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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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naive neue Intendantin sehr gelacht? Lässt Sie herein, bittet Sie auch noch, ihr Dinge zu berichten, die sie von den eigenen Leuten nicht erfährt, geht mit ihr ins Zimmer von Langthaler, verschafft ihr einen Vorteil nach dem anderen.“
    „Ich habe nie …“
    „Ich bin noch nicht fertig. Und sie erzählt der dämlichen Intendantin einfach das, was sie für richtig hält. Sie angelt sich den Moderator, eine weitere gute Quelle – kein Wort darüber. Sie schnüffelt bei der Produktionsassistentin herum und stellt sie als Verdächtige dar. Können Sie sich noch erinnern?“ Sie stemmte die Arme in die Hüften und sah mich empört an. „Wir hatten eine Abmachung.“
    „Ich habe gesagt, ich erzähle Ihnen das, was ich auch schreiben werde. Ich hätte niemals …“
    „Verschwinden Sie, und lassen Sie sich nicht mehr blicken! Und wenn mir das eine schlechte Publicity einbringt, soll es mir auch recht sein. Wird es aber nicht. Ich werde mit Ihrem Abteilungsleiter reden. Mit dem Chefredakteur, mit …“
    „Wer hat mit Ihnen geredet? Wer hat das alles verdreht?“
    „Das geht Sie erstens nichts an. Sie werden ja nicht leugnen, dass Sie mich getäuscht haben. Und zweitens redet doch jeder über Sie und Joe Platt.“
    „Er hat mit der Sache nichts zu tun.“
    „Wie würden Sie das nennen?“, höhnte die Intendantin. „Gemeinsame Ausflüge, romantische Stunden … aber er hat damit nichts zu tun?“
    „Ich meine mit der Mordsache.“
    „Davon bin ich auch überzeugt.“
    Ich stutzte. Sie war die Erste, die davon überzeugt war. Außer mir.
    „Ich werde herausfinden, wer es war.“
    „Eine tolle Story – auf unsere Kosten.“
    „Ich bin nahe dran.“ War ich etwas zu nahe dran?
    „Was haben Sie mir noch alles nicht erzählt?“
    „Man hat mich in den Kühlkeller gesperrt. Man wollte mich erfrieren lassen.“
    „Das fällt Ihnen jetzt ein.“
    „Ich wollte nicht, dass Chefinspektor Müller …“
    „Müller hat Recht. Sie stören die Ermittlungen bloß.“
    „Also hat Müller Sie aufgehetzt.“
    „Dazu braucht es Müller nicht, das können Sie mir glauben.“ Sie kramte nach ihrem Autoschlüssel.
    „Warten Sie! Ich erzähle Ihnen noch etwas.“
    „Ich habe mehr als genug Lügen gehört.“
    „Nichts war gelogen. Ich habe nur …“
    „Wichtige Teile der Wahrheit weggelassen.“
    „Zwei Minuten noch. Hören Sie zu: Der Regieassistent hat erst nach elf in der Nacht von unserem Ausflug zum Heurigen erfahren. Am nächsten Tag in der Früh wusste Müller bereits Bescheid. Angeblich hat ihn die kleine Sommer angerufen. Aber wie hätte sie es zwischen elf in der Nacht und acht am Morgen erfahren sollen? Die Proben begannen erst um neun. Also war es vielleicht gar nicht die kleine Sommer, die angerufen hat, sondern jemand, der viel mehr Interesse daran hat, dass ich nicht herumschnüffeln kann. Ich bin überzeugt, dieser Anruf hat ursächlich mit den Todesfällen zu tun. Ich kann noch nicht sagen wie, aber es ist offenkundig.“
    „Gerüchte gehen seltsame Wege. Wahrheiten manchmal auch.“
    „Verdammt, jetzt wissen Sie doch alles. Was kann es Ihnen schaden, wenn ich da bin?“
    „Ich lasse mich ungern für dumm verkaufen.“
    Mir kam eine verrückte Idee. Ich versuchte, ihr fest in die Augen zu sehen und sagte ganz ernst: „Die Hitparade steckt in Schwierigkeiten. Sie ist zu teuer. Und die Zuschauerzahlen sinken. Und Sie sind dafür verantwortlich, weil sie die Intendantin sind.“
    Sie sah mich verblüfft an.
    „Viele Menschen schauen zu. Aber bei den Kosten sind viele Menschen nicht genug. Es müssten wesentlich mehr sein. Sponsorfirmen machen Druck.“ Heinrich hatte irgendwann einmal so etwas angedeutet.
    „Probleme gibt es immer“, sagte die Intendantin langsam und wandte ihren Blick ab, „das gehört zum Geschäft. Und die Quoten sind ausgezeichnet.“
    „Aber nicht gut genug, darum geht es. Doch jetzt ist alles anders. Diesmal werden sich Menschen die Hitparade ansehen, die so etwas noch nie gesehen haben. Die Morde haben eine Menge an kostenloser Werbung gebracht. Es wäre schlimm für Sie gewesen, Ihre Intendantinnenkarriere mit einem Flop zu starten. Der Flop ist abgewendet, dank Downhill-Sepp, Langthaler und dem Frohsinn-Mädel. Was wird als Nächstes passieren? Ein Mord auf offener Bühne? Eine tief betroffene Intendantin und Megaquoten. Herzlichen Glückwunsch! Wenn eine von den Morden profitiert, dann sind Sie es.“
    „Sie sind ja verrückt“, zischte die Intendantin, stieg in

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