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Ausgesaugt

Ausgesaugt

Titel: Ausgesaugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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Quantenphysik, Joe. Das kapierst sogar du.
    Wir betrachten beide Chubbys schlafende Tochter.
    – Joe, du hast doch eine Freundin oder so was . Stimmt doch, oder? Und dann ist was passiert. Sie wurde krank. Okay. Das hab ich zumindest gehört. Weißt du, Joe, dein Privatleben, das ist mehr oder weniger öffentlich. Du hast dein Mädchen vor allen versteckt. Und es gibt Gerüchte, dass sie krank war. Und dass du versucht hast, sie zu infizieren. Aber leider war sie nicht vyrus-positiv. Sobald deine Vyruszellen in sie eingedrungen sind, haben sie alles, was in ihr drin war, einfach gekillt. Weil sie nichts gefunden haben, womit sie sich verbinden konnten. Sie war nicht wie du. Aber zuvor, da warst du – wie lange? – jahrelang mit ihr zusammen. Hab ich gehört. Und na ja, wenn man dich kennt, und nach allem, was ich gehört hab, glauben wir, also die Leute glauben, dass du nie, also, dass ihr beide es nie miteinander gemacht habt. Also so richtig. Weil du Angst hattest, dass du sie infizieren würdest. Und am Ende hast du’s nur versucht, weil sie im Sterben lag. Krass.
    Sie hebt die Augenbrauen.
    – Das ist einerseits unglaublich romantisch und gleichzeitig unglaublich bescheuert.
    Hat Predo nicht gesagt, dass ich eine unberechenbare Art hätte, meine Munition zu verteilen? Ich glaube, er hat Recht. Möglicherweise ist es wirklich besser, dass ich gerade nichts zum Verteilen zur Hand habe.
    Hätte ich aber gerne.
    Sie sieht die Mordlust nicht in meinem Auge blitzen, weshalb sie einfach weiterplappert.
    – Weil, so funktioniert das überhaupt nicht. Weißt du, Joe, ich will dir jetzt nicht wehtun oder so, aber du hättest sie dumm und dämlich ficken können. Na ja, du bist ja nicht der Einzige, der das nicht weiß. Alles, was die Leute über das Vyrus wissen, wissen sie nur vom Hörensagen. Es gibt ja nur ein paar Leute, die sie fragen können. Wie ich dich so kenne, kann ich mir denken, dass du eher weniger Bock hattest, jemanden zu fragen, wie das mit dem Vyrus und dem Sex genau ist. Was ich voll verstehen kann. Meine Mom hat mir ziemlich anschaulich erklärt, was beim Sex passiert, da war ich grade mal neun. Hat mir das Spaß gemacht? Nein. Ich schätze mal, irgendwer hat in deiner Gegenwart irgendwann mal behauptet, dass keiner weiß, wie das Vyrus übertragen wird, und seitdem lebst du im Zölibat. Aber den beiden hier...
    Sie deutet auf das Mädchen und den Jungen auf dem Bett.
    – Denen war das schnuppe. Die sind total ineinander verknallt. Sie wollten es einfach machen.
    Sie zuckt mit den Schultern.
    – Durchs Ficken kann sich Delilah nicht infizieren, das ist mir klar. Aber das Baby, ich muss doch wissen, was mit dem Baby los ist.
    Sie sieht zu mir auf.
    – Es ist nur noch zu früh, um es rauszunehmen.
    – Seid Ihr gekommen, um uns zu erretten?
    Wir sehen die Schwangere an. Sie hat den Kopf auf den Ellbogen gestützt und reibt sich den Schlaf aus den Augen.
    – Bitte sagt, dass Ihr gekommen seid, um uns zu erretten.
    Ich schüttle den Kopf.
    – Eigentlich nicht. Ich bin hier, weil dein Dad mich geschickt hat.
    Sie schüttelt den Jungen an ihrer Seite.
    – Aufgewacht, Benjamin. Die Rettung ist nahe.
    Amanda schüttelt den Kopf.
    – Siehst du, Joe, ist ja kein Wunder, dass ich ihr das Schlafmittel gegeben hab. Sie hört einfach nicht auf, so zu reden.
    Ich gehe auf die beiden zu. Der Junge wacht langsam auf.
    – Wie auch immer.
    Amanda schnalzt mit der Zunge.
    – Sela.
    Die Klinge gleitet in meine Hand, mein Arm legt sich um Amandas Hals und die Schneide an ihre Kehle.
    Sela ist sprungbereit. Ich kann das Pulsieren der Schlagader unter ihrem Kinn sehen. Ihr Herz schlägt viel zu schnell. Sie hat null Prozent Körperfett, und ihre Haut wirkt schon bis zum Zerreißen gespannt. Eigentlich ist alles an ihr bis zum Zerreißen gespannt.
    – Joe, lass sie los.
    – Mach die Tür auf, Phil. Ihr beiden, da rüber.
    Phil greift zögerlich nach dem Türgriff.
    – Äh, na ja, Joe, ich glaube, wenn ich die Tür jetzt aufmache, wird Sela mich umbringen.
    – Dann bleib hier, Phil. Warte auf Predo. Nur, vielleicht kommt Predo ja gar nicht. Aber bleib ruhig hier. Irgendwann hat Amanda nicht mehr genug Blut, um Sela zu versorgen. Und dann? Phil, hast du dich schon mal gefragt, weshalb du überhaupt noch hier bist?
    Er lässt den Kopf sinken.
    – Oh Maaaaann. So eine Scheiße.
    Sela zuckt.
    – Endlich wird Joe Pitt ins Gras beißen. Dafür werd ich sorgen.
    – Sela, wir sind doch eigentlich immer gut

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