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Ausgetanzt

Ausgetanzt

Titel: Ausgetanzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Bürkl
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Und das Ganze von vorne.
»Einer allein tut es ja nicht für die Dame. Aber was hat man bei dem Elternhaus
erwartet! Ihr Vater ist auch ein Weiberheld.«
    »Recht hat sie.« Gerhild blieb freundlich. »Ihr wisst, was
Caro uns gelehrt hat. Wir können uns einzig auf den Moment verlassen. Glaub
mir, ich weiß das.«
    »Stimmt.« Ellens Blick, der ebenso dunkel zu sein schien wie
ihre Stimme, wanderte in eine unbekannte Ferne.
    »Ich hab übrigens Caro erst heute im Auto gesehen, als sie
Richtung Obertraun fuhr.« Valerie belauerte Ellen. Die zuckte zusammen. »Dort
wohnst du doch, nicht wahr? Ist Sven heute Abend zu Hause?«
    »Wieso?«
    »Naja …« Valerie lachte eines dieser unehrlichen
Kellnerinnenlachen und verdrehte anzüglich die Augen.
    »Sven und Caro? Geh bitte.« Ellen legte eine Hand vor
Augen. »Wenngleich er nicht mehr mit mir … ihr wisst schon …« Sie fuhr
sich über die Stirn. Helena, die bisher stumm etwas abseits gestanden war,
legte Ellen nun einen Arm um die Schulter. »Ich weiß nicht mehr, seit wann«,
fuhr Ellen fort. »Aber Caro …« Mutlos ließ sie die Arme sinken. »Meinst du
wirklich?«
    Valerie lachte betont harmlos und wie im Triumph. »Ich weiß
nicht. Ist ja dein Mann, nicht meiner.«
    »Außerdem war er noch nicht zu Hause, als ich mich auf den
Weg gemacht hab. Wo bleibt Caro nun wirklich?«
    Jemand sah aufs Handy, das Display leuchtete bedrohlich auf.
Es war 30 Minuten über der vereinbarten Zeit. Sie mussten Caro anrufen,
natürlich. Aber da meldete sich niemand. Die Frauen sahen einander im Schein
der Fackel ratlos an. Ellen umkrampfte ihre Umhängetasche.
    »Es ist ungewöhnlich, dass Caro ausgerechnet an einem so
besonderen Tag fehlt.« Selma zog die Brauen hoch.
    »Sie kommt aber gern zu spät, zumindest zum Tanzkurs.«
Berenike hatte sich bereits mehrfach darüber geärgert, dass jemand derart mit
ihrer knappen Freizeit umging.
    »Wir müssen sie suchen.« 40 Minuten waren vergangen. Berenike
durchbrach die Erstarrung, ihre eigene und die der Frauen. »Es hilft nichts.«
Der Wald raschelte wie zur Bestätigung. »Womöglich hat sich Caro den Fuß
verstaucht und braucht Hilfe.«
    »Wollen wir nicht gleich so was annehmen.«
    »Vielleicht ist es nicht so arg und sie hat nur ihr Handy
irgendwo liegen gelassen.« Helena zeigte sich wieder einmal als geborene
Optimistin, wie schon oft, seit Berenike sich mit ihr angefreundet hatte.
    »Wer von euch kennt sich hier gut aus?« Berenike blickte in
die Runde der Frauen, acht waren sie insgesamt.
    »Ich«, meldete sich Selma zu Wort, »einigermaßen wenigstens.«
    Die Frauen schalteten Taschenlampen ein, die wirre
Lichtlinien ins Dunkel zeichneten. Stimmen wirbelten durcheinander. Brachten Mutmaßungen
vor, Ideen, wo man suchen und wer wen anrufen und warum überhaupt Caro sich
verspätet haben könnte.
    Berenikes innere Augen sahen Schlimmes. Nicht Caro, bitte!
Sie hielt Caro für stark. Auch wenn sie ihr nicht sonderlich sympathisch war.
Sie erhob die Stimme: »Wir müssen einen Plan machen, uns bei der Suche
aufteilen. Aus welcher Richtung kommt Caro?«
    »Sie wohnt in St. Agatha.«
    »Ja, aber sie ist nach Obertraun gefahren.«
    »Dann müsste sie eigentlich denselben Aufstieg genommen
haben wie wir alle. Also wird eine Gruppe den Weg zur Bergstation der
Salzbergbahn abgehen.« Selma übernahm das Kommando. »Ellen, du wirst das
gemeinsam mit Rita und Gerhild machen. Du kennst dich doch hier einigermaßen
aus?«
    »Jaja«, nickte Ellen, sie wirkte ein wenig abwesend.
    »Helena«, fuhr Selma fort, »du übernimmst mit Valerie und
Denise den Welterbe-Wanderweg in die andere Richtung. Und du, Berenike, gehst
mit mir, wir werden rund um den Treffpunkt nach Caro suchen.«
    »Alles klar«, nickte Helena. Valerie sah sie zweifelnd an.
Endlich hatten sie einen Plan.
    »All right, chief inspector.« Denise schloss sich den beiden
mit einem Glitzern in den Augen an. »What shall we do with the dead body?«
    Valerie stieß sie in die Seite, und Helena murmelte: »Lass
diese Scherzchen, okay?«
    Denise nickte brav.
    »Wenn wir sie nur finden!« In Gerhilds Stimme schwang die
Ankündigung von Tränen. »Meiner Seel, ich kenn Caro schon so lang. Da war ich
so froh, wieder mit ihr in Kontakt zu sein, und jetzt das.«
    Denise verdrehte die Augen. »Was soll denn schon sein? Es
passiert eh nie was. Nichts wirklich Interessantes.« Wieder ein Stoß von
Valerie, die mit ihrem Handy spielte. Denise schwieg endlich und trabte hinter
Helena her. Selma

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