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Ausgerechnet Souffle'!

Ausgerechnet Souffle'!

Titel: Ausgerechnet Souffle'! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Winter
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wäre es sehr nett von dir, wenn Johannes ein gesundes Kind bekommt, du nach einem freundlichen Mann für Mutti Ausschau hältst und Sascha mit dem Gedanken anfreunden könntest, endlich eine Kochlehre zu beginnen ... okay, äh ... danke ...“
    Mit einem breiten Lächeln wende ich mich Friedrich und Jens zu, die in edle Smokings gewandet auf mich zukommen, und pfeife anerkennend durch die Zähne.
    „Jungs, wollt ihr auf den Empfang der Königin?“
    Ehe ich es mich versehe, werde ich in die Luft gehoben.
    „Du bist seine Königin“, lacht Friedrich.
    Jens zwinkert mir zu.
    „Und, wie laufen die Geschäfte, Verehrteste?“
    „Gut!“
    Atemlos versuche ich, das Gleichgewicht wieder zu erlangen, als Friedrich mich endlich zu Boden lässt. Die nächste halbe Stunde beschäftige ich mich vollauf damit, die Gäste zu begrüßen, Glückwünsche und Blumensträuße entgegenzunehmen und die Herrschaften zu ihren Plätzen zu dirigieren. Britta trägt ein niedliches Schürzchen und ließ sich tatsächlich dazu überreden, ein weißes Häubchen aufzuziehen.
    „Mannomann, siehst du zum Anbeißen aus!“
    Ich kann der Verlockung nicht widerstehen, ihr auf den Hintern zu klopfen. Sie sieht mich tadelnd an und hält mir anklagend das Aperitiftableau unter die Nase.
    „Dafür schuldest du mir etwas, Lehner“, droht sie und weist mit einer Kopfbewegung zu ihrem Gatten. „Andreas ist wie paralysiert, seit er mich in diesem Aufzug gesehen hat. Er wartet nur darauf, mich in den Waschraum zu zerren. Wäre er nicht rein zufällig mein Ehemann, würde ich ihn wegen Belästigung anzeigen.“
    Lachend proste ich Andreas zu, der mit einem anzüglichen Seitenblick auf Britta das Siegeszeichen macht.
    „Nun, wie man sich bettet, so liegt man ...“
    Schnell ergreife ich die Flucht, ehe sie mich wüst beschimpft oder gar mit Häppchen bewirft.
    Endlich sitzen alle und ich begebe mich zu meinem Platz an der Kopfseite der Tafel. Nach und nach schaue ich in jedes einzelne, erwartungsfrohe Gesicht. Ein wohliges Gefühl durchströmt mich. Das Cook & Chill erwacht tatsächlich wieder zum Leben.
    Rechts von mir vertieft sich das Ehepaar Hennemann in eine angeregte Unterhaltung mit Louise von Stetten, die kerzengerade auf ihrem Stuhl thront. Dennoch drücken ihre strengen Züge Milde aus, während sie mit Johannes spricht. Der nickt zu ihren Ausführungen und streichelt gedankenverloren Lindas wohl gerundeten Bauch. Als er fürsorglich Orangensaft in ihr Sektglas gießt, lächelt Linda ihn selig an.
    Sascha sieht gut in seinem neuen Anzug aus, auch wenn er mit dem engen Kragen seines schrill gemusterten Hemdes hadert. Auf seiner Nase perlen Schweißtröpfchen. Julia kommt ihm zu Hilfe, knöpft liebevoll den obersten Knopf auf und streicht ihrem Freund beruhigend über den Arm. Sie wendet sich an ihre Nachbarin, um das Brot weiterzureichen. Saschas Mutter ist eine kleine, quirlige Frau mit lebendigen Augen und beeindruckender Körperfülle. Sie wirkt mindestens so aufgeregt wie ihr Sohn, sprudelt dabei wie ein Wasserfall und nestelt ständig entweder an ihrem Rock oder an dem Tischtuch herum. Andreas hat sich irgendwo in Brittas Dekolleté verheddert und ich erspare mir die Deutung seiner Gedanken, die ihm allzu offensichtlich ins Gesicht geschrieben stehen. Zu meiner Linken sind Friedrich und Jens mit Julius in eine heiße Diskussion darüber verstrickt, ob man zum Fisch nun Weißwein trinkt oder auch Rotwein salonfähig wäre. Julius beendet das Streitgespräch rüde, indem er mit der üblichen, schlechtgelaunten Miene eine Flasche weißen Pinot Grigio auf den Tisch knallt. Ich grinse. Britta und Helga gönnen sich eine Zigarettenpause, indessen sie auf ihren Einsatz warten. Über der Geräuschkulisse angeregter Gespräche hängt Vida´s unvermeidliches Kichern wie eine fröhliche Melodie. Die jungen Leute machen es sich an der Stirnseite der Tafel gemütlich und probieren sämtliche Aperitifversionen durch. Ich atme tief ein, lasse das belebende Prickeln aus Zufriedenheit und Erwartung in mir nachklingen und erhebe mein Glas:
    „Freunde. Bereits Casanova wusste: Jede Frau ist für gutes Essen anfällig. Und was für Frauen gilt, kann für Männer ja nicht schlecht sein. Herzlich willkommen zur nachträglichen Eröffnung des Cook & Chill und zum lang erwarteten Kochfinale der ersten Generation frischgebackener Köche ...“, ich wende mich meinen Schülern zu, „ ... die ich auch direkt bitte, ihr Werk zu vollbringen.“
    Applaus und lautes

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