Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ausgetanzt

Ausgetanzt

Titel: Ausgetanzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Bürkl
Vom Netzwerk:
Idee, nicht die geringste
Eingebung bezüglich Caros Mörder. Sie sah Jonas an. »Eine Woche vor ihrem Tod
hab ich mit ihr gesprochen. Nach dem Tanzkurs hat sie mich eingeladen, Tee bei
einer Veranstaltung oben am Salzberg in Hallstatt auszuschenken.« Kälte kroch
ihr in die Knochen. »Ist der Tatort oder Fundort wieder freigegeben? Kann
Katharina wieder arbeiten?«
    »Fundort. Ja, ist freigegeben. Wir wissen noch nicht, wo Caro
getötet wurde.«
    »Ach! Was wisst ihr überhaupt?« Ungerecht, natürlich, diese
Worte.
    Jonas hob bedauernd die Arme.
    »Aaaah!«, kreischte sie und ließ der Erregung freien Lauf,
endlich! Wie wohltuend. »Ich halte das alles nicht aus!« Sie war laut geworden,
es machte ihr nichts aus. Sollte Hans hereinkommen, sollte er! Aber er kam
nicht.
    »Schhhh, Nike! Es wird wieder gut.« Jonas griff nach
Berenikes Hand. Elektrischer Strom! Lebendige Energie durchfloss sie. Er zog
sie hoch und auf seinen Schoß. Alles an ihr spürte seinen trainierten Körper.
Diese sehnigen, muskulösen Schenkel unter ihr. Mit der Zungenspitze fuhr sie
sich über die Lippen. Hände schoben sich unter ihr Seidenhemd, dass ein
feuriger Blitz, von ihren Brüsten ausgehend, ihren Körper aufflammen ließ. Sie
fühlte sich weich und … plötzlich war alles irgendwie richtig. Jonas hauchte
heißen Atem in ihr Ohr, und wieder dieses »schhhh«, das seltsam beruhigte. Von
draußen Geschirrklappern, Männerstimmen, Lachen. Eine Motorradtour mit Jonas,
das wär’s jetzt. Einfach los, ohne Ziel. Alle Grausamkeiten hinter sich lassen.
Seinen männlichen Körper hinter sich auf dem Sozius spüren. Irgendwo ein
Picknick und dann …
    Ein Riss, ein Zucken in seinem Körper. Der Energiefluss
verebbte. »… im Dienst«, drang es an ihr Ohr, gar nicht mehr heiß gehaucht. Sie
rutschte von seinem Schoß.
    »Ich muss weiter, Nike.«
    Eine Teetasse schepperte auf der Untertasse, als Berenike
gegen die Tischplatte stieß.
    »Ja. Natürlich.« Sie zupfte an ihrem Oberteil, rückte es
züchtig zurecht. »Was ein richtig großer Kieberer werden will, den
interessieren natürlich tote Körper viel mehr als lebendige.«
    »Red nicht so, Nike, bitte!«
    »Hör auf mit deinem ›Nike, Nike‹! Kannst du mir wenigstens
sagen, ob wir uns wirklich vor einem Serienmörder fürchten müssen, wie es die
Zeitungen heute in der Morgenausgabe berichten?« Sie deutete auf den offen
daliegenden Kurier: Schon warten Schulen mit der Zusage für ihre Ausflüge, bis
der Mord geklärt ist. Ein Drama für den Tourismus in Hallstatt.
    Jonas seufzte. »Ich halte das für Hysterie. Aber wer weiß.
Auch die Idylle stellt sich manchmal als trügerisch heraus.«
    »Ja.«
    Müde strich sich Jonas über die Stirn. Als ob er so die
Falten wegschieben könnte.
    »Nike …«
    Nochmals so ein Blick, der alles ändern könnte. Aber er blieb
nicht. Niemals blieb er bei ihr.
    »Ich muss los. Mein Chef ist nervös wegen dieses Mordfalls.
Die Medien bedrängen ihn. Dabei sitzt er nur im Büro. Er soll Ergebnisse
bringen und dafür muss ich sorgen.« Jonas stand auf. Kontrollierte seine Hose.
Alles saß, wie es sitzen sollte.
    Noch vorhin hätte Berenike gedacht, dass sie beide
hier …
    »Jetzt vor der Landtagswahl überhaupt! Ein Serienmörder im
Salzkammergut, das wäre ein Drama, ein offensichtliches Sicherheitsmanko.
Stattdessen versprechen die Parteien mehr Polizei auf der Straße. Wers glaubt,
wird selig.« Für einen Moment wirkte er hundeelend, dazu die Bartstoppeln, ganz
ungewohnt für den sonst so akkuraten Jonas. »Der letzte Fall ist kaum richtig
abgeschlossen und jetzt ohne einmal durchzuatmen das hier.« Er hustete.
    Berenike nahm einen letzten Schluck Ahorntee. Kalt war er,
und zu viel Süßigkeit klebte am Grund der Tasse.
    »Was ist eigentlich mit Sven? Hast du ihn befragt?«
    Jonas richtete sich auf, straffte den Bauch. Jetzt war er
wieder Bezirksinspektor Lichtenegger, der Superkieberer. Keine Spur mehr von
ihrem Geliebten … wenn er das war. Sie sah ihm zu, wie er sich mit einer Hand
über die Wange fuhr, sich sämtliche Gefühle aus dem Gesicht zu wischen schien.
    »Nein, noch nicht. Ich habe ihn nicht angetroffen.« Er griff
nach ihrer Hand. Wärme, diese Wärme!
    »Jonas, findest du das nicht lächerlich? Egal, wen du
befragen willst, du triffst die Leute nicht an! Wie willst du je was ermitteln?
Wie wär’s, wenn ihr tollen Meisterbullen euch mal auf die Lauer legt?«
    »Alles in Ordnung?« Hans streckte den Kopf zur Tür herein und
grinste

Weitere Kostenlose Bücher