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Ausgeträumt

Ausgeträumt

Titel: Ausgeträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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und dreizehn Kilo schwerer. Sie hatte ein gräßliches Lächeln im Gesicht.
    »Freust dich, mich zu sehn?« fragte sie.
»Komm rein«, sagte ich. Wir gingen ins Wohnzimmer. »Gibst du mir was zu trinken, Pupser?«
»Mhm …«
»He, was’n das da?«
»Was?«
»Das Gummiding. Das Weib da.«
»Das ist ne aufblasbare Puppe.«
»Machst du’s mit der?«
»Bis jetzt noch nicht.«
»Wieso liegt sie da?«
»Keine Ahnung. Da hast’n Drink.«
Penny schubste die Puppe von der Couch und setzte sich mit
    ihrem Drink. Sie trank einen ordentlichen Schluck.
»Du hast mir gefehlt, Pupser.«
»Was hat dir gefehlt?«
»Ach, so Kleinigkeiten.«
»Zum Beispiel?«
»Hm, fällt mir im Moment nicht ein.«
Sie trank ihr Glas aus und lächelte verlegen.
»Ich brauch Geld, Pupser. Sammy ist abgehauen mit allem,
    was ich hatte.«
»Penny, ich bin verschuldet. Bei einem Typ, der mir den
    Arsch aufreißt, wenn ich nicht die Zinsen für ein Darlehen berappe.«
    Ich ging in die Küche und kam mit zwei neuen Drinks zurück. »Bloß ’n bißchen was, Pupser.«
»Herrgott, ich hab nichts.«
    »Ich blas dir auch einen. Weißt du noch, wie gut ichs dir immer gemacht hab?«
    »Schau her, alles was ich hab, ist ein Zwanziger. Da …« Ich fischte den Schein raus und gab ihn ihr.
»Danke …«
    Sie verstaute das Geld in ihrer Handtasche. Wir saßen da und nippten an unseren Drinks.
    »Wir hatten auch gute Zeiten miteinander«, sagte sie. »Am Anfang, ja.«
»Ich weiß nicht, irgendwann isses deprimierend geworden.« »Hör zu, wir haben uns scheiden lassen, weil wirs nicht
    gepackt haben.«
»Ja, ja«, sagte sie. »Du fickst doch nicht dieses Ding da,
oder?«
»Nee. Jemand hat es liegenlassen.«
»Wer?«
»Weiß nicht. Jemand, der mir eins auswischen will.« »Soll ich dir einen blasen?«
»Nein.«
»Kann ich ne Weile bleiben und was trinken?«
»Wie lang?«
»Zwei Stunden.«
»Meinetwegen.«
»Danke, Pupser.«
    Als sie ging, war sie ziemlich betrunken. Ich gab ihr noch einen Zwanziger fürs Taxi. Sie sagte, sie hätte nicht weit. Als sie fort war, saß ich eine Weile da, dann griff ich mir die Gummipuppe und setzte sie neben mich auf die Couch. Ich trank einen Wodka-Tonic. Es war ein stiller Abend. Ein stiller Abend in der Hölle. Während die Erde qualmte wie ein vermoderter Baumstamm voll Termiten.

51
    Man macht sich keine Vorstellung, wie schnell fünfundzwanzig Tage vergehen, wenn man nicht will, daß sie vergehen.
    Ich saß im Büro, als die Tür aufging und Johnny Temple erschien. Er hatte diesmal zwei Affen dabei.
»Acme Executioners«, sagte er. »Wir kommen kassieren.«
»Ich hab das Geld nicht, Johnny.«
»Sie haben die Sechshundert nicht?«
»Ich hab nicht mal sechzig.«
Johnny seufzte. »Dann müssen wir ein Exempel statuieren.«
»Was? Wollt ihr mich zusammenschlagen wegen mickrigen sechshundert Dollar?«
»Nicht zusammenschlagen, Belane. Erledigen.«
»Das glaub ich nicht.«
»Uns egal, was du glaubst«, sagte einer der beiden Affen.
»Yeah«, meinte der andere.
»Also jetzt mal langsam, Johnny«, sagte ich. »Ihr wollt mich erledigen wegen sechshundert Dollar, die ich für ein Darlehen von vier Riesen schulde? Ein Darlehen, das ich nie zu sehen gekriegt hab, weil es purer Nepp war? Und den Red Sparrow habt ihr mir auch nicht geliefert. Was macht ihr denn mit Typen, die euch große Summen schulden? Legt die doch um. Warum mich?«
»Tja, das ist so, Belane: Wir erledigen Sie, weil Sie uns Peanuts schulden. Das spricht sich herum. Und die, die uns große Summen schulden, kriegen es mit der Angst. Wenn wir mit Ihnen so was machen, wegen fast nichts, dann wird denen schlagartig klar, was ihnen blühen kann. Alles klar?«
»Ja«, sagte ich, »schon kapiert. Aber wir reden hier von meinem Leben, verstehn Sie. Es ist nicht so, als käm es darauf nicht an.«
»Tut es aber nicht«, sagte Johnny. »Wir führen ein Geschäft, und bei Geschäften kommt es nur auf den Profit an.«
»Ich kann nicht glauben, was hier läuft«, sagte ich und zog langsam die Schublade meines Schreibtischs auf.
»Halt!« sagte einer der Affen. Im nächsten Augenblick stand er neben mir und bohrte mir den Lauf einer Luger ins Ohr.
»Her mit der Knarre!«
Er nahm meine Kaliber-32 an sich.
»Für einen Fettsack bist du ziemlich schnell«, sagte ich.
»Yeah«, meinte er lächelnd.
»Also, Belane«, sagte Temple, »dann machen wir jetzt mal eine kleine Spritztour.«
»Aber doch nicht am hellen Tag!«
»Doch, dann können wir Sie auch besser sehen. Los, aufstehen!«
Ich stand

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