Ausgerechnet den?
schon alle Hände voll zu tun, bloß um den Bimbo da drüben unter Kontrolle zu halten!«
Eine bleierne Stille senkte sich über den Raum.
Phoebe war leichenblass geworden. Ihr war übel, und sie fühlte sich zutiefst gedemütigt.
Dan blickte zu Boden. Mit der Hand machte er eine fast hilflose Geste, bevor er sie sinken ließ.
»Ich suspendiere Sie für eine Woche«, sagte Ron ruhig.
Dans Kopf schoss hoch, und seine Lippen verzogen sich zu einer verächtlichen Grimasse. »Sie können mich nicht suspendieren. Ich bin der Coach, nicht einer von den Spielern.«
»Sie sind trotzdem suspendiert.«
Phoebe trat alarmiert vor. »Ron…«
Doch der hob die Hand und sagte leise: »Bitte misch dich da nicht ein, Phoebe. Ich habe eine Verantwortung, und der muss ich auf meine Weise nachkommen.«
Dan trat mit zwei langen Schritten auf Ron zu und baute sich derart drohend über dem nicht gerade groß gewachsenen General-Manager auf, dass Phoebe unwillkürlich zusammenzuckte. Er sprach in leisem, hasserfülltem Ton.
»Ich werd dich am Arsch kriegen, darauf kannst du dich verlassen.«
Rons Gesicht nahm einen leicht grünlichen Ton an, doch seine Stimme zitterte kaum merklich, als er sagte:
»Sie werden sofort das Grundstück verlassen und weder mit einem der Trainer noch mit den Spielern Kontakt aufnehmen, solange Ihre Suspendierung andauert. Und das ist bis nach dem Spiel am Sonntag.«
»Ich verlasse dieses Gebäude, wann es mir verdammt noch mal passt!«
»Um Phoebes willen bitte ich Sie, die Sache nicht noch schlimmer zu machen.«
Die Sekunden tickten vorüber, und Dan funkelte Ron mit zusammengepressten Lippen an. »Das werden Sie noch bereuen.«
»Das mag sein. Trotzdem muss ich tun, was ich für das Beste halte.«
Dan musterte ihn mit einem langen, harten Blick und stakste dann wie eine Gewittersäule aus dem Zimmer.
Phoebe presste die Hand auf den Mund. Ron drückte tröstend ihren Arm.
»Die Pressekonferenz findet um dreizehn Uhr auf dem Trainingsplatz statt. Ich werde in deinem Büro vorbeikommen und dich abholen.«
»Ron, ich will aber nicht –«
»Entschuldige bitte, Phoebe, aber ich glaube, ich muss mich übergeben.«
Er ließ eilends ihren Arm los und rannte aus dem Zimmer. Sie starrte ihm verzweifelt nach.
Dan tobte wütend wie ein Stier die Treppe hinunter.
Als er unten ankam, holte er aus und stieß die Metalltür mit einem saftigen Fußtritt auf. Doch nicht einmal die helle Oktobersonne konnte seine Wut abkühlen.
Zornig stürmte er zu seinem Auto und brütete dabei schon über seinen Racheplänen. Er würde diesem kleinen Wiesel das Genick brechen wie einen Strohhalm. Er würde ihm in seinen kleinen, mageren Wieselarsch treten, dass er in China wieder rauskam. Jede Suspendierung stellte eine eklatante Verletzung seines Arbeitsvertrags dar. Er würde seine Anwälte auf den kleinen Scheißer hetzen, jawohl, sie würden Hackfleisch aus ihm machen. Er brauchte sich so was nicht bieten lassen. Er würde… Er würde…
Er würde aufhören, sich wie ein Idiot aufzuführen.
Er stützte sich mit einer Hand auf das Dach seines Sportwagens und holte tief und zittrig Luft. Er war wütend und er schämte sich, aber nicht über Phoebe, sondern über sich selbst. Wie hatte er sie nur so beleidigen können? Er hatte noch nie eine Frau so behandelt, nicht einmal Valerie. Und Phoebe hatte es nicht mal verdient. Sie trieb ihn zwar in den Wahnsinn, aber sie hatte keinen einzigen gemeinen Knochen im Leib. Sie war lustig und sexy und süß, auf ihre ganz eigene, besondere Art.
Er hasste es, so die Beherrschung zu verlieren, aber als er gehört hatte, wie dieser schmierige Reporter der ganzen Welt erzählte, dass Phoebe auf seinem Zimmer gewesen war, da hatte er einfach rot gesehen und hätte am liebsten den Fernseher eingetreten. Keiner hatte das Recht, ihre Privatsphäre derart zu verletzen? Außerdem kannte er die Presse gut genug, um zu wissen, dass man Phoebe unter Beschuss nehmen würde, nicht ihn, obwohl das Ganze seine Schuld gewesen war. Wenn er doch nur mit ihr darüber geredet hätte, anstatt so über sie herzufallen!
Er wusste, dass er weit besser mit der Sache fertig geworden wäre, wenn diese Fotos nicht gewesen wären. Die Vorstellung, dass Wildfremde ihren nackten Körper anschauen würden, machte ihn wahnsinnig. Natürlich war seine Reaktion vollkommen unlogisch angesichts der Tatsache, dass ihr nacktes Konterfei seit Jahren in den größten Museen der Welt hing, aber er konnte einfach nicht
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