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Ausgeträllert (German Edition)

Ausgeträllert (German Edition)

Titel: Ausgeträllert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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nicht beendet hättest ... Der Typ ist’ne Doppel-Null. Und der Zwerg ist ein
pain in the ass
. Eigentlich bin ich ganz froh, dass du da bist.«
    »Ach, das hätte ich jetzt nicht gedacht.«
    »Sagst du mir jetzt wenigstens, was der Ritter verbrochen hat? Oder brauchtest du nur einen Vorwand, um mal eben schnell was zu essen?«
    »Okay, nur zwei Sätze: Das stumpfe Trauma war die Todesursache. Aber das Opfer ist vor dem Aufspießen geköpft worden – mit einem Schwert! Dieses Schwert gehört Roland Wohlfahrt, dem schwarzen Ritter.«
    Ich warf meinen Löffel in die Spüle. »Winnie, mir wird schlecht.«
    »Du wolltest es wissen.«
    »Ja, ja ... Ich gewöhne mich langsam dran. Aber ein Veto habe ich trotzdem: Die Ritter kämpfen doch nicht mit scharfen Schwertern?«
    »Das nicht. Aber das Schwert, das wir unter den Trümmern des Ochsenzeltes gefunden haben, ist aus Rolands Zelt. Es ist definitiv seines – sein Name steht drauf.«
    »Aha. Und dann denkst du gleich, er hat den Mann umgebracht und hinterlässt seine Adresse am Tatort?«
    »Ich denke gar nichts, ich kläre ab.«
    »Er hat doch gar kein Motiv.«
    »Schlaumichel hier nicht rum. Ich sagte doch – ich kläre den Sachverhalt ab. Das ist alles. Und wenn du ein Wort darüber verlierst, was ich dir grad gesagt habe, dann landest du auch auf dem Grill.«
    »Mein Name ist Hase. Und der Abend war sowieso hinüber.«
    »Vielleicht hast du ihn in ein paar Stunden ja wieder«, sagte Winnie in versöhnlichem Tonfall.
    »Dann fährt er sofort nach Hause. Ins Sauerland. Gott sei Dank.«
    »Dann gönn dir doch heute Abend den Zwerg, wenn es gar zu dringend ist.«
    »Du bist fies, Blaschke. Ich kann nix dafür, dass ich dir dein Wochenende mit Nikolaj verdorben habe.«
    Winnie stellte den leeren Teller in die Spüle. »Quitt, Frau Abendroth?«
    »Noch nicht ganz, Sherlock Holmes. Wo du schon mal da bist: Verrat mir mal, was dein Kollege Seidel gegen Rudi in der Hand hat.«
    »Weiß ich nicht«, sagte er. »Aber wenn der sich so aufbläst, bestimmt jede Menge.«
    »Katastrophe«, sagte ich.
    »Genau«, sagte Winnie.
    »Was mach ich denn jetzt?«
    »Wieso du?«
    »Weil ich schuld bin. Einzelheiten später, aber Elli läuft Amok, weil Rudi verhaftet wurde. Das zarte Pflänzchen einer jungen Liebe ... und so weiter und so fort ... Und was soll jetzt Matti ohne Rudi machen?«
    »Schlimmstenfalls fragt er dich, ob du mit ihm arbeitest«, sagte Winnie. »Oder arbeitest du weiter bei Heibuch?«
    Soweit hatte ich das Problem noch gar nicht durchdacht. Ja, es wäre die naheliegendste Lösung – und vor allem hätte ich diese Lösung als wahre Freundin sofort in Betracht ziehen müssen. Matti brauchte Hilfe – und ich konnte den Job ganz ordentlich machen. Was lag also näher, als ihm meine Hilfe anzubieten – und zwar freiwillig? Bestimmt wartete er schon auf meinen Anruf. Ich konnte ihn mir lebhaft vorstellen, wie er da vor dem Telefon saß, geduldig, ruhig, abwartend, einen finnischen Tango summend und dabei pfundweise Süßigkeiten verputzend, wie beim Eisfischen. Er würde dort bis morgen früh warten oder bis in alle Ewigkeit. Ich schob den Gedanken beiseite und sagte: »Besorg mir diese sogenannten Beweise!«
    »Geh doch ins Präsidium und rede mit Seidel. Er hat heute Abend Dienst. Ich kann mich da nicht auch noch einmischen.«
    »Du musst doch nur sagen, dass es für deinen Fall wichtig ist.«
    »Hat Rudi denn die Reifen geklaut?«
    »Ja. Aber …«
    »Was?!«
    »Das hat er für mich getan … um dem Knipser eins auszuwischen. Bitte Winnie, besorg mir die Beweise.«
    »Bin ich meschugge?«
    »Winnie.«
    »Nein.«
    »Winnie.«
    »Nei-en.«
    »Bitte. Ich muss irgendwas tun. Ich kann nicht mit Matti im Bestattungsinstitut arbeiten. Tu doch was. Du bist doch die Polizei.«
    »Maggie Abendroth, noch mal zum Mitschreiben: Seidel ist nicht mehr in meiner Abteilung … Wir reden später darüber. Aber am besten, du kümmerst dich selbst drum – um alles. In beliebiger Reihenfolge. Ich muss los.«
    »Du bist immer so verdammt hetero, wenn du arbeitest. Voll unsympathisch.«
    Winnie schloss mich in die Arme und drückte mich so fest, dass mir die Luft wegblieb. »Das stimmt. Ist mir vorher noch nie aufgefallen«, sagte er, küsste mich auf die Stirn und ging.
    Raoul guckte von der Thekenseite durch die Luke und sagte: »Isse dachte, du bisse ssarf auf diesse Pigmeo? Der Mann hatte Gessmack.«
    »Harch! Kann ich mal einen Abend verbringen, ohne dumme Kommentare über mich zu

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