Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
befinden sich nicht in Gewahrsam«, funkte Wilhelm vom Humvee aus. » Sie entladen gerade ihr Flugzeug und setzen nicht identifizierte roboterähnliche Einheiten mit sichtbaren Waffen ein. Schaffen Sie das First Battalion her, und zwar ein bisschen plötzlich. Ich verlange…«
» Augenblick, Colonel. Warten Sie«, fiel ihm Macomber auf dem Kanal der Einsatzzentrale ins Wort. » Wir wollen nicht, dass es zu einer Auseinandersetzung kommt. Wenn Sie jetzt Ihre Leute aufmarschieren lassen, wird das die Türken draußen nur verärgern.«
» Warhammer, zu Delta wechseln.«
Aber auf dem Ersatzkanal fuhr Macomber fort: » Sie können den ganzen Tag lang die Kanäle wechseln, wenn Sie sollen, aber hören Sie zu, Colonel. Wir werden Sie in Ruhe lassen, also lassen Sie uns ebenfalls in Ruhe, einverstanden?«
» Sir, näher kommendes Fahrzeug auf fünf Uhr!«, rief einer der Soldaten. Ein Humvee näherte sich Macombers Position.
» Nicht schießen, Colonel«, funkte Macomber. » Wahrscheinlich ist das McLanahan.«
» Halten Sie verdammt noch mal den Mund, wer immer Sie sind.«
Wilhelm zog eine Pistole Kaliber .45 aus seinem Holster.
Der Humvee hielt, und aus dem Fahrzeug stieg Patrick McLanahan– mit erhobenen Händen. » Immer mit der Ruhe, Colonel, wir stehen hier alle auf derselben Seite.«
» Den Teufel tun wir«, brüllte Wilhelm. » Sergeant, nehmen Sie McLanahan in Gewahrsam und stellen Sie ihn im Triple-C unter Bewachung.«
» Vorsicht!«, rief einer der Soldaten. Aus dem Augenwinkel nahm Wilhelm eine verschwommene Bewegung wahr– und wie durch ein Wunder erschien die grau gekleidete Gestalt, die eben noch neben dem Hangar gestanden hatte, aus heiterem Himmel unmittelbar neben dem McLanahan am nächsten stehenden Soldaten. Im Nu hatte er dem verblüfften Soldaten das M-16 aus den Händen gerissen und in der Mitte durchgebrochen. Dann reichte er es ihm zurück.
» Und jetzt lassen Sie diesen Unfug, und zwar alle«, brüllte Macomber, » oder das nächste M-16 zertrümmere ich auf jemandes Schädel.«
Worauf die anderen Soldaten ihre Waffen anlegten und auf Macomber richteten, doch Wilhelm hob die Hände und rief: » Waffen runter! Nehmt sie runter!« Erst jetzt bemerkte er, dass einer der großen Roboter unmittelbar neben ihm aufgetaucht war, nachdem er die letzten zwanzig, dreißig Meter der Distanz zwischen ihnen unfassbar schnell und lautlos zurückgelegt hatte. » Mensch…!«, stieß er verblüfft hervor.
» Hi, Colonel«, grüßte ihn Charlie mit ihrer elektronisch generierten Stimme. » Das war die richtige Entscheidung. Plaudern wir ein wenig, okay?«
» McLanahan!«, rief Wilhelm. » Was, zum Teufel, geht hier eigentlich vor?«
» Änderung des Einsatzplans, Colonel«, gab Patrick zurück.
» Was für ein Einsatz? Wessen Einsatz überhaupt? Ihr Einsatz ist beendet. Ihr Vertrag wurde aufgelöst. Bis jemand Ihren Arsch nach Washington zurückverfrachtet, unterstehen Sie meiner Gerichtsbarkeit.«
» Ich habe bereits einen neuen Vertrag, Colonel, und der ist gerade in Kraft getreten.«
» Einen neuen Vertrag? Mit wem?«
» Mit mir, Colonel«, sagte eine Stimme, und zu Wilhelms Überraschung kletterte der irakische Oberst Yusuf Jaffar aus dem hinteren Teil des Humvee, gefolgt von US -Vizepräsident Ken Phoenix sowie zwei Agenten des Secret Service.
» Jaffar… Wollte sagen, Oberst Jaffar, was hat das zu bedeuten? Was geht hier vor?«
» General McLanahans Firma ist von der Regierung der Republik Irak angeheuert worden, um… Nun, nennen wir es: besondere Dienstleistungen zu erbringen«, sagte Jaffar. » Ihr Sitz wird hier in Nahla sein, unter meiner Oberaufsicht.«
» Aber dies ist mein Stützpunkt…!«
» Sie irren sich, Sir. Dies ist ein irakischer Luftwaffenstützpunkt, kein amerikanischer«, sagte Jaffar. » Sie sind hier Gäste, nicht Hausherren.«
» McLanahan kann nicht für Sie arbeiten! Er ist Amerikaner.«
» Scion Aviation International hat die Genehmigung des State Department, in drei Dutzend Ländern weltweit zu operieren, darunter auch im Irak«, sagte Patrick. » Der ursprüngliche Vertrag war eine Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen dem U. S. Central Command und der Republik Irak– ich war ausschließlich Ihnen unterstellt. Jetzt bin ich Oberst Jaffar unterstellt.«
» Aber Sie stehen unter Arrest, McLanahan«, widersprach Wilhelm. » Sie befinden sich noch immer in meinem Gewahrsam.«
» Solange sich der General in meinem Land und auf meinem Stützpunkt befindet,
Weitere Kostenlose Bücher