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Ausgespielt

Ausgespielt

Titel: Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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verschwunden war. Gemeinsam durchquerten wir die Tiefgarage.
    »Diese Putzmänner haben mir nicht gefallen«, sagte sie.
    »Können Sie jetzt langsam mal Ruhe geben?«
    »Ich bin mir aber ganz sicher. An denen war irgendwas faul.«
    »Danke für den Hinweis. Ich werd’s in den Akten vermerken.«
    An meinem Käfer angekommen, schloss ich die Fahrertür auf und setzte mich hinters Lenkrad, ehe ich hinüberfasste und ihr 252
    die Beifahrertür aufmachte. Sie stieg ein und zog die Tür zu, doch als ich den Schlüssel ins Zündschloss stecken wollte, streckte sie die Hand aus. »Moment Warten Sie.«
    »Warum?«
    »Weil wir noch nicht fertig sind. Sobald Marty wegfährt, legen wir noch mal los.«
    »Sie können nicht noch mal raufgehen. Wie wollen Sie das denn bewerkstelligen?«
    »Wir sagen Willie, dass Sie Ihre Tasche oben vergessen haben und sie unbedingt wiederhaben müssen.«
    »Reba! Hören Sie auf damit. Sie vermasseln den Behörden noch ihre Anklage.«
    »Es sind doch die Behörden, die alles vermasseln. Sehen Sie sich nur um. In diesem Land herrscht das reine Chaos.«
    »Darum geht es nicht. Sie dürfen keine Gesetze übertreten.«
    »Hört, hört, Miss Zimperliese. Welche Gesetze denn?«
    »Sollen wir mit Einbruch und Diebstahl anfangen?«
    »Das war weder Einbruch noch Diebstahl. Wir sind mit Marty hochgefahren. Er hat uns aus freien Stücken reingelassen.«
    »Und dann haben Sie die Schlüssel gestohlen.«
    »Ich habe sie nicht gestohlen. Ich habe sie mir ausgeliehen. Ich will sie ja wieder zurückbringen.«
    »Das spielt keine Rolle. Ich sage Ihnen, mir reicht’s«, erklärte ich. Ich drehte den Zündschlüssel um, legte den ersten Gang ein und fuhr rückwärts aus der Parklücke.
    »Wollen Sie Ihre Tasche denn nicht wieder?«
    »Jetzt nicht. Jetzt bringe ich Sie nach Hause.«
    »Dann eben morgen früh, und ich schwöre Ihnen, dass die Sache damit erledigt ist, okay? Ich hole Sie um acht ab.«
    »Warum denn so früh? Morgen ist Samstag. Das Einkaufszentrum öffnet erst um zehn.«
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    »Da sind wir schon lang wieder weg.«
    »Nachdem wir was getan haben?«
    »Das sehen Sie dann schon.«
    »Ausgeschlossen. Ohne mich.«
    »Wenn Sie nicht mitkommen, mache ich es eben allein. Weiß Gott, was für Schwierigkeiten ich mir dabei einhandle.«
    Am liebsten hätte ich entnervt die Augen geschlossen, doch ich fuhr gerade die Rampe zur Ausfahrt hoch und wollte in meiner Eile, die Tiefgarage zu verlassen, nicht irgendetwas rammen.
    An der Chapel bog ich rechts ab. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Reba etwas aus der Jackentasche zog. »Mann, das ist ja cool«, sagte sie.
    »Was?«
    »Jetzt habe ich doch etwas gestohlen. Ich böses Mädchen.«
    »Haben Sie nicht.«
    »O doch. Die hier gehören Beck. Ich habe sie in seinem Schreibtisch in so einer albernen Geheimschublade gefunden.
    Anscheinend hat er vor, sich von hier zu verdrücken, der kleine Scheißer.« Sie hielt einen Pass, einen Führerschein und verschiedene andere Dokumente in die Höhe.
    Abrupt fuhr ich an den Straßenrand, was den Fahrer hinter mir so massiv verärgerte, dass er sich auf die Hupe lehnte und eine obszöne Handbewegung machte. »Geben Sie mir die«, verlangte ich und griff nach den Sachen.
    Sie hielt die Papiere so, dass ich sie nicht erreichen konnte.
    »Moment mal. Das hier ist wirklich erste Sahne. Ein Pass, eine Geburtsurkunde, ein Führerschein und Kreditkarten. ›Garrison Randell‹ mit einem Foto von Beck. Das muss eine Stange Geld gekostet haben.«
    »Reba, was glauben Sie, was passiert, wenn er merkt, dass das 254
    Zeug weg ist?«
    »Wie soll er das erfahren?«
    »Vielleicht dadurch, dass er sofort, wenn er wieder im Büro ist, in der Schublade nachsieht? Das hier ist seine Flucht-versicherung. Wahrscheinlich kontrolliert er zweimal am Tag, ob die Papiere noch da sind.«
    »Da haben Sie Recht«, gab sie zu. »Aber warum soll er ausgerechnet mich verdächtigen?«
    »Er braucht Sie gar nicht zu verdächtigen. Er braucht lediglich dahinter zu kommen, wer im Büro gewesen ist. Wenn er erst einmal Marty im Visier hat, sind Sie dran. Marty hält für Sie nicht den Kopf hin. Sie wandern wieder in den Knast.«
    Sie überlegte. »Na gut. Ich lege alles wieder in seinen Schreibtisch, wenn ich Onnis Schlüssel zurückbringe.«
    »Danke«, sagte ich, aber ich wusste, dass ich sie nicht beim Wort nehmen konnte.

    Ich setzte sie zu Hause ab und betrat um Viertel nach elf meine Wohnung. Das rote Lämpchen an meinem Anrufbeantworter blinkte. Vermutlich

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