Ausgesaugt
miteinander ausgekommen, oder?
– Bis du meiner Süßen ein Messer an die Kehle gehalten hast. Bis du rausgefunden hast, dass die Kinder in diesem Loch in Queens bluten müssen – und nichts getan hast.
– Ach, das.
Chubbys Tochter hat ihren Freund endlich wachbekommen. Ich trete von der Tür zurück, um sie durchzulassen.
– Phil.
– Ich weiß nicht so recht, Mann.
– Hau ab. Lass die Schlüssel hier. Nimm die Kids mit und hau ab. Sie wird dich nicht verfolgen.
– Ach, Scheiiiiße.
Er reißt die Tür auf und rennt davon. Die Kids hat er nicht mitgenommen, aber immerhin die Schlüssel fallen lassen.
Das ist mehr, als ich erwartet habe.
Delilah zögert.
– Und was ist mit Euch, Sir?
Ich lasse Sela nicht aus dem Auge.
– Geht die Treppe runter. Bleibt nicht stehen. Geht bis zum Ende der Stufen.
Der Junge deutet auf Sela.
– Brauchen Sie Hilfe? Ich bin, na ja, ich bin wie Sie.
– Junge.
Ich schließe den Arm fester um Amanda.
– Bist du nicht. Ehrlich.
Das Mädchen packt ihn und zerrt ihn durch die Tür.
– Auf, Benjamin. Wir müssen fliehen.
Und dann sind sie weg.
Amanda entblößt ihre Kehle weiter, indem sie den Kopf schräg legt.
– Komm schon, Joe.
Ich gehe rückwärts auf die Tür zu.
– Sela, könntest du mich mal befreien oder was?
Sie lacht.
– Mensch, das ist Joe. Der tut mir nichts.
Für jeden Schritt, den ich mache, macht Sela auch einen.
– Sei ruhig, Schatz.
– Jetzt mach ihn endlich fertig und hol das Mädchen und das Baby.
Wir sind an der Tür.
Sela tänzelt ungeduldig auf der Stelle.
– Ich bring dich um, Joe.
Amanda reckt ihr Kinn noch höher.
– Mach doch, Joe, schneid mir die Kehle durch. Sela, das tut er nicht. Das kann er gar nicht. Wenn du noch näher kommst, wird er mich auf dich schubsen und abhauen. Er wird nicht mal versuchen, mich als Schutzschild zu benutzen. Mit dir wird er kämpfen, aber er wird nicht riskieren, dass mir was passiert. Jetzt mach schon, erschreck ihn ein bisschen, schlag ihn k. o. oder was, und dann hol das Baby, Sela. Echt jetzt.
– Sei ruhig, Schatz.
Ich zerre sie durch die Tür auf den Flur hinaus.
– Mach die Tür zu.
Amanda lässt sich zusammensacken.
– Nein, mach ich nicht.
Sela kommt näher.
– Du darfst ihm nicht trauen.
Ich richte sie wieder auf.
– Amanda.
– Joe, Schätzchen .
– Ich hab deine Mom umgebracht. Ich hab sie getötet.
Sie versteift sich ein wenig.
– Das stimmt nicht.
Sela kommt näher.
– Baby.
Ich denke an Amandas Mutter. Wie ihr Genick brach, kurz nachdem sie mich geküsst hatte. Ist lange her.
– Ich hab sie umgebracht. Und wenn du wissen willst wieso, dann mach endlich die Scheißtür zu.
Amanda greift nach dem Türgriff und ich lasse sie los.
Sela setzt sich in Bewegung.
Ich knalle die Tür zu, verschließe eines der Schlösser mit dem Schlüssel und renne los.
Amanda packt mich.
– Joe. Sag’s mir.
Die Tür scheppert im Rahmen. Es sind Doppelzylinderschlösser, unmöglich aufzubrechen. Sela wird also nach ihrem Schlüssel suchen müssen. Das dauert ein paar Sekunden. Oder länger, wenn sie die Kontrolle verliert und ausflippt.
– Joe.
Ich sehe Amanda an.
Der Wurm sitzt in der Mitte der Welt.
Ich stecke das Messer weg.
– Kleines, das willst du gar nicht wissen.
Ich schubse sie weg und springe über das Geländer auf den nächsten Treppenabsatz. Was ich sofort in meinem kaputten Knie spüre.
Über uns donnert Sela gegen die Tür. Sie schreit. Als Antwort wird auch unter uns gegen Türen geschlagen. Das Heulen setzt wieder ein, Stockwerk für Stockwerk folgt es Phil und den Kids.
Aber außer ihrer Stimme kann ich nichts hören.
– Du hättest es nicht getan, Joe. Du könntest mir niemals wehtun. Nicht wirklich, oder? Das könntest du nicht.
Aber sie weint, während sie das sagt.
Daher weiß ich, dass sie es selbst nicht glaubt.
Ich kann jedem wehtun. Das hat mich die Erfahrung gelehrt.
So werden wir nie das Erdgeschoss erreichen.
Inzwischen habe ich Chubbys Tochter und ihren Lover eingeholt. Sie watschelt die Stufen hinunter, er hält ihren Arm und stützt sie. Ich springe neben ihnen auf den Absatz. Durch die Tür neben uns dringt wildes Heulen. Was auch immer dahinter ist, kann ihr Blut riechen.
Ich packe das Mädchen, hebe sie hoch und drehe mich zu dem Typen um.
– Du musst sie tragen.
Er tritt einen Schritt zurück.
– Sie ist ziemlich schwer geworden.
Sie versucht, sich aus meinem Griff zu befreien.
– Eines Trägers
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