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Auslegware

Auslegware

Titel: Auslegware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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konnte, hatte ich in der Baumarktbranche leicht eine neue Anstellung gefunden. Und nun war ich Bodenleger und Verkäufer von Auslegware.
    Wie passend , dachte ich ironisch. Ich auf dem Boden, als kuschelige Auslegware.  
    Mit einem Grummeln nahm ich das Messer wieder auf und machte weiter. Nur schnell fertig werden, sagte ich mir immer wieder.
    Zwei schweigsame Stunden später lag der Teppich zumindest passend zwischen den Wänden, Ecken und Kanten des Wohnzimmers. Ich platzierte noch einige Meter Doppelklebeband unter dem Schlingenteppich, damit er nicht verrutschte, ehe ich mich erhob und mein Werk nicht ohne Stolz betrachtete. Es war bereits zu spät, um die Schienen in den Türstock zu schrauben und die Fußbodenleisten anzubringen. Dafür hätte ich bohren müssen und das um halb elf nachts, würden die Nachbarn sicherlich nicht verstehen. Das war etwas, was Marius auch gut allein zustande bringen konnte.
    „So“, sagte ich abschließend, packte mein Werkzeug in den Koffer und raffte das übrig gebliebene Material und den Müll zusammen. „Der Rest ist ein Kinderspiel.“ Ich sah hoch. Marius war während der letzten Stunde in der Mitte des Raumes sitzen geblieben und hatte mich schweigend beobachtet, oder besser gesagt, meine Arbeit überwacht.
    Er ließ seinen Blick um sich herum schweifen und begutachtete den nun perfekt eingepassten weinroten Schlingenteppich.
    „Schön“, seufzte er, nicht ohne Besitzerstolz. Mir war es zu viel Farbe, aber wenn es ihm gefiel, sollte es mir recht sein. Das einzig Gute, das mir an dem Teppich besonders gefiel, war, dass er sich wirklich angenehm unter den Füßen anfühlte. Es war, wie auf Watte zu gehen. Es musste herrlich sein, auf ihm zu sitzen oder zu liegen.
    Auf dem Rücken, die Beine bis zur Brust angewinkelt, nackt, den Hintern hochgereckt …
    Vor meinem geistigen Auge lag Marius auf dem Rücken, spannte die Muskelpakete auf seinem Bauch an und lächelte mich so hinreißend an, dass ich nicht anders konnte, als in ihn zu fahren.
    „Gute Arbeit“, riss mich seine Stimme aus den lüsternen Gedanken. „Du bist ein Profi.“
    Ich nickte nur. Weg. Schnell weg von hier, bevor ich noch in seinem Beisein kam, und das allein durch meine versaute Vorstellungskraft.
    „Was bin ich dir schuldig?“, wollte er wissen und hievte sich auf die Beine. Seine nackte Brust schimmerte verführerisch im Licht der Deckenlampe. Die dunklen Punkte um seine Nippel stachen so penetrant heraus, dass ich die Finger um den Henkel meines Werkzeugkoffers verkrampfen musste. Der kleine Tiger auf seiner Brust fauchte herausfordernd.
    „Nichts“, gab ich heißer von mir. „Kundenservice.“ Damit drehte ich mich um, suchte meine Schuhe und wollte mich verabschieden.
    „Das kann ich nicht …“, rief er mir hinterher und folgte mir. Am Türstock, wo ich zwangsläufig stehen bleiben musste, um in meine Schuhe zu schlüpfen, hatte er mich eingeholt. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich musste mich arg zusammenreißen, sie nicht von mir zu schlagen.
    „… annehmen“, vollendete er seinen Satz. Unsere Blicke trafen sich. Blaue Augen trafen auf meine dunkelbraunen Rehaugen, wie sie einmal von einem Kerl bezeichnet wurden. War das der Grund, warum man ständig von mir annahm, ich würde mit Vorliebe unten liegen? Weiche, warme Rehaugen, treu, lieb und nett …
    Ich schloss sie für einen Moment. „Keine Ursache“, presste ich hervor. „Wenn du bei den Schienen und den Leisten noch Probleme hast, kannst du gern wieder im Baumarkt vorbeikommen.“ Damit löste ich mich von seiner Hand, indem ich einen Schritt Richtung Wohnungstür machte. Ich drehte mich noch einmal um, verabschiedete mich mit einem Nicken und ging.
    Viel länger hätte ich es nicht mehr ausgehalten.
    Verdammt. Der Kerl war so was von lecker, aber ebenso unerreichbar.
    Zuhause angekommen musste ich erst einmal unter die eiskalte Dusche, um mich abzukühlen und einen runterzuholen. Mein ganzer Unterleib war so gespannt, dass jeder Schritt, jede Bewegung der reinste Horror war. Noch nie hatte ich es so nötig, wie an diesem Abend. Dennoch machte ich mich nicht auf den Weg, um mir einen Sexpartner zu suchen. Ich würde nur wieder unten landen, so fertig, wie ich war. Und das war ganz und gar nicht das, was ich jetzt wollte.
    Ich wollte Marius.
     
     

4. anpassen
     
    Samstag.
    Ein freier Tag. Ganz für mich allein. Ohne Kundengespräche, ohne Stress und ohne Marius.
    Es ging selten gut aus, sich einen Hetero als

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