Ausgerechnet den?
Spiel gewann der, der den zweiten Platz machte. Er wusste ja nicht, wie es bei ihr war. Er wusste nicht, dass sie nicht konnte.
Doch es gab etwas, das sie nicht begriff. Für ihn war Gewinnen alles. Und er scheute sich nicht, ein wenig zu mogeln.
Mit seinen Fingern fand er ihre empfindsamste Stelle.
Sie rang nach Luft, und ihr Kopf fiel nach vorn. Er hörte nicht auf, sie auf diese herrliche, unfaire Weise zu traktieren. Alles um sie herum begann sich zu drehen, schneller und immer schneller, und die Grenzen zwischen dem, was er war, und dem, was sie war, begannen zu verschwimmen.
Es konnte nicht sein. Es konnte nicht geschehen. Es war noch nie geschehen…
Ein gellender Schrei löste sich tief aus ihrem Innern.
Sie hörte wie von Ferne ein dumpfes, antwortendes Röhren und fühlte ihn heftig zucken und bocken. Losgelöst, schwerelos, wirbelten sie durchs Universum, hinein ins Vergessen.
13
Phoebes Wange klebte an Dans Brust, und ihr Bein lag alles andere als bequem, aber das machte ihr nichts aus.
Sie lag in seinen Armen, das Herz zum Platzen voller Dankbarkeit für diesen zärtlichen Hünen, der ihr so sehr dabei geholfen hatte, die Gespenster der Vergangenheit zu vertreiben.
Die Klimaanlage ratterte. Draußen im Gang wurde eine Tür zugeknallt. Sie wartete darauf, dass er etwas sagte, denn sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Er regte sich und rollte sich auf die Seite. Sie spürte kühle Luft an ihrem nackten Rücken. Er zog seinen Arm unter ihr hervor und setzte sich am Bettrand auf, den Rücken ihr zugekehrt. Da spürte sie zum ersten Mal ein vages Unbehagen.
»Du warst spitze, Phoebe.«
Er drehte sich um und schenkte ihr ein falsches, überfreundliches Lächeln. Ein Schauder überlief sie. Lächelte er all seine Eroberungen hinterher so an? All die Footballgroupies? Wenn er mit ihnen fertig war?
»Es war echt schön mit dir, ehrlich.« Er langte nach seinen Jeans. »Morgen ist ein großer Tag. Muss früh raus.«
Sie fühlte sich, als wäre sie zu Eis erstarrt. Vorsichtig zog sie die Decke über sich. »Ja, natürlich. Es ist spät. Ich –« Sie schlüpfte auf der anderen Bettseite hinaus. »Ich will bloß rasch –« Sie raffte ihre Kleidungsstücke zusammen.
»Phoebe –«
»Hier. Jetzt hab ich alles.« So schnell sie konnte verschwand sie im Bad. Ihre Wangen brannten vor Scham und Zorn. Sie war zutiefst verletzt. Eilends zog sie sich an. Wie konnte etwas so Umwälzendes, so Erderschütterndes so bedeutungslos für ihn sein? Sie rang mühsam nach Luft. Ein Kloß steckte in ihrem Hals und machte ihr das Atmen schwer. Ihre Zähne fingen an zu klappern, und sie presste die Kiefer aufeinander. Nein, sie würde ihm nicht zeigen, wie sehr er sie verletzt hatte. Zusammenbrechen konnte sie nachher, wenn sie allein war.
Als sie aus dem Bad auftauchte, sah sie, dass er seine Jeans angezogen hatte. Seine Augen waren auf die Badezimmertür gerichtet. Er wirkte schuldbewusst, die Haare noch ein wenig zerzaust. »Willst du was trinken oder so?«
Mit der ihr eigenen, über lange Jahre eingeübten kessen Art warf sie ihm ihren hässlichen weißen Büstenhalter vor die Füße und sagte schnippisch: »Hier, für deine Souvenirkollektion, Coach. Will ja nicht, dass du den Überblick verlierst.«
Und weg war sie.
Dan stieß einen unterdrückten Fluch aus, als sich die Tür hinter ihr schloss. Er konnte es rationalisieren, wie er wollte, die Tatsache blieb, dass er sich gerade wie ein Riesenarschloch benommen hatte. Trotzdem rieb er sich den Arm und versuchte sich einzureden, dass es so schlimm nun auch wieder nicht gewesen war. Phoebe wusste schließlich, wie’s lief, oder nicht? Was regte er sich also überhaupt auf?
Er regte sich auf, weil er sich beim besten Willen nicht entsinnen konnte, je so guten Sex gehabt zu haben wie vorhin mit Phoebe. Und das machte ihm Angst, gerade weil es so unerwartet war. Da war eine Unschuld an ihr und die erregte ihn mehr, als er es sich je hätte vorstellen können. Sie war ein wildes, süßes Ding und der bloße Gedanke an ihren kurvenreichen Körper ließ ihn schon wieder steif werden.
Frustriert kickte er den Büstenhalter beiseite, den sie ihm vor die Füße geworfen hatte, und stakste hinüber zur Minibar. Er holte sich eine Flasche Bier heraus, schraubte sie auf und nahm einen kräftigen Schluck. Erst dann konfrontierte er sich mit dem wahren Grund für sein abscheuliches Verhalten. Er hatte wahnsinnige Schuldgefühle.
Von dem Moment an, als er Phoebe in der
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