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Ausgerockt - [Roman]

Ausgerockt - [Roman]

Titel: Ausgerockt - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FUEGO
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2002.
    21.12.2002
    S 29,80 Euro, Auftraggeber: MANGO
    Buchnr. 21342345
    Natascha sitzt auf seinem Bett, ungefähr dort, wo später die Überreste der Apfel-Explosion an der Wand kleben.
    Sie sind bis Geschäftsschluss auf dem Weihnachtsmarkt gewesen. Natascha ist albern und aufgedreht. Sie hat Glühwein getrunken.
    Sie steht auf, wirft sich die Bettdecke wie einen Schal um den Hals und läuft durch sein Zimmer, als bewege sie sich auf einem Laufsteg. Es erinnert ihn daran, dass sie ihm kürzlich bei Mango ein Halstuch gezeigt hat. Ein türkis schimmerndes transparentes Halstuch mit einem Muster, welches sich nur im rechten Licht erkennen lässt, ähnlich wie bei einem Wasserzeichen. Er hat jetzt ein Weihnachtsgeschenk für sie.
    Am folgenden Tag, einem Samstag, geht er bei Mango das Halstuch kaufen und zahlt mit seiner EC-Karte.
    14.04.2004
    S 34,50 Euro, Auftraggeber: STAPLES
    Buchnr. 1387645
    Der erste Sommertag des Jahres. Brunssen hat morgen Geburtstag.
    Im Staples Markt ist es kühl, draußen in der Sonne steht Brunssens Mercedes und im Kofferraum wartet eine Kiste Bier auf sie.
    Sie durchstöbern die Gänge nach gepolsterten Briefumschlägen, Mappen, CD-Rohlingen, Farbpatronen und Fotopapier.
    Brunssen steht im Gang mit den Druckern und Tastaturen und tanzt. Er ist gut drauf. Vor Kurzem ist er mit Ina zusammengekommen und die Bank hat ihn in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Am Abend feiern sie in seinen Geburtstag hinein.
    Am folgenden Tag sitzen sie bis spät in der Nacht zusammen und brennen ihre besten Songs zu ihrer Demo-CD.
    Brunssen ist müde von der durchzechten Geburtstagsnacht. Kurz bevor er geht, sagt er: »Kaputt.«
    Sie sehen sich an. Sie werden ihr Demo THE PLANES – KAPUTT nennen.
    Linus ist überzeugt, dass alles seine Richtigkeit hat. Er glaubt an Fügung, er glaubt an Belohung, schon bald. Belohnung für die Einbußen, die er in der Vergangenheit hinnehmen musste, für den Verlust, die Trauer, die Einsamkeit. Es ist ein aufrichtiger Glaube, der ihn an diesem Abend in einen friedlichen Schlaf wiegt.
    05.06.2006
    H 678,24 Euro, Lohn anteilig 01.06.06 - 14.06.06
    Buchnr. 10147318
    Lohn anteilig. Frank Riebe spricht Linus und drei weiteren Mitarbeitern die Kündigung aus. Betriebsbedingt. Seine drei Kollegen werden pflichtbewusst bis Ende des Monats arbeiten gehen. Sie werden sich durch die zwei Wochen quälen, werden jeden Tag mit dem Wissen ins Büro gehen, dass es einer der letzten Tage vor Beginn ihrer Arbeitslosigkeit sein wird, werden gute Miene zum bösen Spiel machen.
    Nicht so Linus Keller. Er räumt noch am selben Tag seinen Schreibtisch leer, lässt seine Arbeit liegen, geht und kommt nicht zurück. 678,24. Diesen Betrag wird er nicht vergessen. Lohn anteilig. Er hat nicht damit gerechnet, überhaupt etwas zu bekommen.
    Für ihn ist diese Kündigung ein Vorwand. Jetzt kann er das tun, was er schon lange tun will. Er meldet sich arbeitslos, um sich nur noch der Musik widmen zu können.
    Linus starrte auf den Kontoauszug, als das Telefon klingelte. Vielleicht sollte ich doch mal wieder ans Telefon gehen, dachte er. Vielleicht ist es ja etwas Wichtiges.
    Sein Blick wanderte gemächlich über den aufgeräumten Schreibtisch und kam auf einem gerahmten Foto von Hannah, Cathy und Mark zur Ruhe. Er nahm ab.
    »Keller?«
    »Drink.«
    Linus brauchte einen Moment, zwei bis drei stille Sekunden, bis ihm klar wurde, dass es Herr Drink vom Getränkemarkt war. Linus hatte das zum Platzen gespannte Rüschenhemd deutlich vor Augen.
    »Ah, natürlich, Herr Drink. Hallo.«
    »Herr Keller, ich hoffe, ich störe nicht bei der Kaffeetafel.«
    »Nein, nein.«
    Herr Drink lachte kurz über seine eigene Frage.
    »Herr Keller, ich habe mich für Sie entschieden. Würde mich freuen, wenn Sie nächste Woche bei mir in der Filiale in Grolland anfangen könnten.«
    Linus ließ die Hand samt Hörer fallen. Stumm starrte er ins Leere. Entfernt hörte er die Stimme von Herrn Drink aus dem Hörer. Er nahm ihn wieder ans Ohr.
    »Ja?«
    »Sind sie noch da?«
    »Ja. Ich bin hier.«
    »Und?«
    »Sie, Sie haben sich für mich …?« Er brachte die Worte nicht heraus. »Gleich nächste Woche, sagen Sie?«
    »Wenn’s Ihnen passt, wäre mir das am liebsten, ja.«
    »Also gut«, sagte Linus. »Dann am Montag, ja?«
    »Prima. Sie brauchen sich nicht weiter vorzubereiten. Wir machen am Montag nur eine kleine Einführung, Dienstag geht’s dann richtig los. Wissen Sie, wo Sie hin müssen?«
    Linus wusste, wo in

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