Ausgerechnet den?
derart anzuvertrauen, ganz zu schweigen von einem Mann mit Dans enormer physischer Überlegenheit. Und doch lag sie nun nackt und vollkommen offen vor ihm. Sie hatte keine Ahnung, wohin er sie gebracht hatte, und doch hatte sie sich noch nie sicherer gefühlt. Sie erkannte, dass er ihr nicht nur seine Liebe geschenkt, sondern sie auch vom Gespenst der Angst befreit hatte.
Er legte sich neben sie auf das Mantellager und nahm sie in die Arme. »Wir werden jetzt ein bisschen schmusen.
Falls dir langweilig wird, kann ich die Band ja bitten, einen flotten Song zu spielen.«
»Also langweilig ist mir gar nicht.«
Tief sog sie seinen zitronig männlichen Duft in sich ein und berührte dann mit der Zungenspitze seine Schulter.
Seine Muskeln spannten sich an, und seine Erektion pochte jäh an ihrem Schenkel. Seine Lippen berührten die ihren, ihre Zungen begannen ihren wilden Tanz, und sie vergaß alles. Sie fühlte nur noch. Und hörte. Sein Ächzen, seine feuchte, schweißnasse Haut, wie er sich eisern zurückhielt, um ihr noch mehr Freude zu bereiten.
Sein Mund wanderte über ihre Brüste zu ihrer Taille. Er küsste die Innenseiten ihrer Schenkel, und dann liebkosten Zunge und Lippen jenen verlockenden Ort dazwischen.
Sie wusste nicht, wie und wann sie die Augenbinde verlor. Sie wusste nicht, ob sie einfach heruntergerutscht war oder ob sie einer von ihnen abgemacht hatte. Das Einzige, was sie noch wahrnahm, war das Rauschen des Bluts in ihren Ohren, das unfassbar ekstatische Gefühl, mit diesem Mann vereint zu sein, diesem Mann, den sie so sehr liebte, seine wilden, leidenschaftlichen Liebesworte, seine kräftigen, tiefen Stöße.
»Mein ganzes Leben…«
»Ich weiß. Mein Geliebter…«
»Für immer…«
»O ja. Für immer.«
Mit Wort und Tat versprachen sie sich einander und schrieen schließlich gemeinsam auf, als sich ihre Liebe stark und heiß vom einen Herzen zum anderen ergoss.
Als es vorbei war, drückte er sie an sich, als wolle er sie nie wieder loslassen. Mit gefühlserstickter Stimme sagte er:
»Ich liebe dich so sehr. Mein ganzes Leben hab ich auf dich gewartet.«
Tränen quollen ihr aus den Augenwinkeln. »Du bist der wundervollste Mann auf der ganzen Welt.«
Sie fühlte sein Lächeln an ihrer Stirn. »Dann bist du also nicht sauer?«
»Warum sollte ich?«
»Ich wollte die schlimmen Erinnerungen vertreiben.
Du solltest diesen Ort in guter Erinnerung behalten.«
Sie hatte keine Ahnung, wovon er redete, und war auch viel zu träge und zufrieden, um groß darüber nachzudenken. Mit einem zufriedenen Seufzer schmiegte sie ihre Wange an seinen Hals und öffnete die Augen. Über ihr funkelten die Sterne und auch die großartige Stahlkonstruktion…
Ihr Kopf schoss hoch. »Stimmt was nicht, Schätzchen?«
»O mein Gott!«
Sie lagen splitternackt auf der Fünfzig-Yard-Linie inmitten des riesigen Midwestern Sports Dome.
Epilog
Dan schlenderte den stillen Feldweg entlang und atmete tief die würzige Luft dieses Frühsommerabends ein. Es war Ende Mai, und er konnte den satten, herben Duft feuchter Erde riechen, vermischt mit einem Hauch Flieder, der von den Büschen stammte, die er und Phoebe nicht lange nach ihrer Heirat gepflanzt hatten. Tiefe Zufriedenheit durchdrang jede Pore seines Körpers, obwohl seine holde Gattin stinksauer auf ihn war und er wusste, dass er ordentlich was zu hören bekommen würde, sobald sie allein waren.
Sie regte sich über die eigenartigsten Dinge auf. Bloß weil er Molly ein paar vollkommen unschuldige Fragen über das wandelnde Sexualhormon gestellt hatte, das sie zu ihrem Highschool-Abschlussball ausführen wollte, war noch lange kein Grund, ihn eines übertriebenen Beschützerinstinktes zu bezichtigen. Ein komisches Gefühl, eine Ehe gleichzeitig als Ersatzvater für einen Teenager zu beginnen, aber er wusste, dass er seine Sache weit besser machte, als Bert Somerville je den Ehrgeiz gehabt hatte.
Er und Phoebe hatten insgeheim gejubelt, als Molly sich entschloss, auf die Northwestern zu gehen anstatt auf eine Elite-Uni. Sie wollten nicht, dass sie jetzt schon von zu Hause auszog.
So viel war in den letzten drei Jahren geschehen. Ray Hardesty hatte einen tödlichen Herzinfarkt erlitten, bevor er vor Gericht gestellt werden konnte. Reed Chandler hatte den dezenten Wink verstanden und die Stadt verlassen.
Was sie so gehört hatten, lebte er nun in Florida und verkaufte billige Apartments auf einem runtergekommenen Golfplatz. Und es hatte Hochzeiten gegeben:
Weitere Kostenlose Bücher