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Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Titel: Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adlon Andreas
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Belästigung einer Minderjährigen im Raum, was nicht nur in den USA ein schweres Vergehen darstellte. Dabei handelte es sich doch nur um eine Verwechslung, da das Mädchen Janas Jacke trug, oder zumindest eine Jacke, die haargenau so aussah wie die Jacke seiner Tochter.
    Ein Gericht hatte nun darüber zu entscheiden, ob er dauerhaft in der geschlossenen Abteilung bleiben musste. Wegen Überlastung der Gerichte würde ein Termin vermutlich erst in zwei Monaten zustande kommen. Weil er nach Einschätzung des Doktors – toll, er hatte sich zweimal mit ihm unterhalten – eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellte, müsse er vorerst in der jetzigen Unterbringung verbleiben.
    Er folgte schließlich den Ratschlägen von Kati Prescout, was blieb ihm auch anderes übrig. Nach einigen Tagen machte man ihm das Leben zumindest ein bisschen angenehmer. Er bekam einen Radiowecker, der ihm zuverlässig die Uhrzeit anzeigte, einen Block und einen blauen Kugelschreiber. Das hiesige Radioprogramm ließ ein wenig Abwechslung in seinen Alltag einkehren. Zuvor war der morgendliche Gang zu den Duschräumen – immer unter Aufsicht – und das Hereinstellen des Essens die einzige Abwechslung gewesen. Er freute sich wie ein kleines Kind, weniger auf die Mahlzeiten als vielmehr auf die Gesellschaft von Kati. Hin und wieder konnte die stets um Contenance bemühte Schwester, die immer das gleiche weiße Kostüm trug, sich ein Grinsen nicht verkneifen. Keine Frage, sie war ihm sympathisch. Unter anderen Umständen hätte er sich auch für sie als Frau interessiert. Momentan fragte er sich lediglich, wie sie ihm aus seiner Situation heraushelfen könnte. Nach der fünften schriftlichen Botschaft von ihr traute er sich zumindest, ihr auch eine Botschaft zu schreiben, und die Frage zu stellen, die ihn am meisten umtrieb:
    Kannst du mich hier rausbringen?
    Er schrieb die Nachricht nachts im Bett, faltete sie sorgsam zusammen, und hinterließ sie in der zerknüllten Serviette des nächsten Frühstücks.
    Ihre Antwort ließ nicht lange auf sich warten:
    Habe Geduld, mein Freund. Es ist nicht so einfach, aber deine Zeit wird kommen.
    Mark las die Nachricht wieder und wieder, gefühlte 20-mal. Am Ende versuchte er sogar, eine verschlüsselte Botschaft herauszulesen. Aber die Nachricht war als Klartext verfasst worden.
    Sie hatte leicht reden: Es war schwer zu ertragen, nicht zu wissen, ob seine Tochter ihn vielleicht gerade jetzt brauchte, noch zu wissen, wann er endlich hier rauskam. Diese Unsicherheit begann ihn innerlich aufzufressen.
    ***
    Was Jana nicht verstand , war , dass Gary nach der Vorstellung unbedingt wieder in das Blockhaus zurückfahren wollte. Am liebsten wäre sie noch mit ihm ein bisschen durch die von Touristen belebte Innenstadt flaniert. Wäre doch eine gute Gelegenheit gewesen, shoppen zu gehen, ein paar neue Klamotten oder zumindest ein paar Souvenirs zu kaufen. Ohne das groß zu begründen, hieß es von Gary bloß:
    » Wir müssen zurück, es ist schon spät. «
    Aber in der blöden Hütte wartete doch niemand auf sie. Na ja, sie wollte nicht undankbar sein. Schließlich hatten sie einen aufregenden und spannenden Abend im Theater erlebt. Vielleicht würden sie ja noch ein paar mehr solcher Ausflüge machen. So trällerte sie fröhlich das ihr wohl bekannte Lied von The Wanted, das gerade im Radio gespielt wurde, mit:
    The sun goes down ( D ie Sonne geht unter)
    The stars come out (Die Sterne kommen raus)
    And all that counts (Und alles, was zählt)
    My universe will never be the same (Mein Universum wird nie wieder dasselbe sein)
    I’m glad you came … (Ich bin froh, dass du gekommen bist…)
    Als sie in pechschwarzer Nacht an dem abgelegenen See ankamen, ein Wunder, dass Gary die schmale Seitenstraße auf Anhieb fand, fragte Jana:
    » Wann genau segeln wir eigentlich zurück? «
    » Wieso fragst du, gefällt es dir hier nicht? «
    » Doch schon, aber ich freue mich auch schon auf die Reise mit meinem Dad… «
    » Der ist also wichtiger als ich, oder wie? «
    » Mann ey, so war das doch nicht gemeint « , erwiderte sie mürrisch.
    » Warum fragst du dann so was, du könntest ein wenig dankbarer sein. Welcher andere Junge hätte dir das hier alles bieten können? «
    » Ach, vergiss es! « Aus Frust vermied sie es, noch einmal nachzufragen. An diesem Abend sprach er kein einziges Wort mehr mit ihr, als ob sie etwas Verbotenes getan hätte. Das war jedoch nichts im Vergleich zum nächsten Morgen.
    ***
    Jana hatte kaum

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