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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Ende.
    »Scheiße«, sagte sie. »Boden-Luft-Raketen? Massenselbstmord? Ein Albtraum.«
    »Nicht unser Albtraum«, sagte er. »Wir sind hier raus.«
    »Wir sollten hier bleiben und ihnen helfen«, sagte sie. »Den Familien.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Die beste Hilfe für sie ist, wenn wir hier rauskommen«, sagte er. »Vielleicht ändert das ihre Pläne, wenn sie dich verlieren.
Und wir können berichten, wie es hier drinnen aussieht.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie.
    »Ich schon«, sagte er. »Die erste Regel ist, dass man sich an seine Prioritäten hält. Und das bist du. Wir sind hier raus.«
    Sie zuckte die Schultern und nickte.
    »Jetzt?«, fragte sie.
    »Jetzt gleich.«
    »Wie?«
    »Mit dem Jeep durch den Wald«, sagte er. »Ich habe ihren Fuhrpark gefunden. Wir gehen hin, stehlen einen Jeep, und bis dahin sollte es hell genug sein, dass wir uns zurechtfinden. Ich habe in Borkens Büro eine Landkarte gesehen. Es gibt eine Menge Wege, die nach Osten durch den Wald führen.«
    Sie nickte und er stieß sich von dem Baum ab. Sie hasteten den gewundenen Weg zu der Bastion hinauf. Eine Meile im Dunkeln. Die Lichtung war dunkel und still. Sie arbeiteten sich um die Kantine herum zum hinteren Bereich der Kommunikationshütte. Sie kamen zwischen den Bäumen hervor, und Reacher trat an die Hütte und presste sein Ohr gegen die Sperrholzwand. Von drinnen war kein Laut zu hören.
    Er setzte wieder seinen Draht ein, und sie waren binnen zehn Sekunden drinnen. Holly fand Papier und Kugelschreiber. Schrieb ihre Mitteilung. Wählte die Faxnummer in Chicago und schob das Blatt in das Gerät. Es summte gehorsam und zog das Papier durch. Ließ es auf ihre ausgestreckte Hand fallen. Sie drückte den Knopf für die Sendebestätigung. Wollte keine Spur hinterlassen. Ein weiteres Blatt schob sich heraus. Es zeigte die Zielnummer korrekt. Bestätigte den Sendezeitpunkt auf zehn Minuten vor fünf, Freitagmorgen, vierter Juli. Sie zerriss beide Blätter in winzige Fetzen und vergrub sie unten im Papierkorb.
    Reacher wühlte auf der langen Arbeitsplatte herum und fand eine Büroklammer. Folgte Holly hinaus ins Mondlicht und sperrte die Tür wieder ab. Suchte und fand das Kabel, das von der Kurzwellenantenne in die Hütte hineinführte. Nahm die Büroklammer und bog sie so lange hin und her, bis sie zerbrach. Stieß das abgebrochene Ende wie eine Nadel durch das
Kabel. Das Metall würde die Antenne kurzschließen, indem es eine Verbindung zwischen dem Draht und der Folienabschirmung herstellte. Das Signal würde aus dem Äther herunterkommen, durch den Draht in die Folie versickern und in die Erde fahren, ohne jemals die Kurzwelleneinheit selbst zu erreichen. Die beste Methode, um ein Funkgerät außer Funktion zu setzen. Wenn man es nur zerschlägt, kann man es auch wieder reparieren. Auf diese Weise ist der Fehler nicht feststellbar, bis schließlich ein erschöpfter Techniker auf die Idee kommt, nachzusehen.
    »Wir brauchen Waffen«, flüsterte Holly ihm zu.
    Er nickte. Sie krochen zusammen zur Tür der Waffenkammer. Er warf einen Blick auf das Schloss, gab seine Absicht auf. Ein gewaltiges Ding. Nicht zu knacken.
    »Ich werde dem Kerl, der mich bewacht hat, die Glock wegnehmen«, flüsterte er.
    Sie nickte. Sie tauchten wieder zwischen den Bäumen unter und gingen zur nächsten Lichtung. Reacher überlegte sich eine Geschichte, um Joseph Ray sein Auftauchen zu erklären. Er würde ihm vielleicht sagen müssen, dass man ihn zur UNO gebeamt hatte. Ihm erklären, dass man beim Hochgeschwindigkeitsbeamen, wenn man Pech hat, ziemlich zugerichtet werden kann. Sie krochen hinter die Strafhütte und lauschten. Alles ruhig. Sie kamen um die Ecke herum, und Reacher zog an der Tür. Und sah sich plötzlich einer Neun-Millimeter gegenüber. Diesmal war es keine Glock. Es war eine Sig-Sauer. Und sie gehörte nicht Joseph Ray. Beau Borken hielt sie in der Hand. Er stand vor der Tür, Little Stevie neben sich, und grinste.

37
    Um halb fünf Uhr morgens wartete Webster beinahe sehnsüchtig auf den Wachwechsel. Johnson, Garber und der Adjutant des Generals saßen auf ihren Stühlen und dösten. McGrath war mit den Leuten von der Telefongesellschaft draußen. Sie würden ihre Arbeit in Kürze abgeschlossen haben. Sie hatte viel länger in Anspruch genommen, als sie das erwartet hatten. Irgendein Schnittstellenproblem. Sie hatten die Telefonleitung aus Yorke regelrecht abgeschnitten und den steifen Kupferdraht in einen provisorischen Schaltkasten

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