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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Es muss einfach so sein.«
    »Mit was denn?«, sagte McGrath. »Nicht in einem weißen Lieferwagen.«
    »Doch, in einem weißen Lieferwagen«, sagte Brogan.
    »Dieser Econoline war der einzige Lieferwagen, der verschwunden ist«, sagte McGrath.
    Brogan schüttelte den Kopf. Er griff nach dem vierten Stapel Ausdrucke.
    »Jetzt kommt meine neue Idee«, sagte er. »Ich habe nachgeprüft, ob Rubin einen Lieferwagen gemietet hat.«
    »Wer?«, fragte McGrath.
    »Rubin ist der tote Zahnarzt«, erklärte Brogan. »Ich habe überprüft, ob er einen Lieferwagen gemietet hat.«
    McGrath sah ihn an.
    »Weshalb sollte dieser verdammte Zahnarzt einen Lieferwagen mieten?«, wunderte er sich.
    »Hat er auch nicht«, sagte Brogan. »Ich dachte mir, diese Typen hätten vielleicht den Lieferwagen gemietet, mit der Kreditkarte des Zahnarzts, nachdem sie ihn in ihre Gewalt gebracht hatten. Das wäre doch einleuchtend. Warum riskieren, ein Fahrzeug zu stehlen, wenn man eines mit einer gestohlenen Brieftasche voller Kreditkarten und Führerscheinen
und solchem Zeug mieten kann? Also habe ich ein wenig herumtelefoniert. Und siehe da, Chicago-You-Drive, eine Firma an der South Side, hat am Montagmorgen um neun Uhr einen Econoline an einen Dr. Rubin vermietet. Ich fragte sie, ob das Foto auf dem Führerschein zu dem Mann gepasst hat, der den Wagen gemietet hat. Aber die sagten, dass sie sich das nie ansehen. Solange die Maschine die Kreditkarte annimmt, ist ihnen das egal. Ich fragte sie, welche Farbe hatte der Econoline? Die sagten, alle unsere Lieferwagen sind weiß. Ich fragte nach der Beschriftung. Die sagten, na klar, Chicago-You-Drive, in grünen Buchstaben in Kopfhöhe.«
    McGrath nickte.
    »Ich werde jetzt Harland Webster anrufen«, sagte er. »Ich möchte, dass man mich nach Montana schickt.«
     
    »Gehen Sie zuerst nach North Dakota«, sagte Webster.
    »Warum?«, wollte McGrath wissen.
    Die Leitung blieb einen Augenblick lang stumm.
    »Ein Schritt nach dem anderen«, sagte Webster dann. »Wir müssen uns diese Peter-Wayne-Bell-Sache ansehen. Also machen Sie zuerst Station in North Dakota, okay?«
    »Sind Sie da ganz sicher, Chief?«, fragte McGrath.
    »Geduldige Kleinarbeit«, erklärte Webster. »Nur so kommen wir weiter. Allen Hinweisen nachgehen, klar? Bis jetzt hat das immer funktioniert. Ihr Mann, dieser Brogan, hat gute Arbeit geleistet. Das gefällt mir.«
    »Dann wollen wir doch Nägeln mit Köpfen machen, Chief«, wandte McGrath ein. »Gleich nach Montana, okay?«
    »Hat keinen Sinn in der Gegend rumzurennen, solange wir nichts wissen«, wandte Webster ein. »Wie zum Beispiel, und wer und wo und warum. Das müssen wir unbedingt wissen, Mack.«
    »Wir wissen, wer und wo«, meinte McGrath. »Dieser Beau Borken. In Montana. Das ist doch wohl klar, oder?«
    Wieder Schweigen in der Leitung.
    »Kann sein«, meinte Webster dann. »Aber was ist mit dem Warum?«
    McGrath klemmte sich das Telefon mit der Schulter ans Ohr und zündete sich seine nächste Zigarette an.
    »Keine Ahnung«, antwortete er widerstrebend.
    »Wir haben uns die Fotos angesehen«, sagte Webster. »Ich habe sie in die Abteilung für Verhaltenspsychologie geschickt. Die Tiefenheinis haben sie sich angeschaut.«
    »Und?«, wollte McGrath wissen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Webster. »Die sind dort drunten alle verdammt schlau, aber wieviel kriegt man schon heraus, wenn man sich ein verdammtes Foto ansieht?«
    »Überhaupt irgendwelche Schlussfolgerungen?«, fragte McGrath.
    »Ein paar«, meinte Webster. »Die waren der Ansicht, dass drei von den Typen zusammengehören und der große für sich alleine ist. Die drei sahen ganz ähnlich aus. Haben Sie das bemerkt? Dieselbe Herkunft, dasselbe Aussehen, vielleicht dieselben Gene. Die könnten alle drei verwandt sein. Dieser Bell stammte doch aus Kalifornien. Mojave, stimmt’s? Beau Borken auch. Die haben das Gefühl, dass sie alle drei aus derselben Gegend kommen. Alles Westküstler. Aber der Große ist anders. Andere Kleidung, andere Haltung, anderer Körperbau. Die Anthropologen dort drunten in Quantico sind der Meinung, er könnte Ausländer sein, zumindest teilweise, oder vielleicht zweite Generation. Blondes Haar und blaue Augen, aber da ist irgendetwas an seinem Gesicht. Sie sagen, er sei vielleicht Europäer. Und er ist groß. Nicht Muskeln aus dem Fitnessclub, sondern richtig groß und kräftig, natürlich, meine ich.«
    »Und?«, fragte McGrath. »Was folgern sie daraus?«
    »Vielleicht ist er Europäer«,

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