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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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eine Menge nachrichtendienstliche Meldungen erhalten«, sagte er. »Wir wissen, wo sie sind, wie viele es sind, was sie vorhaben. Aber jetzt, wo wir immer noch Informationen brauchen, kriegen wir keine. Die Verbindung ist unterbrochen.«
    Reacher sagte nichts.
    »Wir sind dabei, das zu untersuchen«, sagte Fowler. »Im Augenblick überprüfen wir die Funkanlage.«
    Reacher sagte nichts.
    »Sie wollen uns nicht vielleicht etwas über die Funkanlage sagen?«, fragte Fowler.
    »Welche Funkanlage?«, fragte Reacher.
    »Gestern hat sie einwandfrei funktioniert«, sagte Fowler. »Jetzt funktioniert sie überhaupt nicht mehr, und Sie sind die ganze Nacht draußen rumgelaufen.«
    Er beugte sich hinunter und zog die Schublade heraus, in der Borken den Colt Marshal verwahrte. Aber er kam nicht wieder mit einem Revolver herauf, sondern mit einem kleinen schwarzen Funkgerät.
    »Das hat Jackson gehört«, sagte er. »Er war ganz wild darauf, uns zu zeigen, wo es versteckt war. Tatsächlich hat er uns angefleht, es uns zeigen zu dürfen. Er hat geheult und geschrien und gebettelt. Hat sich fast die Fingernägel dabei abgerissen, als er das Ding ausgegraben hat, so wild war er darauf.«
    Er lächelte und steckte das kleine Gerät in die Tasche.
    »Ich denke, wir schalten das Ding einfach ein«, sagte er. »Auf die Weise sollten wir direkten Kontakt mit diesen FBI-Kotzbrocken kriegen, Mann zu Mann. In dieser Phase müssen wir direkt verhandeln. Vielleicht können wir sie dazu überreden, unsere Faxleitung wieder herzustellen.«
    »Großartiger Plan«, sagte Reacher.
    »Die Faxleitung ist wichtig, wissen Sie«, sagte Fowler. »Lebenswichtig. Die Welt muss erfahren, was wir hier tun. Die Welt muss das beobachten können, Zeuge sein. Hier wird Geschichte gemacht. Das verstehen Sie doch, oder?«
    Reacher starrte die Wand an.
    »Die haben Kameras, wissen Sie«, sagte Fowler. »Im Augenblick kreisen dort oben Überwachungsflugzeuge. Jetzt ist wieder Tageslicht, die können also sehen, was wir tun. Die Frage ist nur, wie wir daraus Nutzen ziehen können.«
    Reacher schüttelte den Kopf.
    »Mich können Sie da rauslassen«, sagte er.
    Fowler lächelte.
    »Natürlich werden wir Sie da rauslassen«, sagte er. »Was interessiert die auch, wenn man Sie an einen Baum nagelt? Sie sind doch nicht mehr als ein Stück Scheiße, für uns ebenso wie für die. Aber Holly Johnson – das ist eine völlig andere Geschichte. Vielleicht rufen wir sie über ihren eigenen kleinen Sender an und sagen ihnen, sie sollen mit ihren eigenen Spionagekameras zusehen, wie wir es tun. Das könnte sie vielleicht nachdenklich machen. Vielleicht lassen sie sich auf einen Tausch ein – eine Faxleitung für ihre linke Brust.«
    Er drückte seine Zigarette aus. Beugte sich vor. Sprach mit leiser Stimme.
    »Wir meinen das hier sehr ernst, Reacher«, sagte er. »Sie haben gesehen, was wir mit Jackson gemacht haben. Das können wir auch mit ihr. Oder mit Ihnen. Für uns ist es wichtig, dass wir mit der Welt kommunizieren können. Wir brauchen diese Faxleitung. Also brauchen wir den Kurzwellenfunk, um herauszubekommen, was die mit dieser Faxleitung gemacht haben. Wir brauchen diese Dinge sehr. Das verstehen Sie doch, oder? Wenn Sie sich also eine Menge unnötigen Schmerz ersparen
wollen, Ihnen und ihr, dann sollten Sie mir besser sagen, was Sie mit der Funkanlage gemacht haben.«
    Reachers Stuhl wurde herumgedreht, sodass sein Blick jetzt auf den Bücherschrank gerichtet war. Er versuchte sich an Einzelheiten der amateurhaften Übersetzung der japanischen Pearl-Harbor-Texte zu erinnern, die er gelesen hatte.
    »Sagen Sie es mir jetzt«, forderte Fowler ihn mit leiser Stimme auf. »Ich kann dafür sorgen, dass die Sie und Holly in Ruhe lassen. Keine Schmerzen für Sie beide. Aber wenn Sie Schwierigkeiten machen, kann ich Ihnen nicht helfen.«
    Er legte seine Glock auf den Schreibtisch.
    »Wollen Sie eine Zigarette?«, fragte er.
    Er hielt ihm das Päckchen hin. Lächelte. Der nette Bulle. Der Freund. Der Verbündete. Der Beschützer. Die älteste Tour, die es in diesem Geschäft gab. Und das erforderte die älteste Reaktion. Reacher sah sich um. Zwei Wachen, eine links und eine rechts von ihm, der auf der rechten Seite näher, der auf der linken fast an der Wand, den Karabiner locker in der Armbeuge. Fowler hinter dem Schreibtisch, das Zigarettenpäckchen in der Hand. Reacher zuckte die Schultern und nickte. Nahm mit der freien rechten Hand eine Zigarette heraus. Er hatte

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