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Ausradiert: Thriller (German Edition)

Ausradiert: Thriller (German Edition)

Titel: Ausradiert: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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Minuten kommt es nicht an«, murmelte er.
    Mit einer Hand riss sich Petrov die Kleidung herunter, die andere glitt bereits zwischen ihre Beine. Elaine spreizte sie sofort, sie beide hilflos einer unwiderstehlichen Gewalt ausgeliefert.
    »Tier«, flüsterte Elaine in sein Ohr. »Das mag ich an dir.«
    Sie fiel nach hinten aufs Bett, packte ihn, zog ihn in sich hinein, nicht zärtlich. Er bewegte sich in ihr, genauso heftig, heftiger, etwas im Bettrahmen unter ihnen krachte, ihr Pistolenhalfter, das am Bettpfosten hing, schwang einen halben Meter über Petrovs Hinterkopf hin und her. Sie hatte mögen gesagt, nicht lieben; dafür ließ er sie so bezahlen, dass sie beide hinterher schweißnass waren und sie sein Gesicht mit Dutzenden winziger Küsse bedeckte. Auf dem Heimweg – er raste, fädelte wie ein Verrückter ein und aus, um es noch rechtzeitig zum Anzünden der drei kleinen Geburtstagskerzen zu schaffen – beschloss Petrov, Kathleen zu gestehen, dass ihre Ehe am Ende war, und zwar bald.

    Nick erwachte bäuchlings auf dem Bett, vollständig bekleidet, einschließlich seiner Schuhe. Er schlug die Augen auf, sah zwei Blutflecken auf dem Kissen, wie Rorschach-Tests. Tief im Innern spürte er einen entsetzlichen Ruck, als würde er von einem Dach stürzen.
    Aber als er sein Gesicht, Nase, Ohren betastete, entdeckte er nichts Feuchtes oder Klebriges. Also: Keine Sorge. Nick versicherte sich das ein paarmal. Er rollte sich herum oder wollte sich herumrollen; einen grauenhaften Moment lang verweigerte sein Körper jede Reaktion. Dann erwachte er zum Leben, er stand auf, kein Problem; die Gelenke nur ein wenig knarrend nach einem langen Tag und einer langen Nacht. Der Wecker zeigte 4:35, und die Sonne strömte wie geschmolzenes Gold in sein Zimmer.
    Nick betrachtete sein Gesicht im Badezimmerspiegel; kein Blut, nur eine kleine, undefinierbare Kruste auf dem Kiefer unter dem rechten Ohr. Er spannte den Bizeps, studierte das Spiegelbild. Gar nicht so übel, besonders der linke. Eigentlich sogar ziemlich gut, oder?
    Er duschte. Erst dachte er an Elaine Kostelnik, besonders daran, wie sie im Bett gewesen war. Dann, wie es manchmal beim Duschen passiert, drängte sich ihm ein anderer Gedanke auf. Rui, wer immer das war, hatte behauptet, sein Partner zu sein. Nick hatte nie einen Partner gehabt, aber das hieß nicht, dass Rui kein Detektiv war. Falls Rui Detektiv war, musste es bei der Zulassungsstelle eine Akte über ihn geben. Kannte Nick jemanden dort? Das tat er: Juwan Barnes, heute Leiter des Sicherheitsdienstes im Airport Marriott, aber früher hatten sie zusammen bei der Polizei von Huntington Park gearbeitet. Nick hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesehen.
    »Juwan? Nick Petrov.«
    »Hi, Nick. Wie geht’s dir?«
    »Großartig.«
    »Bestimmt? Man hört so viele Gerüchte.«
    »Einfach nicht beachten«, meinte Nick. »Bist du noch bei der Zulassung?«
    »Ja.«
    »Ich suche einen Privatdetektiv namens Rui.«
    »Nachname?«
    »Kenne ich nicht.«
    »Nur Rui?«
    »Genau.«
    »Komm nach der Arbeit auf einen Drink. So gegen halb sechs«, sagte Juwan. »Ich schau mal, was ich machen kann.«

    Sie schüttelten sich in der Lobby des Marriott die Hände. Nick benutzte seine Rechte; empfand sie als ein wenig unzulänglich. Juwan musterte ihn von Kopf bis Fuß; eines seiner Lider zitterte leicht.
    »Du hast abgenommen«, stellte Juwan fest.
    »Nicht viel«, sagte Nick und hörte die Gereiztheit in seiner Stimme. »Ich bin viel geschwommen.«
    Juwan führte ihn zu einem Ecktisch in der Bar – Jack Daniels und Cola für Juwan, Johnnie Black für Nick; Juwan fragte: »Wie wär’s mit einer Schüssel Nachos?«
    »Groß oder klein?«, fragte die Serviererin.
    Juwans Blick glitt zu Nick, sehr rasch, aber Nick bemerkte es. »Groß.«

    Sie stießen an, aßen Nachos.
    »Nicht schlecht, hm?«, meinte Juwan. »Bedien dich.«
    Nick bediente sich.
    »Du hast immer gern mexikanisch gegessen«, sagte Juwan.
    »Tu ich immer noch.«
    »Wir haben eine neue Köchin, sie hat im Ritz in Acapulco gelernt«, sagte Juwan. »Eine Koreanerin.«
    »Die hier sind großartig.« Immer noch hungrig, und das war gut.
    Juwan sah ihm beim Essen zu. »Was ist denn passiert, wenn ich fragen darf?«
    »Nur eine kleine Arteriengeschichte im Gehirn«, erwiderte Nick. »Einfach zu beheben.«
    »Das freut mich«, sagte Juwan. Er trank einen Schluck, warf Nick über den Rand des Glases einen kurzen Blick zu. »Wir haben einen Rui in den Akten. Nachname Santiago.

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