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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Schmerzen. Ich habe sämtliche Karten in der Hand und ich mache keinen Handel. Verstehen Sie das?«
    Websters Schultern sackten herunter. McGrath wandte den Blick ab.
    »Stellen Sie die Faxleitung wieder her«, sagte die Stimme. »Ich brauche Verbindung nach draußen. Die Welt muss wissen, was wir hier tun. Dies ist ein großer Augenblick in der Geschichte, Webster. Den lasse ich mir durch Ihre albernen Spielchen nicht nehmen. Die Welt muss Zeuge sein, wie die ersten Schläge gegen Ihre Tyrannei geführt werden.«
    Webster starrte auf den Boden.
    »Diese Entscheidung ist für Sie allein zu groß«, sagte Borken. »Sie müssen sich mit dem Weißen Haus beraten. Dort interessiert das doch auch, finden Sie nicht?«
    Selbst über das armselige kleine Funkgerät war die Kraft, die von Borkens Stimme ausging, nicht zu überhören. Webster zuckte zusammen, als ob ein schweres Gewicht auf seinem Ohr lasten würde. Zuckte zusammen und keuchte, während sein Herz und seine Lunge miteinander um Platz in seiner Brust kämpften.
    »Treffen Sie Ihre Entscheidung«, sagte Borken. »Ich rufe in zwei Minuten zurück.«
    Dann verstummte das Funkgerät. Webster starrte es an, als ob er noch nie ein solches Gerät gesehen hätte. McGrath beugte sich zu ihm hinüber und knipste es aus.
    »Okay«, sagte er. »Wir müssen jetzt auf Zeit spielen, stimmt’s? Sagen Sie ihm, dass wir die Leitung reparieren. Sagen Sie ihm, dass das eine Stunde dauern wird, vielleicht zwei. Und sagen Sie ihm, dass wir mit dem Weißen Haus in Verbindung stehen, der UNO, CNN, wem auch immer. Sagen Sie ihm alles, was er hören will.«
    »Warum tut er das?«, fragte Webster mit glasigem Blick. »Diese Eskalation? Er zwingt uns ja, ihn anzugreifen. Also müssen wir das auch tun, oder? Gerade als ob er das wollte. Er lässt uns keine Wahl. Er provoziert uns.«
    »Er tut das, weil er verrückt ist«, sagte McGrath.
    »Ja, das muss er sein.« Webster nickte. »Ein Irrer. Anders kann ich einfach nicht begreifen, warum er so auf sich aufmerksam macht. Denn es ist ja wirklich so, wie er sagt, er hat ja schon alle Karten in der Hand.«
    »Darüber zerbrechen wir uns später den Kopf, Chief«, sagte McGrath. »Im Augenblick kommt es bloß darauf an, ihn hinzuhalten.«
    Webster nickte. Zwang sich dazu, sich wieder ganz auf das augenblickliche Problem zu konzentrieren.
    »Aber wir brauchen mehr Zeit als bloß zwei Stunden«, sagte er. »Die Geiselrettungseinheit braucht mindestens vier, um hierher zu kommen. Vielleicht sogar fünf oder sechs.«
    »Okay, heute ist der vierte Juli«, sagte McGrath. »Sagen Sie ihm, die Telefonmechaniker hätten alle frei. Sagen Sie ihm, dass es einen ganzen Tag dauern könnte, um sie zurückzuholen.«
    Sie starrten einander an. Sahen zu Johnson hinüber. Der hatte sich völlig abgemeldet. Saß einfach in sich zusammengesunken an die Felsplatte gelehnt, weiß und reglos, und atmete kaum. Neunzig Stunden Todesqualen und Emotionen hatten ihn schließlich zerbrochen. Dann war wieder ein Knistern aus dem Funkgerät in Websters Hand zu hören.
    »Nun?«, fragte Borken, als die Störgeräusche verstummt waren.
    »Okay, wir sind einverstanden«, sagte Webster. »Wir werden die Leitung reparieren. Aber das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Telefonmechaniker haben frei, wegen des Feiertags.«
    Schweigen am anderen Ende. Dann ein Kichern.
    »Unabhängigkeitstag«, sagte Borken. »Vielleicht hätte ich mir ein anderes Datum auswählen sollen.«
    Webster gab keine Antwort.
    »Ich möchte Ihre Marines an einer Stelle haben, wo ich sie sehen kann«, sagte Borken.
    »Welche Marines?«, fragte Webster.
    Wieder ein kurzes Lachen. Kurz und selbstgefällig.
    »Sie haben acht Marines«, erklärte Borken. »Und ein gepanzertes Fahrzeug. Wir haben überall Späher. Wir haben Sie beobachtet. So wie Sie uns mit diesen verdammten Flugzeugen beobachten. Sie können von Glück reden, dass Stingers nicht bis in diese Höhe treffen, sonst hätten Sie inzwischen schon mehr als einen verdammten Helikopter hier im Wald liegen.«
    Webster gab keine Antwort. Suchte bloß den Horizont ab. McGrath tat es ihm automatisch gleich, suchte nach einem Sonnenstrahl, der sich in einem Feldstecher spiegelte.
    »Ich nehme an, Sie befinden sich im Augenblick in der Nähe der Brücke«, sagte Borken. »Habe ich recht?«
    Webster zuckte die Schultern. McGrath nickte ihm zu.
    »Wir sind in der Nähe der Brücke«, sagte Webster.
    »Ich möchte die Marines auf der Brücke haben«,

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