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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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es ja gar nicht geheim gehalten«, sagte Ray mit triumphierender Stimme. »Wir haben davon erfahren. Ich habe Ihnen doch gesagt, Beau hat Beweise. Er hat die Dokumente. Es ist ja gar kein Geheimnis. Deshalb sind wir hier. Beau hat Recht, daran gibt es keinen Zweifel. Er ist ein cleverer Bursche.«
    Reacher schloss die Augen und seufzte.
    »Da können Sie nur hoffen«, sagte er. »Er wird das brauchen.«
    »Er ist clever«, erklärte Ray mit Nachdruck. »Und er hat Stehvermögen. Er hat uns alle zusammengeführt. Hier oben gab es ein Dutzend Gruppen. Ihre Anführer haben alle aufgegeben und sind weggegangen. Alle ihre Leute sind zu Beau gekommen, weil sie ihm vertrauen. Er ist clever, Reacher, und er ist die einzige Hoffnung, die uns geblieben ist. Sie werden niemanden umstimmen können, wenn es um Beau geht. Das können Sie vergessen. Wir halten alle große Stücke auf ihn und vertrauen darauf, dass er das Richtige tut.«
    »Und was ist mit Jackson?«, fragte Reacher. »Glauben Sie, dass das richtig war, was er mit ihm gemacht hat?«
    Ray zuckte die Schultern. »Jackson war ein Spion«, sagte er. »So etwas kommt immer vor. Beau hat die Geschichte studiert. 1776 ist das auch passiert, oder nicht? Die Rotröcke hatten überall ihre Spione. Wir haben sie damals aufgeknüpft. Eine ganze Menge alte Ladies im Osten haben alte Eichen in
ihren Gärten, die dafür berühmt sind, weil man dort die Spione der Rotröcke aufgeknüpft hat. Einige von diesen Ladies nehmen einem eineinhalb Piepen dafür ab, wenn man sie ansehen will. Ich weiß das, ich war selbst mal dort.«
    »Um welche Zeit werden hier die Lichter ausgemacht?«, fragte Reacher.
    »Um zehn«, sagte Ray. »Warum?«
    Reacher gab nicht gleich Antwort. Starrte ihn an. Ließ sich ihr Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Musterte sein schmales Gesicht. Sah in seine verrückten Augen, die tief unter seiner Stirn brannten.
    »Ich muss noch wohin, nachdem die Lichter ausgemacht worden sind«, sagte er dann.
    Ray lachte wieder.
    »Und Sie glauben, ich werde das zulassen?«, sagte er.
    Reacher nickte.
    »Wenn Sie leben wollen, schon«, sagte er.
    Ray hob die Pistole, die auf seinem Schenkel lag, und richtete sie mit einer Hand auf Reachers Kopf.
    »Ich bin derjenige, der hier die Waffe hat«, sagte er.
    »Sie würden nicht lang genug leben, um abzudrücken«, sagte Reacher.
    »Der Abzug ist hier«, sagte Ray. »Und Sie sind dort drüben.
    Reacher bedeutete ihm mit einer Handbewegung, er solle zuhören. Beugte sich vor und sprach mit leiser Stimme:
    »Eigentlich sollte ich Ihnen das nicht sagen«, fing er an. »Aber man hat uns gewarnt, dass wir hier möglicherweise ein paar Leute vorfinden würden, die klüger als der Durchschnitt sind, und wir sind befugt, denen ein paar Dinge zu erklären, falls es nach operationellen Gegebenheiten ratsam erscheint.«
    »Was für Gegebenheiten?«, fragte Ray. »Was für Dinge?«
    »Sie haben recht gehabt«, sagte Reacher. »Das Meiste, was Sie gesagt haben, ist richtig. Es gibt da ein paar Ungenauigkeiten, aber wir haben auch ein paar Fehlinformationen verbreitet.«
    »Wovon reden Sie?«, fragte Ray.
    Reachers Stimme wurde jetzt noch leiser, er flüsterte.
    »Ich bin von der Weltarmee«, sagte er. »Kommandant des Voraustrupps. Ich habe fünftausend UN-Soldaten hier im Wald. Hauptsächlich Russen, ein paar Chinesen. Wir haben Sie über Satellitenüberwachung beobachtet. Im Augenblick ist eine Röntgenkamera auf diese Hütte gerichtet. Ein Laserstrahl zielt auf Ihren Kopf. SDI-Technik.«
    »Sie machen Witze«, sagte Ray.
    Reacher schüttelte den Kopf. Blickte todernst.
    »Sie hatten recht, was diese Mikrochips betrifft«, sagte er. »Sehen Sie sich das an.«
    Er stand langsam auf und zog sein Hemd bis zur Brust hoch. Drehte sich etwas zur Seite, sodass Ray die große Narbe auf seinem Bauch sehen konnte.
    »Größer als die modernen«, sagte er. »Die neuesten lassen sich fast ohne Spuren einpflanzen. Die, die wir den Babys einsetzen. Aber die alten funktionieren auch. Die Satelliten wissen die ganze Zeit, wo ich bin, genau wie Sie das gesagt haben. In dem Augenblick, wo Sie den Abzug berühren, bläst Ihnen der Laser den Kopf weg.«
    Rays Augen brannten. Er wandte den Blick von Reachers Narbe ab und blickte nervös zum Dach empor.
    »Je ne suis pas américain« , sagte Reacher. »Je suis un soldat français, agent du gouvernement mondial depuis plusieurs années, parti en mission clandestine il y a deux mois. Il faut évaluer

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