getan.
    „Der Name des Mädchens ist Susi Sommer. Sommer hat am nächsten Tag in der Früh Chefinspektor Müller angerufen. Angeblich, weil sie sich fürchtet.“
    Das Engelchen. Auf diese Idee wäre ich nie gekommen. „Wir sind bloß beim Heurigen gesehen worden?“
    „Die Situation dürfte eindeutig gewesen sein.“
    Ich nickte. Was hätte ich auch sagen sollen?
    Droch wandte seinen Blick ab. „Sei vorsichtig, Mira!“
    „Das hat mir der Chefredakteur auch schon gesagt.“ Es sollte leicht und lustig klingen.
    „Wenn ich dir irgendwie helfen kann …“
    „Ach, Droch.“
    „Du weißt, wo du mich erreichst. Tag und Nacht.“
    „Tag und Nacht erreichst?“ Ich überlegte. „Das ist es: Wann hat dieses miese Aas von einem Regieassistenten mit der kleinen Sommer geredet? Wir haben den Heurigen erst gegen elf am Abend verlassen. Wann hat Müller angerufen? Der Chefredakteur hat mir kurz nach zehn in der Früh aufs Band gesprochen.“
    „Du hast Recht, das ist seltsam. Müller muss etwa um halb zehn in der Redaktion angerufen haben. Aber er hat die Neuigkeit schon vorher in der Kantine der Sicherheitsdirektion verbreitet. Und Zuckerbrot hatte bereits mit ihm über die Sache geredet, als ich ihn anrief. Das war kurz nach halb zehn.“
    „Du ihn?“
    „Ich kann zwei und zwei zusammenzählen. Keine Sorge, ich spiele nicht deinen Beschützer.“
    „Vielleicht brauche ich einen.“
    „Du hast offenbar einen.“
    „Dafür, Herr Droch, brauche ich einen Geliebten nicht.“
    „Du doch nicht“, spöttelte er. Er griff zum Telefon.
    Fünf Minuten später wussten wir: Müller hatte die Neuigkeit zirka um acht unter die frühstückenden Polizeibeamten gebracht.
    „Die Proben beginnen um neun. Wie hat Susi Sommer vom Regieassistenten zwischen elf Uhr in der Nacht und acht Uhr früh davon erfahren können?“
    Er sah mich an. „Vielleicht hast nicht nur du ein Verhältnis.“
    Ich lachte. „Falsch geraten! Die kleine Sommer ist der Kinderstar der Produktion.“
    „Mira, noch einmal: Sei vorsichtig!“
    „Bin ich. Und ich rufe dich an. Aber jetzt muss ich los. Den Regieassistenten knöpfe ich mir vor. Sofort.“

[ 12. ]
    Heute war der riesige Parkplatz der so genannten Kulturhalle nicht mehr so leer. Alle Mitwirkenden der Sendung waren zur Schlussprobe versammelt. Mit Kostümen, Instrumenten, Dekoration. Vor dem einen Übertragungswagen steckte ein Grüppchen von Technikern die Köpfe zusammen und debattierte aufgeregt. Es gab mir einen Stich. War schon wieder etwas passiert?
    Ich eilte zum Zuschauerraum. Alles in Ordnung, bis auf meine Nerven. Auf der Bühne war gerade Pause. An ein paar anzüglichen Grinsern und einigem Getuschel merkte ich, dass sich die Nachricht vom etwas engeren Verhältnis zwischen mir und Joe bereits rasch verbreitet hatte. Wo, wenn nicht hier. Es war wie in einem Dorf. Man kannte einander. Zumindest oberflächlich. Und man war an allem interessiert, was man über die anderen in Erfahrung bringen konnte. Nicht immer stand Bösartigkeit dahinter. Eine Gruppe, die durch ihre Beziehung zur volkstümlichen Musik zusammengewürfelt worden war. Innerhalb einer Gemeinschaft wurden Gefühle bisweilen vertuscht, konnten Abneigung und Hass wachsen. Emotionen und davor eine künstliche Fassade. Wo war die Fassade künstlicher als hier?
    Joe sah mich von der Bühne herunter

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