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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Vereinigten Stabschefs. Wir sind wirklich geschmeichelt, glauben Sie mir. Aber ich denke, die Geburt einer neuen Nation verdient nicht weniger.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Webster.
    »Wir haben ihn gekreuzigt«, sagte Borken. »Wir haben zwei Bäume gefunden, die einen Meter voneinander entfernt waren, und an die haben wir ihn genagelt. Und das werden wir mit Ihrer Tochter machen, General, wenn Sie nicht spuren. Und dann haben wir ihm die Eier abgeschnitten. Er hat geschrien und uns angefleht, dass wir das nicht tun sollen, aber wir haben es trotzdem getan. Mit Ihrer Kleinen können wir das nicht machen, wo sie doch eine Frau ist und so, aber uns wird schon irgendetwas Entsprechendes einfallen, Sie verstehen doch, was ich meine? Glauben Sie, dass sie auch schreien und uns anflehen wird, General? Sie kennen sie besser als ich.
Ich persönlich möchte wetten, dass sie das wird. Sie gefällt sich in der Vorstellung, dass sie ein harter Brocken ist, aber wenn sie dann das Messer näher kommen sieht, wird das ganz schnell anders klingen, da bin ich ziemlich sicher.«
    Johnson wurde noch weißer. Sein Gesicht schien jetzt völlig blutleer. Er trat einen Schritt zurück und ließ sich schwer auf den Felsen sinken. Sein Mund arbeitete, aber es kam kein Ton heraus.
    »Was zum Teufel wollt ihr Mistkerle?«, brüllte Webster.
    Wieder herrschte Stille. Dann war die Stimme wieder zu hören, ruhig und fest.
    »Ich möchte, dass Sie zu brüllen aufhören«, sagte sie. »Ich möchte, dass Sie sich dafür entschuldigen, dass Sie mich angebrüllt haben. Ich möchte, dass Sie sich dafür entschuldigen, dass Sie mich Mistkerl genannt haben. Ich bin der Präsident der Free States und habe Anspruch auf ein gewisses Maß an Höflichkeit und Respekt, finden Sie nicht?«
    Er sprach leise, aber McGrath konnte seine Stimme deutlich hören. Er sah entsetzt zu Webster hinüber. Sie waren im Begriff, hier den Kürzeren zu ziehen, ehe sie richtig angefangen hatten. Die erste Regel hieß: verhandeln. Dafür sorgen, dass die Gegenseite redete, und dann musste man allmählich die Oberhand gewinnen. Dominanz herstellen. Klassische Belagerungstheorie. Aber wenn man damit anfing, dass man sich dafür entschuldigte, dass man den anderen angebrüllt hatte, dann sagte man damit jeder Hoffnung ade, die Dominanz zu gewinnen. Das ist gerade, als würde man sich hinlegen und alle Viere von sich strecken. Von dem Punkt an spielten die mit einem. McGrath schüttelte heftig den Kopf. Webster nickte. Sagte nichts. Hielt das Funkgerät in der Hand, ohne etwas zu sagen. Er befand sich nicht das erste Mal in dieser Situation. Er hatte so etwas schon mehrmals erlebt. Er kannte die Protokollregeln für diese Dinge. Der Erste, der jetzt etwas sagte, war der Schwächere. Und das würde nicht er sein. Er und McGrath blickten zu Boden und warteten.
    »Sind Sie noch da?«, fragte Borken.
    Webster fuhr fort, auf den Boden zu starren. Nichts zu sagen.
    »Sind Sie da?«, fragte Borken erneut.
    »Was wollen Sie denn, Beau?«, fragte Webster ruhig.
    Man konnte die zornigen Atemzüge des anderen über das Funkgerät hören.
    »Sie haben mir die Telefonleitung gekappt«, sagte Borken. »Ich möchte, dass die wiederhergestellt wird.«
    »Nein, das haben wir nicht«, sagte Webster. »Funktioniert Ihr Telefon nicht?«
    »Meine Faxe«, sagte Borken. »Ich habe keine Antwort bekommen.«
    »Was für Faxe?«, fragte Webster.
    »Hören Sie auf mit dem Scheiß«, sagte Borken. »Ich weiß, dass Sie die Leitung gekappt haben. Ich möchte, dass sie repariert wird.«
    Webster zwinkerte McGrath zu.
    »Okay«, sagte er. »Das können wir machen. Aber vorher müssen Sie etwas für uns tun.«
    »Was?«, fragte Borken.
    »Holly«, sagte Webster. »Bringen Sie sie zur Brücke herunter.«
    Wieder Schweigen. Dann fing das Gelächter wieder an. Hoch und laut.
    »Ausgeschlossen«, sagte Borken. »Es gibt keinen Handel.«
    Webster nickte. Sprach bewusst noch leiser. Klang jetzt wie der vernünftigste Mensch, den man sich auf der ganzen Welt vorstellen konnte.
    »Hören Sie, Mr. Borken«, sagte er. »Wenn wir keinen Handel miteinander machen können, wie können wir uns da gegenseitig helfen?«
    Wieder Schweigen. McGrath starrte Webster an. Die nächste Antwort war entscheidend. Entscheidend dafür, ob sie gewinnen oder verlieren würden.
    »Jetzt hören Sie mir gut zu, Webster«, sagte die Stimme. »Es gibt keinen Handel. Wenn Sie nicht genau das tun, was ich sage, stirbt Holly. Unter großen

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