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Ausgespielt

Ausgespielt

Titel: Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Dolan befreundet«, erklärte ich, als ob das von Belang wäre.
    »Nett?«
    »Sehr. Wir kennen uns seit Jahren.«
    »So was habe ich mir schon gedacht. Du warst ja noch nie impulsiv.«
    »Eigentlich doch. Ich brauche nur manchmal eine Weile, bis ich mich dazu durchringe.«
    Freundschaftliches Schweigen trat ein, lediglich unterbrochen von dem Geräusch, das Henrys Kelle verursachte, wenn sie aufs Erdreich stieß.
    »Ist Lewis noch da?«, fragte ich schließlich.
    »Er fliegt morgen nach Hause. Inzwischen bin ich etwas besser auf ihn zu sprechen, falls du dich das fragst. Ich will ihn zwar noch nicht sehen, aber mit der Zeit werden wir uns schon wieder vertragen.«
    »Und was ist mit Mattie?«
    »Ach, das ist wahrscheinlich besser so. Ich habe nie erwartet, dass aus der Beziehung etwas Ernstes wird.«
    »Hätte aber sein können.«
    »›Hätte sein können‹ bringt nicht viel. Ich finde es meistens 217
    klüger, sich mit dem zu befassen, was ist, als damit, was hätte sein können. Nachdem ich es ohne eine längere
    Liebesbeziehung bis ins hohe Alter von siebenundachtzig Jahren geschafft habe, besteht schließlich kein Grund anzunehmen, dass ich zu so etwas überhaupt fähig wäre.«
    »Kannst du sie nicht wenigstens anrufen?«
    »Könnte ich, aber ich weiß nicht, was das nützen soll. Sie hat klar gesagt, was sie empfindet. Ich habe nichts anderes anzubieten und nicht viel hinzuzufügen.«
    »Und wenn sie dich anrufen würde?«
    »Das steht ihr frei«, sagte er. »Ich möchte nicht wie ein Jammerlappen klingen. Mir geht’s wirklich gut.«
    »Ja, natürlich geht’s dir gut, Henry. Du bist nicht am Boden zerstört, weil du eben nicht jahrelang mit ihr zusammen gewesen bist. Aber ich fand schon, dass ihr prima zusammengepasst habt, und bedaure es, dass nichts daraus geworden ist.«
    »Was hast du dir denn vorgestellt? Einen kleinen Abstecher zum Altar?«
    »William hat mit siebenundachtzig geheiratet, warum nicht du?«
    »Er ist von Natur aus stürmisch. Ich bin ein Langweiler.«
    Ich warf eine Hand voll Gras nach ihm. »Bist du nicht.«

    Um fünf Uhr rief Reba an und unterbrach mich bei einem Nickerchen, das ich rückblickend als rekordverdächtig bezeichnen würde. Ich hatte mich mit einem meiner geliebten Spionagethriller von John le Carré aufs Bett gelegt. Das Licht war gedämpft. Die Temperatur war mild, und das Laken, das ich über mich gezogen hatte, hatte genau das richtige Gewicht. Von draußen hörte ich das entfernte Brummen eines Rasenmähers, gefolgt vom Pft-pft-pft von Henrys automatischem Rain Bird, der Wasserfontänen über den frisch gemähten Rasen versprühte.
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    Dank meines Schlafmangels aus den letzten zwei Nächten sank ich aus der Welt des Bewusstseins wie ein flacher Stein, der träge auf den Grund eines Sees trudelt. Ich weiß nicht, wie lange ich in diesem Zustand verharrt hätte, wenn das Telefon nicht geklingelt hätte. Ich hielt mir den Hörer ans Ohr und sagte: »Äh-häh.«
    »Hier ist Reba. Habe ich Sie geweckt?«
    »Ich fürchte schon. Wie viel Uhr ist es?«
    »Fünf Minuten nach fünf.«
    Ich sah zum Oberlicht hinauf und blinzelte, um eventuell erkennen zu können, ob die Sonne gerade auf- oder unterging.
    »Morgens oder abends?«
    »Es ist Freitagnachmittag. Ich wollte nur fragen, was Sie von Ihren Männern gehört haben.«
    »Bis jetzt noch nichts. Cheney ist momentan mit einer Überwachung beschäftigt, aber er versucht bestimmt, seinen Kontaktmann in Washington D.C. zu erreichen. Es kann ein paar Tage dauern, den Termin zu vereinbaren. Wenn so viele Polizeibehörden beteiligt sind, wird es schwierig, sich über das Protokoll zu einigen.«
    »Ich wäre froh, wenn sie sich beeilen würden. Beck kommt am Sonntagabend zurück. Ich will mich nicht mit ihm
    herumschlagen müssen, wenn ich das hier mitmache.«
    »Kann ich verstehen. Dummerweise muss Cheney auf andere Leute Rücksicht nehmen und kann nur begrenzt auf Eile dringen. Dass das Wochenende bevorsteht, ist auch nicht gerade hilfreich.«
    »Das glaube ich. Haben Sie Lust, nachher irgendwas zu unternehmen? Wir könnten essen gehen.«
    »Klingt gut. Wann?«
    »Bald oder gleich, auf jeden Fall möglichst schnell.«
    »Woran hatten Sie gedacht? Sollen wir uns irgendwo treffen?«
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    »Wie Sie wollen. Ich weiß nur, dass ich rausmuss, bevor ich den Verstand verliere.« Sie hielt inne, und ich hörte, wie sie sich eine Zigarette anzündete.
    »Warum sind Sie denn so nervös?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Mir ist schon den

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