Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
Schlimmsten kam, in Sicherheit vor den Flugzeugtrümmern waren.
Dann endlich, in einer Entfernung von drei Meilen, sah er es– oder besser, einen Teil davon. Es hatte einen ausladenden bauchigen Rumpf, Flügel oder Heckruder konnte er dagegen nicht ausmachen. Es hatte keine sichtbaren Passagierfenster und war in einer merkwürdigen Farbe lackiert– eine Art Mittelblau mit Graustich, deren Tönung je nach Hintergrundbewölkung und Beleuchtungsgraden zu changieren schien. Es war ungewöhnlich schwierig, den Sichtkontakt aufrechtzuerhalten.
Er warf einen prüfenden Blick auf den BRITE -Radarmonitor des Tower, ein Tochtergerät des lokalen Anflugkontrollradars in Mosul, und tatsächlich, die Maschine flog gerade mal neunzig Knoten schnell– ungefähr fünfzig Knoten langsamer als die normale Anfluggeschwindigkeit! Nicht nur machte sich der Pilot dadurch zu einem leichten Ziel für Heckenschützen, er würde die Maschine auch überziehen und zum Absturz bringen. Bei diesen Winden konnte eine plötzliche Bö den Mann schnell um seine eigenen Achse drehen.
» Scion One-Seven– hier Nahla-Tower: Haben Sie Probleme?«
» Tower– hier One-Seven: Negativ«, antwortete der Pilot.
» Verstanden. Sie haben Freigabe für Landung. Wir haben FPCON Bravo. Bestätigen Sie.«
» Scion One-Seven verstanden: FPCON Bravo und Landefreigabe.«
Dumm, einfach nur dumm. Staunend verfolgte der Aufsichtführende, wie das merkwürdige Flugzeug einen Standardmodus für Rückenwindlandeanflug auf der Westseite der Rollbahn vollführte. Es ähnelte einem amerikanischen Tarnkappenbomber, außer, dass sich seine Triebwerke auf der Oberseite der hinteren Rumpfpartie befanden und es sehr viel größer schien. Er erwartete jeden Augenblick, RPG s, also Stingers, durch den Himmel schießen zu sehen. Das Flugzeug schwankte ein paar Mal im böigen Wind, größtenteils jedoch behielt es trotz seiner unfassbar langsamen Fluggeschwindigkeit eine überaus stabile Flugbahn bei. Es war, als würde man eine winzige Cessna beim Anflug beobachten und kein einhundert Tonnen schweres Flugzeug.
Irgendwie schaffte es das Flugzeug, das Anflugschema zu vollführen, ohne vom Himmel zu fallen oder abgeschossen zu werden. Der Aufsichtführende des Tower vermochte nicht zu erkennen, dass irgendwelche Flügelklappen zum Einsatz gebracht wurden. Während der gesamten Platzrunde behielt es seine lächerliche Fluggeschwindigkeit bei bis zum Endanflug, wo es auf exakt neunzig Knoten runterging, ehe es, leicht wie eine Feder, ganz normal landete. Mühelos schwenkte es an der ersten Rollbahn ab. Er hatte noch nie ein Starrflügelflugzeug auf einer so kurzen Strecke landen sehen.
» Tower: Scion One-Seven hat aktive Landebahn verlassen«, gab der Pilot durch.
Der Aufsichtführende musste sich mit einem Schütteln aus seiner Starre lösen. » Roger, One-Seven– bleiben Sie auf dieser Frequenz. Sicherheitsfahrzeuge unmittelbar vor Ihnen. Sie werden Sie zu Ihrer Parkposition geleiten. Beachten Sie die Feuerwehr- und Sicherheitsfahrzeuge auf den Rollbahnen. Willkommen in Nahla.«
» Roger, Tower– One-Seven hat Sicherheitsfahrzeuge in Sicht«, antwortete der Pilot. Mehrere Humvees mit Maschinengewehrschützen und 40-Millimeter-Schnellfeuergranatwerfern hatten das Flugzeug eingekreist, und ein blauer SUV mit blinkenden Blaulichtern und einem gelben » Bitte folgen«-Zeichen scherte aus und übernahm die Führung. » Einen schönen Tag auch.«
Der Konvoi geleitete das Flugzeug zu einem großen Flugzeugschutzbau nördlich des Kontrollturms. Die Humvees gruppierten sich um den Bunker, als der SUV hineinfuhr und ein Einweiser die Maschine zum Stillstand brachte. Eine Ausstiegstreppe wurde zum Flugzeug hinausgeschleppt, doch noch bevor sie in Stellung gebracht wurde, öffnete sich unterhalb des Cockpits, unmittelbar hinter dem Bugfahrwerk, eine Luke, und die Besatzung kletterte über eine Leiter nach draußen.
Zur gleichen Zeit entstiegen dem Humvee mehrere Männer und nahmen an der linken Flügelspitze des Flugzeugs Aufstellung, einer von ihnen erkennbar verstimmt. » Mann, die haben sich keinen Scherz erlaubt– es ist wirklich heiß hier draußen!«, stieß Jon Masters hervor. Er sah sich in dem Flugzeugschutzbau um. » He, der Hangar hier hat sogar eine Klimaanlage. Dann wollen wir sie mal ein bisschen aufdrehen!«
» Melden wir uns erst einmal beim Stützpunktkommandanten, Jon«, schlug Patrick McLanahan vor, der als Zweiter herausgeklettert war. Mit einem Nicken wies
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