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Ausgesaugt

Ausgesaugt

Titel: Ausgesaugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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Abwasserrohr und der Tür führt.
    – Ein Verteilerkasten. Sie müssen die Kabel durchtrennen, bevor sie weitere Zellen öffnen kann.
    Ich betrachte die Ecke, auf die er deutet, genauer. Ganz oben, wo die Wand auf die Decke stößt, leuchtet ein kleiner roter Punkt.
    Dann deutet Predo auf eine geöffnete Tür, vor der kein totes Monster liegt und hinter der auch kein lebendes gerade dabei ist, Leichen zu verschlingen.
    – Nicht alle von ihnen sind gefährlich, manche offenbar bewegungsunfähig.
    Ich tippe gegen sein Ohr, und er hält es mir hin.
    – Oder sie sind noch nicht aufgewacht.
    Er hält mir das Sturmgewehr hin.
    – Sind Sie noch daran interessiert, Pitt?
    Ich nicke.
    Er nickt.
    Seine Männer lassen mich los, und er reicht mir die Waffe.
    – Geben Sie acht, worauf Sie damit zielen.
    Ich richte die Waffe den Gang hinunter und ziele auf die Ecke.
    – Wie viele sind da unten?
    Er schüttelt den Kopf.
    – Inmitten dieses Chaos habe ich es wohl verpasst, genau nachzuzählen. Drei. Möglicherweise.
    Ich deute auf die geöffneten Zellentüren gegenüber.
    – Plus eines, das schläft, und eins, das frisst.
    – So hat es den Anschein.
    Die Krämpfe packen mich und zerren an meinen Eingeweiden.
    Predo fängt wieder an zu flüstern.
    – Ist alles in Ordnung?
    – Ich verhungere. Aber ich werd’s überleben.
    Er lächelt.
    – Ich hätte Sie niemals für einen Optimisten gehalten, Pitt.
    – Wir müssen hier raus.
    Er nickt.
    – Das klingt vernünftig. Irgendwelche Vorschläge?
    Ich deute nach unten.
    – Durch die Kanalisation.
    Eine Sirene ertönt. Predos Männer ballern drauflos, und ganze Salven von Querschlägern prallen von den Wänden. Einige schreien, obwohl sie überhaupt nicht getroffen sind. Dann ein dumpfer metallischer Klang, als ein Elektromagnet einen Riegel in Bewegung setzt.
    Eine der Türen springt auf.
    Mit einem gellenden Schrei, der sich anhört wie zwei Stimmen aus einer Kehle, schießt ein gedrungenes, fettes und verdammt schnelles Ungeheuer aus der Zelle. Den stachelübersäten Kopf voran rennt es mitten ins Gewehrfeuer, rammt einen von Predos Schlägern, spießt ihn an ungefähr zwanzig Stellen auf und zerrt ihn schreiend mit sich in die Zelle.
    Die anderen stellen das Feuer ein, erleichtert darüber, dass es nicht sie erwischt hat.
    Predo tritt zurück, blinzelt und flüstert wieder.
    – Die Kanalisation. Ja. Das haben wir auch bereits in Erwägung gezogen. Bevor wir uns hierher zurückziehen mussten.
    Ich werfe einen Blick auf das winzige rote Licht.
    Das kleine Mädchen drückt irgendwelche Knöpfe. Raubtierfütterung in ihrem Privatzoo.
    Ich balle meine gesunde Hand zur Faust und halte sie Predo vor die Nase.
    – Sammeln Sie Ihre Leute, nehmen Sie Gefechtsformation ein und dann los. Nicht stehen bleiben, auf alles schießen, was sich bewegt, und runter ins Loch.
    Predo wirft einen Blick auf den schwitzenden, ängstlichen Haufen. Das waren mal die gefährlichsten Männer und Frauen auf diesem Planeten.
    – Nun, ich vermute, einige wenige werden durchkommen. Diejenigen in der Mitte. Unsere Chancen würden sich beträchtlich erhöhen, wenn wir Feuerschutz hätten.
    Ich deute wieder nach unten.
    – Terry, Lydia, ein paar Dutzend Männer.
    Er runzelt die Stirn.
    – Pitt?
    Ich zucke mit den Schultern.
    – Ja, glauben Sie denn, in so einer Situation würde ich Sie verraten und ins offene Messer laufen lassen?
    – Ja. Nein. Selbstverständlich. Terry, Lydia und ein paar miserabel bewaffnete, schlecht ausgerüstete Rebellen. Schade, dass wir gerade keinen Bedarf an Kanonenfutter haben.
    – Hurley ist auch dabei.
    Er hebt die Augenbrauen wieder.
    – Nun. Das ändert die Sachlage.
    Er lässt die Augenbrauen sinken.
    – Jetzt müssen Sie nur noch zurück zu diesem Abwasserrohr kriechen und sie zu uns heraufholen, damit sie uns Feuerschutz geben können. Und es wäre nett, wenn sie uns nicht umbringen würden, wenn wir um die Ecke kommen.
    Ich balle meine Hand erneut zur Faust und zeige sie ihm.
    – Entweder wir gehen alle zusammen oder keiner.
    Er denkt nach.
    Ich deute auf die Zellen, aus denen immer noch schmatzende Geräusche dringen.
    – Monster, Predo. Echte Monster.
    Er nickt.
    – Wie dumm von mir. Ohne Sie wäre mir das gar nicht aufgefallen.
    Er runzelt die Stirn, nickt noch einmal und lässt einen Finger in der Luft kreisen, um die Aufmerksamkeit seiner Leute zu erregen. Nach einigen weiteren energischen Handzeichen haben wir eine enge, stachelschweinartige Formation

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