Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
mehr tun würde.
    Die Boutiquebesitzerin hatte als Accessoire zu dem Outfit eine schwarze Herrenfliege vorgeschlagen, doch Phoebe hatte sich für die etwas femininere Variante entschieden, ein Schleifchen aus schwarzer Spitze. Ihren Teamgeist bewies sie mit ein paar Silbersternen, die ihr von den Ohrläppchen baumelten. Eine sündteure Aufmachung, unverschämt und völlig fehl am Platz. Ja, genau das Richtige, um es diesem Dan Calebow ordentlich heimzuzahlen.
    Schon bevor er sich zu ihr umdrehte, um zu sehen, woher der ganze Aufruhr kam, wusste sie, was er von ihrer Aufmachung halten würde. Zuerst schaute er völlig verblüfft drein. Dann nahm sein Gesicht einen geradezu mörderischen Ausdruck an. Einen Moment lang verhakten sich ihre Blicke. Sie wollte ihn eigentlich so vernichtend anfunkeln, wie sie nur konnte, versagte aber kläglich. Da wandte sie sich rasch von ihm ab, den Fotografen zu, bevor er noch merkte, wie es wirklich in ihr aussah. Diese riefen von allen Seiten ihren Namen und knipsten wie besessen drauf los, um nur ja jede einzelne Rundung draufzubekommen. Nie hatte sie sich unweiblicher gefühlt als in diesem Moment. Wie hatte sie je glauben können, dass ein Mann wie Dan mehr als ein Sexualobjekt in ihr sehen könnte?
    Bobby Tom kam herangejoggt. »Ich hab so das Gefühl, dass Sie mir heute Glück bringen.«
    »Werd’ mein Bestes versuchen.«
    Sie nahm sich Zeit mit ihrem Glückskuss und schenkte dann der johlenden Menge ein fröhliches Winken. Jini Biederot tauchte auf, um sich seine Beleidigung abzuholen. Ein paar andere Spieler kamen ebenfalls angedackelt, und sie wünschte allen viel Glück. Ron hatte ihr eine Packung Wrigley’s in die Hand gedrückt, bevor sie aufs Spielfeld ging, aber Dan tauchte nicht auf, um es sich abzuholen.
    Der Ball flog in hohem Bogen durch die Luft, und als diesmal die monströs herausgepolsterten Leiber aufeinander prallten, schaffte sie es sogar, sich nicht die Hände vor die Augen zu schlagen. Obwohl es für sie nach wie vor entsetzlich war, so viel rohe Gewalt mit ansehen zu müssen, merkte sie im Lauf dieses ersten Viertels, dass sie nicht mehr ganz so viel Panik empfand wie letzte Woche.
    Ron hatte ihr die Grundzüge des Spiels erklärt, und mehr als einmal ertappte sie sich dabei, wie sie vollkommen im Spielverlauf aufging.
    Später, in der
skybox,
erlebte sie die Genugtuung, Dan vom Platz verwiesen zu sehen, als dieser im vierten Viertel einen Schiedsrichter beleidigte. Beflügelt von ihrem Glückskuss gelangen Bobby Tom fünf Pässe und ein Raumgewinn von insgesamt 118 Yards. Aber leider genügte das nicht, da seine Mannschaftskollegen andauernd den Ball verfummelten, was bei einer formidablen Verteidigungswand, wie sie die
Sabers
aufstellten, sogar irgendwie verständlich war. Dennoch, sechs
turn overs,
also Ballverluste, da war es nicht verwunderlich, dass sie den
Sabers
mit achtzehn Punkten unterlagen.
    Sie und Ron flogen im Charterflugzeug der Mannschaft nach Chicago zurück. Sie hatte ihre Python-Jeans ausgezogen und war in bequeme Hosen und ein weites rotes Sweatshirt geschlüpft, das ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. Als sie sich Dan näherte, der ganz vorne in der First Class saß und zusammen mit Gary Hewitt, dem Chef der Abwehr, über dem Spielplan von nächster Woche brütete, wünschte sie, sie könnte sich ungesehen an ihm vorbeidrücken. Da das unmöglich war, blieb sie kurz bei ihm stehen und musterte ihn mit hochgezogenen Brauen. Das Päckchen Wrigley’s landete unversehens auf seinem Schoß.
    »Sie sollten wirklich lernen, Ihr Temperament ein wenig besser im Zaum zu halten, Coach.«
    Er funkelte sie mit einem Blick an, der sich selbst durch Beton gefressen hätte, und sie machte sich wohlweislich aus dem Staub.
    Als das Flugzeug in der Luft war, verließ sie ihren Platz in der ersten Klasse neben Ron und ging nach hinten, um sich mit den Spielern zu unterhalten. Sie war überrascht zu sehen, wie angeschlagen sie waren. Ein Teamarzt gab gerade einem Veteranen eine Spritze ins Knie, während sich andere Betreuer um andere Spieler kümmerten. Viele Männer drückten sich Eisbeutel an verschiedene Körperstellen.
    Sie schienen ihr dankbar zu sein, dass sie willens war, noch mit ihnen zu reden, obwohl sie gerade eine so peinliche Niederlage hatten einstecken müssen. Ihr fiel auf, dass es eine klare Hackordnung gab, was die Sitzplätze betraf. Trainer, GM und wichtige Presseleute saßen vorn in der ersten Klasse, während das

Weitere Kostenlose Bücher