Ausradiert: Thriller (German Edition)
steckte ein Diamant, auf ihrem Gesicht lag ein breites Lächeln, und wache Augen registrierten ihn, die kein bisschen lächelten.
»Hi«, grüßte sie. »Ich bin Amanda.«
Kein Prickeln einer Verbindung, aber deshalb war sie nicht unbedingt die falsche Amanda. »Nick«, sagte Nick. »Komm rein.«
Er hielt ihr die Tür auf. »He«, sagte sie, als sie eintrat, »echt nett hier.«
»Danke«, sagte Nick. »Auf der Rückseite fließt ein Kanal.«
»Du machst Witze.«
Er führte sie durchs Haus, öffnete die Hintertür, zeigte ihr den Kanal.
»Ein Kanal. Wow. Ich dachte, das wäre das andere Venice.« Sie warf ihm wieder einen Blick zu, hinter ihren Augen schien sie neu zu kalkulieren.
»Fang«, sagte Nick und warf ihr den Volleyball zu.
»Was zum Teufel«, fluchte sie, während sie einen unbeholfenen Versuch machte und den Ball dabei fast aus der Tür stieß.
»Ich bin ein großer Volleyballfan«, sagte Nick.
»So was gibt es?«
Nick starrte sie an; die Frage war ohne jeden Zweifel echt. Sie wusste nichts über Volleyball. »Wie wäre es mit etwas zu trinken?«, fragte er.
»Gern«, sagte Amanda. »Sobald wir die Geldsache geklärt haben. Haben sie dir die Gebührensätze genannt? Dreihundert die Stunde, tausend für eine ganze Nacht, die du nicht vergessen wirst.«
»Lass uns so viel wie möglich in eine Stunde quetschen«, sagte Nick.
»Du bist der Boss.«
Nick gab ihr das Geld, das sie in ein winziges strassbesetztes Umhängetäschchen stopfte. »Was machst du so, Nick?«
»Ich bin Berater.«
»Cool. Nach allem, was man hört, verdienen die echt gut.«
»Was darf ich dir bringen?«
»Hä?«
»Zu trinken.«
Sie dachte darüber nach. »Wie wär’s mit einem Zombie?«
Nick lachte.
»Was ist so lustig?«
»Nichts. Sag mir, was reinkommt.«
»In einen Zombie?«, sagte sie, als hätte er gefragt, wie man ein Butterbrot schmiert. »Weißer Rum, brauner Rum, Triple Sec und O-Saft.«
»Würdest du mir das aufschreiben?«, bat Nick und schob ihr über den Tisch das Blatt mit den Quadraten zu.
»Aufschreiben?«
»Damit ich es später noch weiß.«
»Du kannst dir weißer Rum, brauner Rum, Triple Sec und O-Saft nicht merken?« Sie schrieb es auf. Ihre Buchstaben waren klein und spitz, ganz anders als die Schrift auf der Hallmark-Karte – Hey, Rui – wir werden uns gegenseitig helfen, okay? Bis dann, Amanda –, die groß, schulmädchenhaft und geschwungen war.
Nick mixte ihr einen Zombie, wobei er den Triple Sec durch Grand Marnier ersetzte, und goss sich selbst einen Johnnie Black ein.
»He«, sagte sie. »Der ist genauso gut wie bei Big Mo’s.«
»Wer ist das?«
»Nicht wer«, sagte Amanda. »Was. Big Mo’s ist eine Bar in Melrose. Gehst du oft aus, Nick?«
»Nicht oft genug.«
Sie stellte ihren Drink auf den Tisch, kam herüber, ließ ihre Finger durch seine Haare gleiten, dann seinen Nacken hinunter, sandte einen elektrischen Schlag durch seinen Körper. »Du hast zu schwer gearbeitet – ich kenne die Anzeichen«, sagte sie heiser. »Zeit für ein bisschen Entspannung.«
»Erst etwas zu essen?«, fragte Nick.
»Unartiger Junge«, sagte sie, ihre Hand glitt jetzt über seine Brust. »Ich wette, ich finde schon was nettes Großes zum Kauen.«
»Wir haben eine ganze Stunde«, sagte Nick und wich zurück.
»Die ist schnell vorbei«, meinte Amanda. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Und es sind nur noch einundfünfzig Minuten übrig.«
Nick ging zum Tisch, nahm den Zombie und reichte ihn ihr.
»Ich habe nach dir persönlich gefragt«, sagte er.
»Ich weiß«, sagte Amanda.
»Irgendeine Vorstellung, warum?«
»Normalerweise wegen einer Empfehlung.«
Nick nickte. »Willst du wissen, von wem?«
»Klar.«
»Jim McMurray.«
Sie runzelte die Stirn.
»Aus Saint Paul. Er wohnt im Airport Marriott.«
»Da bin ich noch nie gewesen«, sagte Amanda. »Ich arbeite nicht im Airport Marriott.«
»Wer tut es?«
»Hä?«
»Von Candyland.«
»Andere Mädchen.«
»Kennst du ihre Namen?«
Sie warf ihm einen raschen Blick zu. »Dafür musst du das Büro anrufen«, sagte sie. »Was machst du denn so als Berater, Nick?«
»Alles Mögliche«, sagte Nick. »Tut mir leid, ich muss Jim mit jemand anders verwechselt haben. Vielleicht mit Rui.«
»Rui?«
»Ist er ein Kunde oder ein Freund?«
»Ich kenne keinen Rui.« Sie schaukelte auf ihren hohen Absätzen. »Was ist hier los?«
»Ein Missverständnis«, sagte Nick. »Meine Schuld. Danke für dein Kommen.«
Und schaukelte ein bisschen
Weitere Kostenlose Bücher