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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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so ziemlich Recht. Selbst jetzt, wo Sex lebensgefährlich sein konnte, standen die Frauen scharenweise in den Hotellobbys oder auf den Stadionparkplätzen herum, um den Spielern ihre Telefonnummern zuzurufen oder den nackten Bauch zu zeigen, wo sie die Nummer draufgeschrieben hatten. Manchmal auch mehr als den nackten Bauch.
    Er musste an seine frühen Jahre denken, als er manchmal gleich zwei auf einmal mitgenommen und sich nächtelang fast um den Verstand gevögelt hatte. Er hatte Dinge getan, von denen der Rest der männlichen Bevölkerung nur träumen konnte, aber nach der ersten Begeisterung war ihm der schnelle Sex bald schal geworden. Mit Ende zwanzig war er dann schlau genug geworden, sich nicht mehr mit oberflächlichen Footballgroupies abzugeben, sondern mit Frauen, die mehr als nur eine heiße Figur zu bieten hatten, und der Sex war wieder interessant für ihn geworden. Dann war er Valerie begegnet, und prompt hatte sein derzeitiger Abstieg begonnen. Aber damit war es jetzt bald vorbei, denn nun war Sharon Anderson in sein Leben getreten.
    Dienstagnachmittag hatte er es geschafft, noch einmal bei ihr im Kindergarten vorbeizuschauen und ihr bei ihrer Arbeit mit den süßen Rackern zuzusehen. Danach hatte er sie noch auf einen Kaffee eingeladen. Sie hatte ein paar Flecken auf der Kleidung gehabt, bei deren Anblick ihm förmlich das Herz aufging: Grapefruitsaft, Farbe, ein wenig Erde vom Spielplatz. Sie war still und süß gewesen, genau so, wie er sich seine zukünftige Frau vorstellte. Und das machte seine körperliche Reaktion auf Phoebe Somerville nur um so ärgerlicher. Dieses Weib gehörte in schenkelhohe Lederstiefel und Strapse und möglichst nicht in die Nähe von unschuldigen kleinen Kindern.
    Ronald stellte einen Fuß auf die Trainerbank und starrte aufs Trainingsfeld hinaus. »Phoebe fragt mich andauernd, wen ich für den besten Kandidaten für den GM-Job halte.«
    Dan warf ihm einen scharfen Blick zu. »Sie haben sie getroffen?«
    »Wir – äh – wir verbringen eine Menge Zeit miteinander.«
    »Wieso?«
    Ronald zuckte mit den Schultern. »Sie vertraut mir.«
    Dan ließ sich nie etwas anmerken, also verbarg er auch jetzt das aufkeimende Unbehagen. War Phoebe etwa für diesen albernen Aufzug von Ronald verantwortlich? Und für sein neu erwachtes Selbstbewusstsein? »War mir nicht klar, dass ihr Freunde seid.«
    »Freunde nicht unbedingt.« Ronald zog an seiner Zigarette. »Die Frauen sind manchmal komisch, wenn’s um mich* geht. Ich denke, Phoebe ist da keine Ausnahme.«
    »Was meinen Sie mit ›komisch‹?«
    »Es ist dieser Tom-Cruise-Tick. Den meisten Männern fällt’s nicht auf. Aber die Frauen denken, ich sehe aus wie Tom Cruise.«
    Dan schnaubte wie ein Rhinozeros. Zuerst Bobby Tom, der glaubte, er sehe aus wie ein Schauspieler, und jetzt auch noch Ronald. Aber als er sich Ronald genauer ansah, musste er zugeben, dass da schon eine gewisse Ähnlichkeit bestand.
    »Na ja, kann sein. Ist mir nie aufgefallen.«
    »Das gibt den Frauen das Gefühl, dass sie mir vertrauen können. Unter anderem.« Abermals paffte er heftig an seiner Zigarette. »Kann einem das Liebesleben ganz schön durcheinanderbringen, das kann ich Ihnen versichern.«
    Dan spürte es, wenn Gefahr im Verzug war. Wie ein erfahrener Dschungelkämpfer. Er bekam ein unangenehmes Kribbeln im Nacken.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte er argwöhnisch.
    »Frauen können ganz schön anspruchsvoll sein.«
    »Also für einen Casanova hätte ich Sie eigentlich nicht gehalten, wenn ich ehrlich bin.«
    »Och, ‘s läuft ganz gut bei mir.« Er warf seine Zigarette auf den Rasen und trat sie mit der Schuhspitze aus. »Ich muss jetzt los. Viel Glück mit Phoebe. Sie ist ‘ne richtige Wildkatze, und Sie werden’s nicht leicht mit ihr haben.«
    Dan hatte genug gehört. Sein Arm schoss vor. Er packte Ronald bei der Schulter und riss ihn so heftig herum, dass dieser fast das Gleichgewicht verlor. »Hören Sie auf mit dem Schmus. Was geht hier vor?«
    »Was meinen Sie?«
    »Zwischen Ihnen und Phoebe.«
    »Sie ist eine recht ungewöhnliche Lady.«
    »Was haben Sie ihr über die Kandidaten für den GM-Posten gesagt?«
    Obwohl Dan ihn in der Pranke hatte, blieb Ronalds Miene irritierend ruhig und selbstsicher. »Ich sag Ihnen, was ich ihr nicht gesagt hab. Ich hab ihr nicht gesagt, dass Andy Carruthers der beste Mann für den Posten ist.«
    »Sie wissen sehr wohl, dass er das ist.«
    »Nicht, wenn er nicht mit Phoebe fertig wird.«
    Dan öffnete

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