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Ausgesaugt

Ausgesaugt

Titel: Ausgesaugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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hier unten bleiben. Ich will es mal deutlich formulieren: Bring uns jetzt auf direktem Weg zu Amanda, sonst wird dich Hurley mit seinem Hammer zu Brei, schlagen.
    Hurley, der ein paar Meter entfernt steht, dreht sich um und zeigt mir besagten Hammer.
    – Tja, daran lässt sich wohl nix ändern, Joe. Is’ nicht persönlich gemeint.
    Ich nicke.
    – Ist klar, kein Problem, ich spiel gerne den Nagel. Aber jetzt lasst mich es nochmal versuchen, ohne dass mir ständig jemand auf die Pelle rückt.
    Terry hebt die Hände und tritt zurück.
    – Hey, ich bin ja wohl der Letzte, der irgendjemandem auf die Pelle rückt, Mann. Ist gar nicht meine Art. Aber, nun ja, wir haben schließlich einen Zeitplan vereinbart. Strukturiertes Vorgehen ist nicht immer einfach, aber manchmal unerlässlich.
    Wieder so einer dieser Augenblicke, in denen es wahrscheinlich besser ist, dass ich keine Kanone habe. Trotzdem hätte ich jetzt nichts dagegen, wenn eine auf einem Floß aus Scheiße vorbeitreiben würde. Aber nichts dergleichen. Also schließe ich das Auge, versuche, die Schmerzen zu ignorieren, die in mein Knochenmark kriechen, und schnuppere nach einem Hauch trockener Luft.
    Etwas Heißes streicht meine Wange entlang.
    Ich öffne das Auge.
    Aus dem Augenwinkel erkenne ich einen weißen Schemen ganz weit hinten im Tunnel.
    Ich sehe mich nach Hurley um. Er lehnt mit dem Hammer in den Händen an der gegenüberliegenden Wand und pfeift leise irische Schlachtgesänge.
    Die Luft flimmert vor Hitze. Ich berühre den sengenden Windhauch, spüre, wie er sich auflöst. Aber jetzt kenne ich den Weg.
    Ich hebe den Arm und deute auf den Tunnel.
    – Da lang.
    Sieben Minuten später sind wir im U-Bahn-Schacht der Second-Avenue-Linie auf Höhe der 68th. Wiederum einige Minuten später stoßen wir auf Phils Leiche.
    Terry sieht sich den zerfleischten Kadaver an.
    – War das Sela?
    Ich gehe weiter.
    – Nein, das war ich. Ich hatte seine Spielchen endgültig satt.
    Höre ich da ein Kichern im Dunkeln? Ich bin mir nicht sicher. Das Kichern eines alten Mannes. Lacht er über das, was ich gerade gesagt habe? Oder weil er mich wieder hierher zurückgeführt hat? Möglicherweise hab ich auch gar nichts gehört. Nur mich, wie ich über mich selbst lache.
     
    Hurley vergrößert das Loch, das ich beim ersten Mal hier unten geschlagen habe. Wir müssen uns ducken, um durch den Kanalisationsschacht zu passen und richten uns wieder auf, als wir unter dem Ablaufrohr stehen, durch das ich Phil geschoben habe.
    Wir betrachten es im sich kreuzenden Schein der Taschenlampen.
    Das Gitter, das ich entfernt habe, ist nirgends zu sehen. Der Raum über dem Rohr ist stockdunkel.
    Alles ist totenstill.
    Terry steht direkt unter dem Loch, schnuppert, verzieht das Gesicht, tritt einen Schritt zurück und winkt uns zu sich.
    – Was ist das?
    Ich schüttle den Kopf.
    – Was ist was?
    Er deutet auf das Rohr.
    – Der Gestank.
    Ich stelle mich unter das Rohr und lege theatralisch den Kopf in den Nacken, sauge die Luft ein und kehre dann zu Terry, Lydia und Hurley zurück.
    – Ein Haufen toter Menschen, würde ich sagen.
    Sein Blick verfinstert sich.
    – Joe. Ohne damit angeben zu wollen, denn ich wünschte wirklich, es wäre nicht so, aber ich habe in meinem Leben schon jede Menge toter Menschen gerochen.
    Er deutet wieder auf das Loch.
    – Und die haben ganz anders gerochen.
    Ich öffne den Gefrierbeutel mit dem Tabak und drehe mir eine.
    – Und wann hast du zum letzten Mal über hundert Infizierte gerochen, die alle am selben Ort vor Hunger gestorben sind?
    Ich lecke über das Paper.
    – Genau das ist nämlich da oben passiert.
    Ich durchforste meine Taschen, bis mir einfällt, dass ich vergessen habe, trockene Streichhölzer mitzunehmen.
    – Scheiße.
    Lydia geht jetzt persönlich zum Loch hinüber, um eine Nase voll zu nehmen. Dann kehrt sie zu uns zurück.
    – Das Vyrus. Totes Vyrus. Aber noch was anderes.
    Ich halte die unangezündete Zigarette zwischen den Fingern. Als ob das was bringen würde.
    – Ist wahrscheinlich die Scheiße an den Wänden, die du riechst. Die Galle, die sie kurz vorm Abkratzen ausgekotzt haben. Oder die Holzfäule. Und wenn du noch ein bisschen länger hier rumstehst, dann riechst du bald Predos Jungs, die durch die Vordertür stürmen.
    Jetzt steht Hurley unter dem Loch. Er schnuppert ebenfalls, zuckt zusammen und hält sich die Nase zu.
    – Was das auch ist, das stinkt wie die Pest.
    Er nimmt die Hand wieder von der Nase und nimmt

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