Ausgerechnet den?
subtile Probebohrung.
»Hat deine Verführungspläne für sie wohl ein wenig gedämpft, schätze ich.«
»Glaub mir, Val, den einzigen Plan, den ich in Bezug auf Phoebe habe, ist, ihr möglichst weit vom Leib zu bleiben.«
Und das meinte er auch so. Er war wütend auf sich, dass er es überhaupt so weit hatte kommen lassen. Er hätte sie nie küssen dürfen, und er schwor sich, sich nie wieder derart hinreißen zu lassen. Denn nun wusste er endlich, worauf es ihm im Leben ankam.
Val musterte ihn argwöhnisch. »Worum geht es dann?«
Er wusste, dass ihr nicht gefallen würde, was er zu sagen hatte. »Ich habe jemanden kennen gelernt«, verkündete er leise.
Sie war richtig cool, das musste er ihr lassen, und wenn er sie nicht so gut gekannt hätte, hätte er glauben können, dass es ihr vollkommen gleichgültig war. »Jemand, den ich kenne?«
»Nein. Sie ist Erzieherin in einem Kindergarten.« Val hätte es nicht verstanden, wenn er ihr erzählt hätte, dass er Sharon noch nicht mal richtig ausgeführt hatte, aber nach dem Vorfall gestern Abend wusste er, dass er nicht länger Sexspielchen mit seiner Ex-Frau spielen und gleichzeitig Sharon hofieren konnte.
»Wie lange triffst du dich schon mit dieser Kindergärtnerin?« Sie paffte zornig an ihrer Zigarette.
»Erst seit kurzem.«
»Und sie ist natürlich all das, was ich nicht war.« Den Mund zu einem dünnen Strich zusammengepresst, drückte sie ihre kaum angerauchte Zigarette im Aschenbecher aus.
Valerie hatte ein starkes Ego und hielt sich gewöhnlich nicht mit Jammern auf, aber er begriff, dass er ihr wehtat. »Sie ist sicher nicht so klug wie du, Valerie. Nicht so sexy. Aber die Sache ist die: Sie kann wirklich gut mit Kindern.«
»Ach so. Sie hat also deine Mutter-Courage-Prüfung bestanden.« Mit einem raschen, harten Lächeln blickte sie ihn an. »Nun, Dan, ich bin froh, dass du mir das erzählst, denn ich wollte über genau das Gleiche mit dir reden.«
»Was meinst du damit?«
»Unser kleines Arrangement funktioniert für mich nicht mehr.«
Er markierte den Überraschten. »Du willst Schluss machen?«
»Zu meinem Bedauern, ja. Ich wusste bloß nicht, wie ich’s dir sagen sollte, ohne dich zu verletzen.«
Er sprang in gespielter Empörung auf, denn er wusste, was er einer Frau schuldig war. »Wer ist es? Hast du etwa einen anderen, Val?«
»Es musste ja eines Tages passieren, Dan. Bitte mach jetzt keine Szene.«
Er ließ den Kopf hängen. Scharrte ein wenig mit der Schuhspitze im flauschigen Teppich herum. »Verdammt, Valerie, du verstehst es wirklich, einen Mann zurechtzustutzen. Ich weiß wirklich nicht, warum ich überhaupt versuche, bei dir das letzte Wort zu haben. Hier stehe ich nun, will Schluss mit dir machen, und du überlegst die ganze Zeit, wie du mich am besten in die Wüste schicken kannst.«
Sie musterte ihn misstrauisch, war sich nicht sicher, ob er sie nicht veräppelte, doch seine Miene war so aufrichtig wie bei der Pressekonferenz nach dem Spiel am Sonntag, als er den Reportern erklärte, wie gut die
Broncos
doch gespielt hätten und wie sehr sie ihren Sieg verdienten.
Kotz.
Sie tappte forsch mit den Fingerspitzen auf den Konferenztisch und erhob sich. »Tja, das war’s dann wohl.
Mehr gibt’s nicht zu sagen.«
»Ich schätze nicht.«
Während sein Blick auf ihr ruhte, musste er mit einem Mal an all die schönen Zeiten denken, die sie immerhin neben den schlechten gehabt hatten, die meisten davon im Bett, doch das war mehr, als die meisten geschiedenen Paare von sich behaupten konnten. Er war nicht sicher, wer den ersten Schritt machte, doch plötzlich lagen sie einander in den Armen.
»Pass gut auf dich auf, hörst du?«, sagte er.
»Ich wünsch dir alles Gute«, flüsterte sie.
Als er zwanzig Minuten später auf den Parkplatz der
Sunny Days Nursery School
fuhr, dem Kindergarten, in dem Sharon arbeitete, weilten seine Gedanken nicht länger bei Valerie. Stirnrunzelnd blickte er in seinen Rückspiegel. Da war er wieder, dieser graue Kleinlieferwagen, derselbe, den er diese Woche schon ein paar Mal gesehen zu haben glaubte. Die Stoßstange war an der rechten Seite eingedrückt. Wenn das ein Reporter war, der ihm folgte, warum dann die Geheimniskrämerei? Er versuchte einen Blick auf den Fahrer zu erhaschen, als der Wagen an der Einfahrt zum Kindergarten vorbeifuhr, doch das Fahrzeug hatte getönte Scheiben.
Mit einem Schulterzucken tat er den Vorfall ab, parkte seinen roten Ferrari und betrat das niedrige
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