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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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versuchte sich aus seiner Umklammerung zu befreien! Als er das erkannte, wich er wie von der Tarantel gestochen zurück, stieß in seiner Hast sogar einen Stuhl um.
    »Gottverfluchter Mist!«
    Ihr Mund war wund und geschwollen von seinen Küssen. Ihre Brust hob und senkte sich heftig, und ihre Haare waren so zerzaust, als hätte er mit den Händen darin herumgewühlt, was er vielleicht sogar getan hatte, denn eins war sicher: Er war nicht mehr Herr seiner selbst. Als er in ihre weit aufgerissenen, erschrockenen Augen blickte, wurde ihm ganz schlecht. Er war schon mit vielen Frauen zusammen gewesen, aber noch nie hatte er Probleme gehabt,
ja
von
nein
zu unterscheiden. Der vorwurfsvolle Ausdruck in ihren schräg stehenden Katzenaugen gab ihm den Rest. Er war doch kein Verbrecher.
    Sie waren beide mit vollem Bewusstsein in diese Sache hineingestürzt.
    »Bei Gott, ich werd mich nicht noch mal entschuldigen!«, brüllte er.
    Aber anstatt ihm ordentlich Bescheid zu geigen, hob sie nur hilflos die Hand, was ihm das Gefühl gab, der größte Schuft der Welt zu sein. »Es tut mir Leid«, flüsterte sie.
    »Phoebe…«
    Sie packte ihre Handtasche und rannte aus der Küche, aus dem Haus, fort von der gefährlichen Hitze zweier in wilder Leidenschaft entbrannter Leiber.

11
    Phoebe nippte stumpf und deprimiert an ihrer ersten Tasse Kaffee an diesem Morgen. Langsam drehte sie sich mit ihrem Bürostuhl herum und blickte aus dem großen Fenster auf den leeren Trainingsplatz hinaus. Es war Montag, »Beulen- und Bluterguss-Tag«. Da bekamen die Spieler ihre Beurteilungen vom vorhergehenden Spieltag, ließen sich ärztlich versorgen und sahen sich Aufzeichnungen vom Spiel an. Trainieren würden sie erst wieder am Mittwoch. Sie war froh, dass sie nicht den ganzen Tag Dan vor Augen haben würde, wie er in T-Shirt und kurzen Sweathosen an der Seitenlinie entlanghüpfte, rumbrüllte und Klemmbretter auf den Boden schmiss, als könne er seine Spieler durch reine Willenskraft zur Footballglorie führen.
    Warum hatte sie sich gestern von ihm küssen lassen, wo sie doch genau wusste, dass sie unfähig war, es bis zum Ende durchzustehen? Sie konnte ihm seinen Ausbruch kaum verübeln; er wusste und sie wusste, dass sie freiwillig in seine Arme gekommen war. Aber als sie dann sein hartes, stoßweises Keuchen gehört, als sie gefühlt hatte, welche Kraft er besaß und dass sie wehrlos gegen ihn war, da war sie in Panik geraten.
    Sie blickte an ihrem Körper herab, ein Körper, der eine einzige Lüge war. Wenn ihr Äußeres ihrem Inneren gliche, müsste sie flachbrüstig, dürr und vertrocknet wie eine Zwetschge sein. Was nützten ihr die schönsten Kurven, wenn sie keinen Mann an sich heranlassen konnte? Wenn diesem Körper nie ein Baby entspringen, sich nie an ihren Brüsten nähren würde?
    Sie wollte nicht mehr so sein. Sie wollte sich wieder so fühlen wie in den Minuten, bevor ihre Angst einsetzte, als Dans Kuss ihr Blut in Wallung brachte. Ja, sie wollte sich wieder frisch und jung fühlen. Sie wollte sich wie eine Frau fühlen.
    Es klopfte, und ihre Bürotür ging auf. »Also, jetzt reg dich bloß nicht auf, Phoebe.« Ron kam mit einem Stapel Zeitungen über den königsblauen Teppich auf sie zugeeilt.
    »Ein recht ominöser Anfang.«
    »Nun ja… wie man’s sieht.« Er breitete die Zeitungen vor ihr aus.
    »O nein.«
    Farbfotos von Phoebe in ihrem heißen, pinkfarbenen »carwash«-Kleid und der Glitzerbrille prangten auf den Frontseiten. Auf einem Foto hatte sie die Fingerknöchel an den Mund gepresst, auf einem anderen stemmte sie die Hand in die Hüften und reckte die Brust raus wie weiland Rita Hayworth in den Vierzigern. Auf den meisten jedoch war sie zu sehen, wie sie gerade Bobby Tom Denton küsste.
    »Die mag ich am liebsten«, sagte Ron und deutete auf eine Schlagzeile.
    NEUE BESITZERIN DER
STARS
ÜBT DEN VORWÄRTSPASS
    »Obwohl, die da hat auch eine gewisse poetische Qualität.« BOBBY BUSSELT BIMBO-BOSS
    Phoebe stöhnte. »Die machen ja die reinste Zirkusnummer aus mir.«
    »So kann man’s natürlich sehen. Andererseits –«
    »Ist es gut für den Ticketverkauf.« Sie hatte mittlerweile keine Probleme mehr, seine Gedanken zu lesen. Er nahm ihr gegenüber Platz. »Phoebe, ich bin mir nicht sicher, ob du begreifst, wie prekär unsere finanzielle Lage wirklich ist. Diese Art von Publicity wird Sitze füllen, und wir müssen alles tun, um so schnell wie möglich Geld zu machen. Angesichts dieses Knebelvertrags, in dem wir fest

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