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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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besonders angesichts der vielen Ballverluste bei den Spielen. Manche Leute glauben, er jongliere seine Starspieler zu sehr herum. Die Spieler fangen an, sich darüber zu beklagen, dass er sie zu hart rannimmt und ihnen den Spaß am Spiel raubt. Nun, wie auch immer, das Team hat diese Saison bis jetzt gar nicht gut gewirkt. Planen Sie irgendwelche Veränderungen?«
    »Nein, überhaupt keine«, erwiderte Ron. »Es ist noch früh, und wir sind dabei, uns den Gegebenheiten anzupassen.« Daraufhin stürzte er sich in eine Lobeshymne von Dans Trainerqualitäten, und Phoebe fragte sich unwillkürlich, was wohl geschehen würde, wenn die Presse erfuhr, dass er Dan suspendiert hatte. Ron schien zu glauben, es als einen schlimmen Fall von Erkältung verkaufen zu können, aber sie glaubte nicht, dass es so einfach werden würde. Was Ronald getan hatte, war eindeutig illegal.
    Dan telefonierte wahrscheinlich bereits mit seinen Anwälten.
    Nein, sie wollte jetzt nicht an seine verächtlichen Bemerkungen und seine Beleidigungen denken, aber es war nicht leicht. Vielleicht war es ja ganz gut, dass er ihr so deutlich gezeigt hatte, was für ein Mensch er war. Jetzt war sie wenigstens gezwungen, sich mit der Tatsache auseinander zu setzen, dass sie sich in den Falschen verliebt hatte.
    Der schmierige Käseblattreporter meldete sich schon wieder zu Wort. Mit einem lüsternen Grinsen fragte er:
    »Wie steht’s mit Coach Calebows Leistungen außerhalb des Spielfelds, Phoebe? Na, wie steht’s damit?«
    Die anderen Reporter warfen ihm angewiderte Blicke zu, aber Phoebe ließ sich nicht täuschen. Früher oder später hätten sie ihr dieselbe Frage gestellt, wenn auch in etwas höflicherer Verpackung.
    »Coach Calebow hat eine makellose –«
    Phoebe konnte sich nicht länger beherrschen und legte die Hand auf Rons Arm. »Diese Frage übernehme ich selbst.« Sie beugte sich zum Mikrofon vor. »Wollen Sie wissen, wie Coach Calebow im Bett ist? Ist es das, was Sie mit Ihrer Frage meinen?«
    Der Reporter war momentan platt über die Direktheit ihrer Attacke, erholte sich jedoch rasch wieder und grinste fettig. »Klaro, Phoebe. Immer raus mit der Sprache.«
    »Also gut. Für’s Protokoll, er ist ein hervorragender Liebhaber.« Sie hielt inne, während die verblüfften Reporter sie mit offenen Mündern anstarrten. »Ebenso wie Coach Tully Archer, Bobby Tom Denton, Jim Biederot, Webster Greer, sämtliche
running backs
und der Großteil der
offense
und
defense.
Habe ich damit jeden erwähnt, mit dem ich angeblich geschlafen haben soll, oder fehlt noch jemand?«
    Das Pressecorps lachte, aber sie war noch nicht fertig.
    Obwohl sie innerlich zitterte wie Espenlaub, blickte sie dem schmierigen Reporter direkt ins Gesicht und meinte lächelnd: »Und Sie, Sir, waren, wenn ich mich recht erinnere, eine eher
kleine
Enttäuschung.«
    Die Presseleute röhrten vor Lachen. Phoebe mochte sie zwar noch nicht für sich gewonnen haben, doch immerhin hatte sie ihnen gezeigt, dass sie nicht ganz so dämlich war, wie sie glaubten.
    Die Stadtwohnung, in der Bert ehemals seine jeweiligen Frauenbekanntschaften untergebracht hatte, lag an den waldigen Rändern von Naperville, einem Vorort in der Westecke des DuPage Counties. Es war eine aus zwanzig Luxuseinheiten bestehende Siedlung, attraktive zweistöckige Backsteinbauten, beige gestrichen, darüber ein hübsches, mit Holzschindeln gedecktes Mansardendach.
    Beiderseits der beeindruckenden Doppeltüren mit ihren schicken Buntglasovalen befanden sich anmutige palladianische Fenster. Kutschlampen aus Messing blitzten in der spätnachmittäglichen Sonne. Es war achtzehn Uhr, und Phoebe kehrte soeben aus dem Büro zurück. Sie fuhr den Wagen in die Garage und ging ins Haus.
    Das Interieur war in sanften Schattierungen von Aqua, Perlgrau und Weiß gehalten, was den Räumen eine leichte, beinahe tropische Atmosphäre verlieh. Gleich an die moderne Küche angeschlossen war ein Sonnenzimmer, in dem man gemütlich beieinander sitzen und essen konnte. Das kleine Wohnzimmer wirkte durch die hohe, kathedralenartige Decke weit geräumiger, als es war.
    »Molly? Peg?« Phoebe ging in die Hocke, um Pooh zu streicheln, die außer sich war vor Begeisterung über ihre Rückkehr. Als keine Antwort kam, gingen sie und die Pudeldame nach oben.
    In ihrem hellen, luftigen Schlafzimmer, das in Aqua und Weiß gehalten war, standen gebeizte Eichenmöbel und ein Queen-Size-Bett aus dem Gästezimmer, das sie gegen das King-Size von zuvor

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