Ausgerechnet den?
Körperteilen übereinstimmten. Das ergab einen wunderschönen, seltsamen und sehr erotischen Effekt.
Ron blätterte um, und nun war eine vergrößerte Aufnahme von Phoebes Brust zu sehen, mit dicker weißer Farbe bemalt, die Brustwarze steif aufgerichtet. Ihre Haut war hier eine surrealistische Leinwand für winzige blaue Silhouetten von Brüsten in Flores ganz charakteristischem Stil.
Das letzte Foto nahm erneut eine Doppelseite ein, diesmal war es eine Längsformataufnahme ihres Körpers von hinten. Sie hob ihr Haar und enthüllte ihren Nacken, hatte die Knie ein wenig gebeugt, eine Hüfte ein wenig vorgeschoben. Auf ihrer unbemalten Haut waren schwarze und rote Handabdrücke zu sehen, und zwar auf ihrer Schulter, der Einbuchtung ihrer Taille, der Rundung ihres Pos, der Rückseite ihres Oberschenkels.
Dan stach mit dem Zeigefinger auf das Foto ein. »Der Mann, der dich auf diese Weise betatscht hat, muss ja einen Riesenspaß gehabt haben!«
Phoebe fiel überhaupt nicht auf, dass seine Reaktion ungewöhnlich heftig war für einen Mann, der versuchte, sich von ihr zu distanzieren. »Mann?«, flötete sie.
»Männer, darling.
Einen für jede Farbe.« Das war eine Lüge.
Der Body-Painter war eine mollige Mittvierzigerin gewesen, aber das brauchte er ja nicht unbedingt zu wissen.
Ron nahm seinen Kuli und klapperte damit auf den Tisch. »Phoebe, ich habe für dreizehn Uhr eine Pressekonferenz für uns anberaumt. Wally Hampton aus der PR wird dich darauf vorbereiten. Dan, Sie halten sich bis morgen tunlichst außer Sicht. Wenn die Presse Sie dann schließlich drankriegt, beschränken Sie Ihre Kommentare ausschließlich auf das Spiel, Sie kennen sich ja aus. Und falls Sie nicht wollen, dass die Story wirklich Schlagzeilen macht, dann behalten Sie Ihre Fäuste in der Tasche, sollte ein Reporter tatsächlich den Nerv besitzen, Sie auf die Hotelnacht anzusprechen.«
Sie erhob sich. »Keine Pressekonferenz, Ron. Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich keine Interviews gebe.«
Dans Lippen zuckten verächtlich. »Wenn Sie ihr erlauben, vorher ein wenig zu strippen, tut sie’s sicher, wette ich.«
»Das reicht, Dan.« Ron wandte sich Phoebe zu. »Ich entschuldige mich für die Pressekonferenz.«
Dan stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Gut gebrüllt, Löwe. Sie verstehen es aber, die Peitsche zu schwingen.«
Ron tat, als hätte er ihn nicht gehört.
»Unglücklicherweise kannst du die Presse nicht länger abweisen, ohne dass es aussieht, als hättest du etwas zu verbergen.«
»Nun, viel gibt’s ja nicht, das nicht schon jedermann gesehen hätte«, höhnte Dan.
Phoebe hielt den Atem an. Ron erhob sich langsam vom Tisch und wandte sich dem Trainer zu. »Ihre Bemerkungen sind unangebracht, Coach. Sie sollten sich bei Phoebe entschuldigen.«
Dans Gesicht war steinern vor Wut. »Da kann sie lange warten.«
»Sie sind ja wohl kaum unschuldig in dieser Sache. Immerhin waren zwei Leute in dem Hotelzimmer. Und wenn Sie nicht so viele Spiele verloren hätten, dann wären wir jetzt nicht all diesen Angriffen ausgesetzt. Anstatt Phoebe zu beleidigen, sollten Sie lieber überlegen, was Sie gegen all die
turn overs
unternehmen wollen.«
Dan konnte nicht glauben, was er da hörte. »Wollen Sie etwa meine Kompetenz als Coach in Frage stellen?«
Rons Adamsapfel hüpfte nervös, als er nun schluckte.
»Ich glaube, ich habe mich klar genug ausgedrückt. Sie verhalten sich Phoebe gegenüber unhöflich, aggressiv und beleidigend. Nicht nur, dass sie die Besitzerin dieses Teams ist und obendrein Ihre Chefin, sie ist außerdem ein Mensch, der Respekt verdient.«
Phoebe hatte keine Zeit, Ron für seine galante Verteidigung dankbar zu sein. Sie war viel zu erschrocken über die harten Linien, die sich nun beiderseits von Dans Mund bildeten. Zu spät fiel ihr ein, dass dies ein Mann war, der darauf trainiert war, jeden Angriff mit einem umso heftigeren Gegenangriff zu kontern.
»Jetzt hör mir mal zu, du kleiner Pinocchio. Wie ich mit Phoebe umgehe, geht dich einen Dreck an, und deine Benimmstunde kannst du dir sonst wohin stecken!«
»Passen Sie auf, was Sie sagen«, warnte ihn Ron.
Aber Dan war nicht mehr zu bremsen. Er wurde von einem Gefühlssturm geschüttelt, den er nur durch Wut auszudrücken vermochte. »Ach, halten Sie doch die Klappe! Wenn Sie sich nicht ganz tief in die Scheiße reiten wollen, dann denken Sie besser daran, dass immer noch ich der Teamchef bin. Für mich sieht’s so aus, als hätten Sie so
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