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Ausgelöscht

Ausgelöscht

Titel: Ausgelöscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ablow
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auf dem Armaturenbrett des Crown Vic. Er konnte Umrisse eines männlichen Fahrers und eines ebenfalls männlichen Beifahrers ausmachen. Er fuhr an den Straßenrand, zog seine Pistole aus dem Halfter und schob sie unter seinen Schenkel.
    Der Fahrer blieb hinter dem Lenkrad sitzen. Der Beifahrer, ein hoch gewachsener Mann Mitte fünfzig mit schütterem Haar und Brille kam an sein Fenster.
    Clevenger ließ es herunter.
    »Dr. Clevenger.«
    »Wer will das wissen?«
    »Paul Delaney, FBI.«
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen. Sie hätten mein Büro anrufen und sich einen Termin geben lassen können.«
    Delaney lächelte. »Tut mir sehr Leid. Ich muss Ihren Wagen durchsuchen, Doktor.«
    »Nicht ohne Durchsuchungsbefehl.«
    »Habe ich.« Delaney griff unter sein Jackett. Bevor Clevenger sich rühren konnte, drückte die Mündung einer Pistole gegen seinen Nacken. »Haben Sie Augen im Hinterkopf?«, fragte Delaney. »Dann lesen Sie mal meinen Durchsuchungsbefehl.« Er nickte in Richtung des Crown Vic.
    Einen Augenblick später ging die Beifahrertür von Clevengers Pick-up auf, und Delaneys Partner, ein dicker Mann von mindestens einsachtzig, lehnte sich ins Wageninnere und fing an, unter den Sitzen und im Handschuhfach zu wühlen. Er hievte sich mühsam auf den Beifahrersitz. »Ich muss Sie abtasten, Doc«, verkündete er.
    Clevengers Handy klingelte. Er warf einen Blick auf die Rufnummernanzeige. North Anderson.
    »Wir sind in null Komma nichts fertig«, erklärte Delaney. »Sie können zurückrufen.«
    Der Dicke tastete Clevengers Brust, Arme und Beine ab. Er fand die Pistole und hielt sie seinem Partner hin.
    »Leg sie einfach ins Handschuhfach«, wies ihn sein Partner an.
    »Wenn Sie mir sagen, wonach Sie suchen, könnte ich es Ihnen vielleicht geben«, sagte Clevenger. »Wir könnten uns dann diese ganze Kojak-Nummer sparen.«
    »Die Computerdisketten. Man hat Sie Ihnen irtümlicherweise gegeben.«
    Clevengers Handy fing abermals an zu klingeln.
    »Und wessen Irrtum war das?«
    »Detective Coadys«, erwiderte Delaney. »Amateurhaft. Sie hätten an das FBI übergeben werden sollen.« Er deutete mit einem Nicken auf Clevengers Handy. »Gehen Sie ran, wenn Sie wollen. Vielleicht braucht Billy Sie.«
    Clevenger wusste, wie bekannt sein Sohn war, aber seinen Namen aus Delaneys Mund zu hören wollte ihm nicht gefallen. »Wenn Sie meinem Sohn drohen wollen, dann sollten Sie besser befugt sein, den Abzug zu drücken.«
    Delaney zuckte mit keiner Wimper. »Entschuldigen Sie. Das hier hat nichts mit Ihrem Sohn zu tun. Es tut mir Leid, dass ich ihn erwähnt habe. Aber um Ihre Frage zu beantworten, ich bin befugt, den Abzug zu drücken, wenn Sie sich der Durchsuchung oder der Festnahme widersetzen.«
    Das Klingeln des Telefons verstummte, dann fing es von neuem an.
    »Ich schätze, diese Dateien sind wohl ziemlich wichtig«, sagte Clevenger. »Ich habe sie nicht.« Er deute mit einem Nicken auf das Handy. »Darf ich? Das ist jetzt Billy.«
    »Machen Sie nur.«
    Clevenger nahm das Gespräch an.
    »Frank?«, sagte Anderson.
    »Fünf blaue Disketten. Neben meinem Computer im Loft. Hol …« Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn, als Delaney ihm den Knauf seiner Pistole über den Hinterkopf zog. Dann wurde alles schwarz.
    Er erwachte fröstelnd und zusammengesackt auf dem Beifahrersitz seines Pick-up in einer menschenleeren Ecke des Parkplatzes eines Shaw’s-Supermarktes am Georgetown-Plaza-Einkaufszentrum. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand zum Volleyballspielen benutzt. Er strich sich mit der Hand über den Schädel, fühlte etwas Klebriges und sah auf seine Finger. Er blutete. Delaney, oder wie immer er wirklich hieß, hatte ihn mit einem Schlag seiner Pistole außer Gefecht gesetzt. Er sah auf die Uhr. 9 Uhr 40. Er war rund zwanzig Minuten bewusstlos gewesen. Er suchte nach seinem Handy, konnte es aber nicht finden.
    Er stieß die Tür des Pick-up auf und taumelte zu dem Münzfernsprecher vor Shaw’s. Er steckte drei Quarter in den Schlitz und wählte Andersons Nummer.
    »Wo bist du?«, fragte Anderson.
    »Georgetown Plaza. Sie haben mich k.o. geschlagen, mich in meinem Wagen hergefahren und hier abgestellt. Ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Mir geht’s gut. Wie’s aussieht, hatten sie drei Teams. Eins hat sich das Loft vorgenommen, bevor ich hingekommen bin, und hat sich die Disketten gegriffen. Deinen Computer auch.«
    »Ist mit Billy alles in Ordnung?«
    »Ja. Ich hab sein Handy angerufen. Er hat das Loft

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