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Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Titel: Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adlon Andreas
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Wie spät ist es denn? « , fragte Mark. Eigentlich eine einfallslose Frage, aber er wollte so normal wie möglich erscheinen.
    » Zehn nach zwölf « , entgegnete die Frau nach einem kurzen Blick auf ihre schlichte Armbanduhr. Seine eigene mussten sie ihm abgenommen haben.
    » Wie ist denn Ihr Name? « Immer schön freundlich sein und Nähe schaffen, als Vertriebsleiter für ein amerikanisches Pharmaunternehmen lag ihm das im Blut. Er hielt sich zwar beruflich hin und wieder in der Zentrale in New York auf, sein Vertriebs-und Aufgabengebiet waren vor allem Deutschland, daneben auch Österreich und der deutschsprachige Teil der Schweiz.
    » Ich heiße Kati Prescout « , sagte sie wie eine Maschine und schickte sich an zu gehen.
    » Einen Moment noch, Mrs. Pres c out, bitte… «
    Sie hielt kurz inne, drehte den Kopf und sagte kurz und knapp:
    » Abendessen gibt es um sechs. « Ehe Mark etwas erwidern konnte, war sie schon verschwunden. Er hörte nur noch die Schließgeräusche.
    Obwohl er eigentlich keinen Hunger hatte, stopfte Mark sich widerwillig den pappigen Burger und die viel zu weichen Pommes in sich hinein. ‚Versuche, so normal wie möglich zu sein‘, sagte er sich, ‚dann werden sie schnell einsehen, dass sie einen Fehler gemacht haben‘. Er sah sich in dem kahlen Raum um, konnte kaum noch etwas Neues entdecken. Wenn er sich das Freizeitangebot dieses Zimmers so ansah, dann konnte man sicherlich schnell verrückt werden. Kein Fernseher, kein Buch, keine Zeitung, noch nicht einmal ein Radiowecker. Nichts, um sich die Zeit zu vertreiben. Aber ein Gehirn brauchte doch Futter. Okay, ein irres Hirn vielleicht nicht.
    Mark ging auf und ab. Drei Schritte vor, umdrehen, drei Schritte zurück, und das Ganze von vorn. Er brauchte eine Strategie, um nicht den Verstand zu verlieren. ‚Denk an was Schönes‘, ermahnte er sich.
    Jana: Als sie noch klein war, sie hatte immer so herzhaft und viel gelacht.
    » Sei nicht immer so albern « , hatte er oft, vielleicht sogar zu oft gesagt, wenn sie ohne ersichtlichen Grund rumalberte und gackerte. Was würde er im Moment nicht alles dafür geben, sie einmal lachen zu hören. Sie hätte sich ruhig über seine derzeitige Situation lustig machen dürfen. Aber wenn sie ihn hier sehen würde und auslachte, wüsste er, sie lebte noch!
    Mark stieß mit beiden Handinnenseiten gegen die kalte, langweilig weiß gestrichene Wand. Ruhig – Mark. Das wollen die doch nur, wahrscheinlich haben sie hier irgendwo sogar eine Minikamera installiert und sehen alles, was du machst. Den Gefallen wollte er ihnen nicht tun. Er musste klar bleiben im Kopf. Nur über die Mitarbeiter gab es einen Weg hier heraus. Er nickte, während er das dachte, als wollte er sich selbst seinen Gedanken bestätigen.
    ***
    Zunächst schien es so, als würde Gary sein gegebenes Wort brechen. Dabei hatte sich Jana so sehr auf den Ausflug gefreut. Ihr ständiges Nachfragen ignorierte er einfach mit süffisantem Lächeln.
    Sein abweisendes Verhalten brachte sie erst recht auf die Palme. Jana hatte sich schon fast damit abgefunden und beschloss, wenn es bis zum Abend nichts wurde mit der Überraschung, zu schmollen. Wie aus dem Nichts sagte er plötzlich:
    » Setz dich in den Wagen, es geht los. «
    » Wo geht es denn hin und was muss ich anziehen? « , wollte sie wissen.
    » Es ist fein, so wie du angezogen bist, legere Kleidung passt prima. Du siehst toll aus. Setz dich einfach ins Auto. «
    Auch während der Fahrt gab sich Gary wortkarg. Die Straßen wurden breiter, und so langsam bekam Jana das Gefühl, dass die Zivilisation sie wiederhatte. Bestimmt waren sie auf dem Weg in eine größere Stadt.
    » Mittlerweile finde ich das ziemlich doof. Du kannst mir langsam mal sagen, wo wir genau hinfahren. Ich bin schließlich kein kleines Kind mehr. «
    Als Gary den Blick änderte, weg von der Fahrbahn hin zu ihrem Gesicht, wurde Jana ganz anders. Obwohl es nur ein kurzer Augenblick war, hatte dieser Blick etwas Böses an sich, fast etwas Wahnsinniges. Das erinnerte sie an ein Theaterstück an ihrer High-School. Gary spielte als Alumni, also als ehemaliger Schüler, genauso mit wie Jana selbst. Sie bekleidete eine Nebenrolle, während er einen Psychopathen spielte. Und diese Rolle spielte er so gut, dass sie damals Angst bekam, obwohl sie ja wusste, dass es nur gespielt war.
    » Gary – was soll dieser Blick? Du machst mir Angst « , sagte sie ernsthaft. Gary reagierte zuerst gar nicht, guckte wie hypnotisiert auf die

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